Schönstatt - Begegnungen

Schönstatt in der Heimat von Josef Engling

Josef Engling-Seminar und Prosity-Wallfahrt

On the way to the house where Joseph Engling grew up.
Auf dem Weg zum Haus der Familie Engling
German-Polish Encounter by Joseph Engling's house
Deutsch-polnisches Treffen beim Engling-Haus
Prosity - Prositten: View of Joseph Engling's house
Prosity - Prositten: Blick aufs Elternhaus Josef Englings
Prosity: Church
Prosity: Kirche
Participants of the pilgrimage during a tour
Teilnehmer bei einer Führung
Visiting the Kostka family in Nudipy
Besuch im Försterhaus der Familie Kostka
Schoenstatt Shrine in Swider near Warsaw
Schönstattheiligtum in Swider bei Warschau
Holy Mass in the Shrine
Heilige Messe im Heiligtum
Province House, Schoenstatt Sisters of Mary
Provinzhaus der Schönstätter Marienschwestern
Foto: Marienbrüder, Schönstatt © 2001

(Lambert M. Schroedter) Zum ersten Septemberwochende 2001 fand in Prosity (Prossitten), Ermland, Polen, das zweite Josef-Engling-Seminar statt. Das Seminar verfolgt das Ziel, über den Diener Gottes Josef Engling aus der ersten Gründergeneration Schönstatts zu informieren und Schönstatt in seiner Heimat bekannt zu machen. Dabei richtet sich das Seminar an alle Interessenten aus Prosity, der Diözese Ermland sowie an die Mitglieder der polnischen Schönstattbewegung. Während im letzten Jahr die Person Josef Englings im Vordergrund stand, ging es beim zweiten Josef Engling-Seminar um die Orientierung an Vorbildern sowie um den gottgewirkten Lebensaufbruch von Schönstatt, der in den Kontext anderer geistlicher Aufbrüche gestellt wurde.

Alicja Kostka, Schönstatt-Frauenbund, zog einen Vergleich zwischen Josef Engling und anderen Jugendheiligen wie P. Jakob Rem und Stanislaus Kostka. Dabei wurden die Gemeinsamkeiten, wie z. B. die Marienfrömmigkeit, das Streben nach Heiligkeit sowie die apostolische Gesinnung, aber auch die Schwächen, mit denen die Persönlichkeiten zu kämpfen hatten, betrachtet.

Geistliche Aufbrüche in ihrer Zeit

Als geistlicher Aufbruch wurde die religiöse Erneuerung von Ingolstadt durch die Jesuiten um P. Rem sowie die religiöse Erneuerung im Ermland vorgestellt. Prof. Chlosta (civitas christiana) zeigte in seinem Vortrag auf, dass das Ermland einen großen Reichtum an religiös-kultureller Traditionen besitzt. Interessant war auch die Darstellung, dass sich das Ermland gegen die Tendenzen des Kulturkampfes als "Insel im protestantischen Meer" erfolgreich behauptete. P. Arkadiusz Sosna von den Schönstattpatres sprach über die Schönstattbewegung. An Beispielen aus dem Leben des Gründers verdeutlichte er, wie er es verstand, den Willen Gottes aus den Geschehnissen der Zeit herauszuhören und wagemutig darauf einzugehen. Die Vorträge wurden in Gruppengesprächen sowie im Plemum mit den Teilnehmern vertieft. Am Sonntagvormittag zeigte Herr Lambert M. Schroedter, Marienbruder, am Beispiel Josef Englings auf, wie die Schönstattspiritualität eine Hilfe zur Selbst- und Weltgestaltung darstellt.

Heilige Messe mit Weihbischof Jezierski und dem ganzen Dorf

Ein Höhepunkt des Seminars war die Hl. Messe mit Weihbischof Jezierski von Olsztyn (Allenstein), der Dorfbevölkerung sowie den Teilnehmern der Pilgerfahrt aus Deutschland am Sonntagvormittag in der Dorfkirche von Prosity. Der Weihbischof erinnerte an das gemeinsame Erbe, das Josef Engling hinterlassen hat und rief dazu auf, sich weiter an ihm zu orientieren und das Werk der Versöhnung mitzugestalten. Nach der Wandlung wurde das Vater Unser in polnischer und deutscher Sprache gebetet. Ein gemeinsamer Gang zum Elternhaus mit Weihbischof Jezierski rundete den Vormittag ab.

Pilgerfahrt aus Deutschland ins Ermland

Die zweite Prosityfahrt in die Heimat Josef Englings war gedacht als Begegnung mit den Orten lokaler kirchlicher Spiritualität und historischer und kultureller Aspekte sowie als ein Aufnehmen der Spuren der ersten Schönstattgeneration nach dem ersten Weltkrieg. Die Anwesenheit von Pater Schmiedl erinnerte an das Anliegen der Fortsetzung des Seligsprechungsprozesses auf der Ebene in Rom.

Die Begegnung mit Josef Engling war im neu gestalteten und renovierten Elternhaus mit der guten Stube sowie in der Ortskirche von Prosity möglich.

Die Pilger besuchten auch Wallfahrtsorte und Sehenswürdigkeiten des Ermlandes. Die Begegnung mit der Gemeinschaft der Katharinenschwestern war insofern interessant, als diese von ihrer 1999 seliggesprochenen Gründerin Regina Protmann berichteten und den Pilgern ein Marienbild, das eine Kopie des schönstättischen Mta-Bild ist sowie ein gemaltes Bild von Josef Engling vorzeigen konnten.

Ein weiteres wichtiges Anliegen dieser Fahrt war auch, die Bezüge zur Schönstattgeschichte im Ermland aufzuzeigen. So war der Besuch in Reszel (Rössel) sowie in der Kirche von Gudniki (Gudnick), wo der Altar des Klawsdorfer Hofs der ersten Schönstattgeneration im Ermland, steht, ein besonderer Höhepunkt. Dieser Altar ist eine Nachbildung des ersten Altars, der sich im Urheiligtum befand. Die erste Schönstattgeneration im Ermland in den Jahren 1928 –1946 lebte vor allem aus der Mitte dieses Kapellchens auf dem Gutshof in Klewno (Klawsdorf).

Begegnung mit der polnischen Bevölkerung und Schönstattbewegung

Begegnungen mit Vertretern der Schönstattbewegung, der kirchlichen Stellen sowie der Bevölkerung waren auch wichtig. Die bunte Palette der Begegnungen vor Ort rundete das Treffen beim Pfarrer von Frankenau nach einer polnischen Messe mit deutschen Liedern und unter Teilnahme der Gottesdienstbesucher ab. Auf ihrem Rückweg machten die Pilger aus Deutschland noch Station in Warschau, wo sie das Provinzhaus der Schwestern in Swider und den Sitz der polnischen Patres besuchten. In Swider feierten sie eine heilige Messe im Heiligtum. Im Heiligtum der polnischen Patres spendete P. Arkadiusz den Reisesegen. Die Fahrt sollte ein Zeichen setzen, dass die deutsche Schönstattfamilie die Verantwortung für das Elternhaus Josef Englings ernstnimmt und im Gebet und Opfer auch dafür eintreten, dass Schönstatt in der Heimat von Josef Engling neu entstehen kann.



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Last Update: 27.09.2001 13:40 Mail: Editor /Webmaster
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