Heiliger
Gott,
unbegreiflicher heiliger Gott.
Das kam ganz plötzlich, auf
einen Schlag,
und Tausende waren auf dem Weg zu dir.
Das war wie Hiroshima.
Und in der Hölle haben die Dämonen getanzt.
Und das Leid ist namenlos in den
Familien,
deren Vater nicht heimkam,
deren Mutter, deren Freund, deren Freundin...
Der Schock ist total.
Verlange jetzt keine gute Sprache von mir, jetzt nicht.
Und für einen Augenblick ein
Licht:
Jeder von den Tausenden, der einzieht in den Himmel, macht den Himmel
tanzen.
Der Tod von Tausenden auf einmal -
Mir wird einfach schlecht.
Das ist anders als eine Million Tote im Jahr,
langsam, einer nach dem andern.
Man kann sich aussuchen, zu welcher Beerdigung man geht.
Irme ist in diesen Tagen gestorben.
Ich werde ihrem Mann schreiben, dass sie ein großartiger Mensch
war, eine Frau mit einem großen Herzen.
Damals als Beate und Vater gestorben sind,
in einer Woche Vater und Schwester,
das war schon schlimm.
Aber jetzt auf einen Schlag Tausende
-
Das ist eine andere Qualität.
Die kommen also alle gemeinsam zu dir.
Und die Dämonen toben und lachen.
Sie lachen nicht lange.
Denn unser Leben hat auf einmal wieder ein Ende.
Und was dann ist, liegt bei uns.
Und was dann ist, ist schöner als das, was heute ist und morgen und
an allen Tagen unseres Lebens.
Und was dann ist, heißt Begegnung mit Menschen, die wir lieben.
Und ich freue mich auf unsere Königin.
Und was dann ist, heißt Erbarmen, so wie in der Beichte, nur viel
schöner.
Und was dann ist, heißt Zärtlichkeit, die du uns schenkst und
wir dir.
Und was dann ist, heißt Erkennen, Neues erkennen, immer weiter.
Und was dann ist, heißt Lieben. Wo es heute schwer fällt, geht
es dann leicht. Wo uns heute kein Weg möglich ist, ist vieles möglich.
Und was dann ist, heißt Schauen: die Welt - die Zeit - und deine
Pläne darin.
Und was dann ist, heißt Schauen: dich - in alle Ewigkeit. Amen.
Pater Tilmann Beller
Gebet im Heiligtum:
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