Schönstatt - Begegnungen

Glaube, Treue und Dankbarkeit – Vision und Sendung für die Zukunft

Fünfundsiebzig Jahre Schönstätter Marienschwestern

75th Anniversary of the Schoenstatt Sisters of Mary
Hermanas de María de Schoenstatt – 75 años
Archbishop Lajolo, Apostolic Nuncio for Germany: "
"Mary's words can also be said by you: My soul glorifies the Lord…"
Erzbischof Lajolo, Apostolischer Nuntius in Deutschland: ""Die Worte Mariens können auch die Ihren sein: Meine Seele preist die Größe des Herrn…"
Joy and gratitude marked the atmosphere of the festive Holy Mass
Dank und Freude prägten den Festgottesdienst
Symbols of gratitude: A crwon, a scepter, a bouquet of lilies and ears of wheat
Zeichen der Dankbarkeit: eine Krone, ein Zepter, ein Strauß Lilien und Weizenähren
Auxiliary Bishop Karl-Heinz Jakoby thanked in the name of the diocese of Trier
Weihbischof Jakoby dankte im Namen der Diözese Trier
Gratitude first of all to the Father and Founder: prayer by the tomb of Father Kentenich
Dank vor allem an den Vater und Gründer: Gebet am Grab von Pater Kentenich
75th anniversary in Londrina, Brazil. In many places - for example in Florencio Varela, Argentina; New York and Waukesha, USA, the 75th anniversary of the Schoenstatt -Sisters was celebrated on September 30; in other countries, the anniversary was and will be celebrated at many different places in the course of September and October.
Jubiläumsfeier in Londrina, Brasilien: An vielen Orten - so in Florencio Varela, Argentinien; New York und Waukesha, USA, wurde das Jubiläum am 30. September gefeiert, in manchen Ländern an vielen Orten im Lauf des September und Oktober
Fr. Michael Joh. Marmann, chairperson of the General Presidium, congratulated and thanked in the name of the Schoenstatt Movement
Dank und Glückwunsch im Namen der Schönstattbewegung: Pater Michael Joh. Marmann, Vorsitzender der Generalpräsidiums ...
Moderation: Sr. M. Veronika (l), Sr. M. Hedithe
Sunflowers as sign of gratitude – and "thank you" in many languages
Sonnenblumen als Zeichen des Dankes – und "Danke" in vielen Sprachen
Sr. M. Jacoba Kesselheim, Superior General, during the talk
Sr. M. Jacoba Kesselheim, Generaloberin, bei der Festrede
Dinner in the Mother House - in the Sisters' dining room
Festessen im Mutterhaus - im Speisesaal der Schwestern
Fotos: POS, brehm © 2001
mehr Bilder:

(mkf) Vor fünfundsiebzig Jahren kamen zwei junge Lehrerinnen, die gerade eine einjährige Befreiung vom Schuldienst erhalten hatten, mit ihren Siebensachen in Schönstatt an, wo zu ihrem Empfang die Glocken läuteten. Das war am 1. Oktober 1926, Gründungstag des Säkularinstituts der Schönstätter Marienschwestern, dessen etwa 2.600 Mitglieder heute weltweit über 30 Ländern tätig sind. Am 30. September feierten die Schönstätter Marienschwestern am Ursprungsort Schönstatt ein Fest des Dankes mit der Schönstattfamilie und Vertretern aus Kirche und Lokalpolitik. Am selben Tag oder an einem der vorausgehenden oder folgenden Wochenenden wird in allen Provinzen der internationalen Gemeinschaft das 75jährige Gründungsjubiläum des ersten schönstättischen Säkularinstituts begangen. In Schönstatt war der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Giovanni Lajolo, Hauptzelebrant des Festgottesdienstes in der Anbetungskirche, dem eine Feststunde in der Aula zur Geschichte und Sendung der Marienschwestern für Schönstatt, Kirche und Gesellschaft folgte.

"Danke" erklang in Kirundi und Portugiesisch, Russisch und Kroatisch, Englisch und Ungarisch, Italienisch, Spanisch, Französisch, Polnisch, Tagalog..., als der Fotoreporter der Rhein-Zeitung in die Aula kam. Das Bild, das er in diesem Moment machte, gibt die Atmosphäre der Jubiläumsfeier treffend wieder. Dankbarkeit, Freude und Einsatzbereitschaft, verbunden mit dem Bewusstsein einer großen Sendung für die Zukunft.

"Die Worte Mariens können auch die Ihren sein: Meine Seele preist die Größe des Herrn…"

Marienschwestern aus allen Provinzen, Vertreter der Schönstattgemeinschaften, der Kirche und der politischen Gemeinde und viele, die beruflich oder durch Ehrenamt mit den Schwestern verbunden sind, waren in der Anbetungskirche versammelt, als um 9.30 Uhr der Apostolische Nuntius in Deutschland zusammen mit Weihbischof Jakoby, Trier, und dem Vorsitzenden des Generalpräsidiums des Internationalen Schönstattwerkes, Pater Dr. Michael Johannes Marmann, und über 40 Priestern sowie Seminaristen und Postulanten der Schönstattpatres und zahlreichen Messdienern feierlich in die Kirche einzogen. Die Marienschwestern hatten für die Messgestaltung Chor und Orchester mit Mitgliedern aus allen deutschen Provinzen zusammengestellt. Der Generaldirektor, Monsignore Zimmerer, begrüßte den Nuntius und alle Konzelebranten.

In seiner Predigt griff Erzbischof Lajolo das Evangelium von der Heimsuchung mit dem Magnifikat auf. Wie Maria, sagte er, könnten die Schwestern heute in Dankbarkeit zurückschauen und die Hand des Herrn in der Geschichte des Institutes und jeder einzelnen Schwester entdecken. Das Wort Gottes, das in das Leben Mariens eingegangen ist und in ihr fruchtbar wurde, galt und gelte auch allen Menschen, und besonders den Marienschwestern heute. Und das gleiche gelte von den Worten der Gottesmutter: "Immer können die Worte Mariens die Ihren sein, besonders aber heute, wo sie feiern, was Gott durch Sie wirken wollte."

Ein Rosenkranz für die Opfer von Hass, Gewalt und Krieg

Dankbarkeit und Einsatzbereitschaft wurden sichtbar als in den Fürbitten, verbunden mit einem Gabengang, verschiedene Symbole zum Altar gebracht wurden. Das Bündnisbuch aus dem Urheiligtum zum Dank für das Liebesbündnis der ersten Generation und aller folgenden, Krone und Zepter als Dank für Maria und ihr Wirken; ein Kelch, den Pater Kentenich benutzt hat, als Dank für seine Liebe zur Kirche, die Satzungen des Institutes zum Dank für die endgültige Anerkennung durch die Kirche und zugleich als Versprechen der Treue zum Gründergeist, eine Schwester von den Philippinen brachte einen Strauß Lilien und Ähren für alle verstorbenen Schwestern, die ihre Berufung in Treue gelebt haben, besonders für Schwestern Emilie. Ein Bild der Pilgernden Gottesmutter stand stellvertretend für alle Fruchtbarkeit im Apostolat. Zu einem besonderen Zeichen wurde der Rosenkranz, den eine Schwester aus New York als Zeichen für das Gebet für alle Opfer von Hass, Terror, Krieg und Gewalt zum Altar brachte – ein sprechender Ausdruck der weltweiten Solidarität im Gebet, die Schönstatt nach den Terrorattacken des 11. September erlebt hat.

Am Schluss der Messe bat Erzbischof Lajolo in diesem Sinn, dafür zu beten, dass der Ruf des Heiligen Vaters für den Frieden offene Herzen finde, gerade in diesen Momenten der Krise. "Gott muss die Herzen öffnen, denn die Herzen sind in Gottes Hand."

Generaloberin von der Deutschen Bischofskonferenz als Beraterin in die Kommission für die Weltkirche berufen

In Vertretung für Altbischof Spital, der aus gesundheitlichen Gründen seine Zusage zur Jubiläumsfeier zurückziehen musste, dankte Weihbischof Jakoby, Trier, den Schönstätter Marienschwestern im Namen der Diözese Trier für ihre Arbeit und ihren Einsatz "in der Diözese und von hier aus in aller Welt." Die vielen Menschen in aller Welt, die sich den Marienschwestern verbunden fühlten, deuteten hin auf die Ausstrahlung ihrer Arbeit, ihrer Zentren und ihrer Gemeinschaft. Er wies auf die Begegnung der Trierer Bistumsleitung mit dem Generalpräsidium des Schönstattwerkes Ende 2000 hin und betonte die Freude darüber, dass "nach durchlittenen Spannungen ein gutes Miteinander geschenkt" worden sei. Mit sichtlicher Freude verkündete er dann, dass die Deutsche Bischofskonferenz mit Datum vom 27. September die Generaloberin der Marienschwestern, Sr. M. Jacoba Kesselheim, als Beraterin in die Kommission für die Weltkirche berufen habe.

Nach einer Pause, in der auf dem Kirchplatz Kaffee und Gebäck angeboten wurden, eröffnete ein Musikstück die Feststunde in der Aula. Monsignore Zimmerer begrüßte die Festgäste – die Mitglieder des Generalpräsidiums und die Vertreter der Schönstattbewegung, die Vertreter der Pallottiner mit dem stellvertretenden Provinzial, Pater Weber SAC, Generaloberinnen und Vorsteher mehrerer Ordensgemeinschaften aus der Diözese sowie Vertreter der Fokolarbewegung, Lokalpolitiker, Vertreter der Heimatgemeinde von Sr. Emilie und schließlich einfach alle, die mitfeierten!

Liebe zur Kirche, "eine Art Markenzeichen des Institutes"

Pater Marmann brachte den Dank und die herzliche Mitfreude der Schönstattbewegung zum Ausdruck. Mit Worten von Pater Kentenich an die Schönstattpatres und aus Studien beschrieb er den "überzeitlichen Vorzugscharakter der Marienschwestern gegenüber allen anderen Gemeinschaften der Schönstattfamilie", nicht durch deren Verdienst, sondern weil in ihrer Gemeinschaft der Gründer erstmals den geschlossenen Raum fand, in den er sein Sendungsziel, den neuen Menschen in der neuen Gemeinschaft, hineinmodellieren konnte. Die Marienschwestern seien das "charismatische Geschenk für uns alle", meinte Pater Marmann. Ihnen verdankte Schönstatt den Gemeinschaftstyp, den sie rein und gründertreu darstellten, wo geringste Bindungen rechtlicher Art mit intensiven spirituellen Bindungen harmonierten; die Einführung und Gestaltung der doppelten Gemeinschaftsstruktur mit offizieller und freier Gemeinschaft; die Schau und Anschaubarkeit durch Strömungen, durch die grundsätzliche Haltungen zum Dauerbesitz der Familie wurden; die vorbildliche Treue zum Vater der Familie und die Schicksalsverwobenheit mit ihm, in der sie Prüfungszeiten des Gründers und Schönstatts durchstanden, und schließlich den Einsatz in Blick auf die Internationale: durch die missionarische Aussendung von Marienschwestern ist die Gründung der Schönstattbewegung in allen Kontinenten möglich geworden.

Der starke Beifall für seine Rede stieg noch an, als Dr. Inge Birk, Generaloberin der Frauen von Schönstatt, in spontaner Herzlichkeit Schwester Jacoba einen großen Blumenstrauß überreichte.
Als besonderes Geschenk verlas Monsignore Nacke einen Brief von Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano an den Apostolischen Nuntius in Deutschland anlässlich seines Besuches in Schönstatt am Jubiläumstag. Darin übermittelte er den herzlichen Glück- und Segenswunsch des Heiligen Vaters. Die Liebe zur Kirche, so hieß es im Schreiben, sei "eine Art Markenzeichen des Institutes und wird so zur Botschaft."

Der Name – ein Programm

Die Feststunde war einem dankbaren Rückblick auf die Geschichte und Sendung der Marienschwestern gewidmet sowie ihrer Vision der Zukunft. "Der Name – ein Programm" – so die Leitlinie der Präsentation, veranschaulicht am Jubiläumslogo: eine Weltkugel mit dem Heiligtum, darin das MTA-Signet der Marienschwestern. Zeugnisse von Schwestern der ersten Generation – auf Video – und ein Rundblick über die Aufgaben der Gemeinschaft in der Erziehung, im sozialen Einsatz, in der Arbeit für die Schönstattbewegung und die Sendung der Gottesmutter vom Heiligtum aus gaben ein Panorama der Vision des Gründers. Junge Schwestern brachten Blumen für die Leitung des Schönstatt-Frauenbundes, war doch diese Gemeinschaft die "Wiege" der Schönstätter Marienschwestern.

Ein Höhepunkt war das Zeugnis von Schwester Rosequiel aus Santa Maria, Brasilien, die mit einem Bild der Pilgernden Gottesmutter auf die Bühne kam und vom Besuch von João Pozzobon in ihrem Elternhaus, ihrer ersten Schönstattbegegung als Kind, erzählte: "Wir haben einfach gespürt, er bringt nicht ein Bild, sondern die Gottesmutter, und sie hat uns ihren Sohn gebracht. Als ich später als Marienschwester in der Kampagne gearbeitet habe, habe ich immer dasselbe erlebt: das war kein Bild, das war die Gottesmutter. Es war immer dasselbe Erlebnis, die gleiche Erfahrung: Wenn sie kommt, dann ist Gott bei uns." Maria – das heißt, Gott ist bei uns: eine Umschreibung der Sendung und Vision der Schönstätter Marienschwestern.

"Unser Konzept für die Zukunft: Maria"

Dem vielsprachigen "Danke" folgte ein Vortrag von Sr. Jacoba, in dem sie den Inhalt des Namens "Schönstätter Marienschwestern" skizzierte – als Ausdruck eines klaren Selbstverständnisses, des ständigen Aufrufes zur Ganzhingabe und einer großen Sendung für die Zukunft. In einem einzigen prägnanten Satz fasste sie die Vision und Sendung zusammen: "Unser Konzept für die Zukunft ist Maria."

Glaube, Liebe und Dankbarkeit als Grundhaltungen haben die Gemeinschaft in der Vergangenheit geleitet, so wurde deutlich, und werden sie auch in Zukunft leiten. Die Antwort auf den ständigen Ruf zur Ganzhingabe "in innerer Verbundenheit mit Christus", die Bereitschaft, "immer irgendwo unter das Kreuz gestellt, aber auch durch das Kreuz gesegnet" zu sein, sei fruchtbar geworden – sei es in der Verfolgung im dritten Reich oder unter der kommunistischen Verfolgung in der Tschechoslowakei gewesen oder heute im Bürgerkrieg in Burundi, wo die Schwestern "in ständiger Lebensgefahr stehen" und "für die Menschen ein Zeichen sind, dass Gott sie nicht verlassen hat. Und sie halten stand."

In jeweils konkreter und origineller Anwendung auf die Nöte und Herausforderungen der Zeit, der verschiedenen Länder und sozialen Bedingungen, in denen die Schwestern wirken, soll ihr Tun und Sein eine Antwort sein in der Bereitschaft, der Orts- und Universalkirche zu dienen.

Spontan gratulierten Mitglieder der Schönstattgemeinschaften einzelnen Marienschwestern auf dem Weg zum Mutterhaus und nach Haus Marienland, wo die Festgäste zum Mittagessen eingeladen waren. Die Worte der Dankbarkeit und Freude fanden dort in zahlreichen Tischreden und spontanen Ausdrücken der Mitfreude eine Fortsetzung in familienhafter Atmosphäre.



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 01.10.2001 0:45 Mail: Editor /Webmaster
© 2001 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved