Schönstatt - Begegnungen

Sehen, wo sie wohnt: Ein Besuch im Haus der Pilgernden Gottesmutter

Erste Wallfahrt von Missionaren der Pilgernden Gottesmutter aus Santeramo/Süditalien zum Cor Ecclesia-Heiligtum

A group of the pilgrims from Santeramo in the park by the Schoenstatt Shrine in Rome
Gruppe von Pilgern aus Santeramo im Park beim Schönstattheiligtum in Rom
Santeramo in Colle, Southern Italy: Young people who receive the Pilgrim Mother have formed a choir to contribute to the monthly prayer meetings
Santeramo in Colle, Süditalien: Jugendliche, die die Pilgernde Gottesmutter erhalten, haben einen Chor gebildet für die monatlichen Treffen
Santeramo in Colle: Schoenstatt Wayside Shrine in the garden of the Massaro family, open for all
Santeramo in Colle: Bildstöckchen im Garten von Familie Massaro, offen für alle
Holy Mass in the Schoenstatt Shrine in Rome: offering of typical food and goods from Southern Italy
Heilige Messe im Schönstattheiligtum: Gabengang mit originellen Produkten aus Süditalien
The children from Santeramo love the Pilgrim Mother!
Die Kinder von Santeramo lieben die Pilgernde Gottesmutter!
The wayside Shrine in Santeramo in Colle - Schoenstatt meeting point for the missionaries and families who recieve the Pilgrim Mother
Bildstöckchen in Santeramo in Colle - Schönstatt-Treffpunkt für alle, die die Pilgernde Gottesmutter empfangen und weitergeben.
Foto: Sr. Ignês Maria Rubin © 2001

(Sr. Ignês Maria Rubin) Es war ein wichtiges Ereignis in der Geschichte Schönstatts in Italien: die erste Wallfahrt aller Missionare der Pilgernden Gottesmutter aus Santeramo in Colle bei Bari, Süditalien, wo die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter einen starken Aufbruch erlebt. Die Mutter, die dort Monat für Monat zu Besuch kommt, schien die Verantwortlichen und viele, die diesen Besuch erleben, eingeladen zu haben: Kommt und seht. Vor dem Schluss-Segen der heiligen Messe, bei der es einem ausgesprochen originellen Gabengang gegeben hatte, gaben die Verantwortlichen mit großer Begeisterung ihre Bereitschaft und Verpflichtung, die Gottesmutter überall dort hinzubringen, wo sie wirken möchte.

Um 7.00 Uhr morgens am 8. Juli kamen 55 Wallfahrer mit dem Bus beim Petersdom an, wo drei brasilianische Marienschwestern sie begrüssten. Sie erzählten, dass ihr Bus keine Erlaubnis erhalten hatte, ins historische Stadtzentrum zu fahren und sie deshalb schon einen Fussweg von 20 Minuten hinter sich hätten. Sie besuchten gemeinsam den Petersdom, wo sie still beteten und den neuen Ruheort von Papst Johannes XXIII besuchten. Vom Petersdom aus beschlossen sie, zu Fuß zum Heiligtum zu pilgern. Bevor sie losgingen, sammelten sie die Anliegen für den Pilgerweg schlugen vor, rosenkranzbetend und singend zum Heiligtum zu ziehen. Der Weg war sehr angenehm, immer im Schatten, weil überall Bäume gepflanzt waren. Die Gruppe setzte sich zusammen aus verschiedenen Altersklassen, ältere, aber auch Ehepaare im mittleren Alter. Auch drei Jugendliche und vier Kinder waren dabei. Nach 40minütigem ruhigem Fussmarsch, begleitet von Gebeten, Liedern und schönen Gesprächen, kamen die Pilger gegen 9.20 Uhr im Heiligtum an.

Zur Begrüßung läutet die Glocke des Heiligtums...

Die Schwestern läuteten zur Begrüssung die Heiligtumsglocke. Alle traten sofort ins Heiligtum ein. Man konnte ihnen ihre Zufriedenheit ablesen, endlich im Land ihrer Sehnsucht angekommen zu sein. Sr. M. Lisianne betete ein spontanes Gebet vor. Sie verglich das Ereignis mit dem Evangelium, wo die Jünger fragten: "Meister, wo wohnst du?" und Jesus antwortete: "Kommt und seht..."Auch die Pilgernde Gottesmutter, die immer zu Besuch kommt, lädt ein: Kommt und seht! Die Pilger kommen, um zu sehen, wo die Mutter wohnt. Sie kommen, um für den Besuch der Mutter zu danken...

Nach dem Begrüssungsgebet gingen die Pilger zu einem schattigen Platz unter den Bäumen, wo ihnen frisches Wasser angeboten wurde. Nach diesem kurzen Imbiss versammelten sie sich im kleinen Saal zu einer Besprechung mit Sr. M. Lisianne. Durch verschiedene Fragen spürte sie heraus, wie die Leute die Ziele der Kampagne verstanden hatten und waches Interesse für das Thema zeigten. Sie ging davon aus, was sie in ihrem Begrüssungsgebet schon gesagt hatte und sprach über die Gründung Schönstatts, das Heiligtum, die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, die Wallfahrtsgnaden. Niemand zeigte sich müde, alle waren wirklich sehr aufmerksam, obwohl sie seit Mitternacht unterwegs waren.

"Sie haben keinen Wein mehr"

Anwesend waren auch einige Mitglieder der Schönstattfamilie von Rom, die die süditalienischen Wallfahrer empfingen. Bevor Sr. M. Lisianne ihren Wallfahrtsvortrag abschloss, lud sie Romano Macro ein, den Wallfahrern etwas zur Amphore zu sagen, die vor dem Altar im Heiligtum aufgestellt worden war. Diese Amphore geht von dem Gedanken "Sie haben keinen Wein mehr" aus. Mit einfachen Worten erklärten Romano Macro und Sr. M. Lisanne das Gnadenkapital. Der Vortrag dauerte etwa eine Stunde, im Anschluss gab es eine Pause von 10 Min, in der die Pilger Wasser trinken, Gedanken austauschen und auf einen Zettel ihre Bitten und Beiträge zum Gnadenkapital aufschreiben konnten, mit denen dann die Amphore gefüllt wurde.

Nach der Pause versammelten wir uns noch einmal, um verschiedene Hinweise zu geben und die Lieder für die Hl. Messe einzuüben. Vorher lud Herr Romano mit begeisterten Worten die Pilger zur geplanten Wallfahrt nach Schoenstatt im nächsten Jahr ein. Sie wird von Rom ausgehen und Ende April 2002 stattfinden. Viele zeigten sich sehr interessiert.

Das Lied der Pilgernden Gottesmutter

Danach half Sr. M. Rosequiel aus der Tabor-Provinz, Brasilien, beim Einüben der Lieder. Mit einem Herrn, der Orgel spielt, und einem weiteren Jugendlichen mit Gitarre übte sie mit den Wallfahrern die brasilianische Hymne der Kampagne ein, natürlich in italienisch. Sr. M. Marlene hat mit Hilfe einiger Frauen aus Zelarino, darunter eine Doktorin in italienischer Sprache, einer Theologin und einer Musikerin eine sehr gute Übersetzung angefertigt, die man fliessend singen kann. Die Wallfahrer lernten sofort und sangen mit Begeisterung, "wie die Wallfahrer in Brasilien", wie eine der Schwestern sagte. Auch "Breit um uns deinen Mantel" wurde eingeübt, das schon vor längerer Zeit von den Schwestern in Rom übersetzt wurde. Die übrigen Lieder der Hl. Messe wurden schnell durchgesungen, und im Anschluss versammelten sich alle im Heiligtum zur Hl. Messe um 12 Uhr, die Monsignore Rafael aus Brasilien zelebrierte.

Typische Produkte aus Santeramo als Geschenk

Er machte es sehr schön und begrüsste die Wallfahrer ganz schönstättisch. Während der Predigt, nach einem kurzen Kommentar zu den Lesungen, sprach er über die Kampagne der Pilgerheiligtümer und erzählte von João Pozzobon. Zum Schluss der Hl. Messe stellte er sich als Schönstattpriester vor und wandte sich erneut mit sehr schönen und eindringlichen Worten an die Wallfahrer. Er ermunterte sie, treu den Weg mit der Pilgermutter weiterzugehen. Und zuletzt stellte er ihnen eine Herausforderung: sich darauf vorzubereiten, in Santeramo ein Schönstattheiligtum zu errichten. Diese Herausforderung war den Wallfahrern jedoch nicht neu, denn sie träumen schon seit einiger Zeit von einem solchen Bau. Sie haben begonnen, Beiträge fürs Gnadenkapital dafür zu sammeln.

Würdig zu berichten ist der sehr originelle Gabengang. Die Pilger hatten aus Santeramo verschiedene typische Produkte mitgebracht: ein besonders grosses Brot, verschiedenes Gebäck, Öl, Wein, besondere Teigwaren, Kaffee usw. Jede Gabe war besonders originell verpackt.

Missionare der Pilgernden Gottesmutter sein

Vor dem Schluss-Segen beteten die Missionare mit großer Begeisterung das Gebet, in dem sie sich verpflichten, die Pilgernde Gottesmutter überall dorthin zu bringen, wo sie wirken möchte. Es war das Gebet, das dazu auch in Brasilien gebetet wird, natürlich in italienisch - Einheit der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter über Länder- und Sprachgrenzen hinweg.

Am Schluss der Hl. Messe überreichten die Schwestern den Pilgern eine Kerze, die sie aus Schösntatt, vom Grab Pater Kentenichs, für sie mitgebracht hatten. Die Wallfahrer nahmen die Lichtchen mit grosser Ehrfurcht entgegen.

Wo die Gottesmutter hinkommt ...

Nach der Hl. Messe versammelten sie sich zum Mittagessen im Selbstverpflegungsstil. Sie nahmen es unter den Bäumen ein. Die Sonne brannte heiss, aber dort im Schattenn wehte sogar eine leichte Brise. Es herrschte Frieden und Freude. Die Kommentare der Pilger waren Zeugnis ihrer Erfahrung mit der Gottesmutter.

  • Einer der häufigsten Kommentare war, dass sie von der Gastfreundschaft der Schwestern sehr beeindruckt waren, sowohl der Schwestern der Filiale von Rom als auch der brasilianischen Schwestern, die in Italien arbeiten.
  • Als eine Schwester sie fragte, ob sie am Nachmittag noch andere römische Sehenswürdigkeiten besuchen wöllten, antwortete die Gruppenleiterin im Namen aller, dass sie ihr Ziel schon erreicht hätten, was sie wollten, war das Heiligtum.
  • Während der Hl. Messe konnten nicht alle im Heiligtum Platz finden. Eine Schwester fragte eine Frau, ob es ihr nicht zu heiss sei in der prallen Sonne. Sie bekam zur Antwort: "Wenn wir die Sonne am Strand aushalten, warum sollen wir nicht auch die Sonne hier vor dem Heiligtum aushalten können?"
  • Eine Frau, die sich eine Woche zuvor einer Krampfadernoperation unterzogen hatte, kam mit ihrem verbundnen Bein zu Fuss bis zum Heiligtum. Sr. Ivone bot ihr einen Platz im Auto an, doch sie antwortete, die Gottesmutter würde ihr schon die Kraft geben, bis zum Heiligtum zu Fuss gehen zu können, und sie ging diesen Weg bewusst als Dank für alle erhaltenen Gnaden.
  • Eine Frau war der Gottesmutter sehr dankbar für die Reaktion ihres Mannes. Sie erzählte, dass er die Sucht hatte, Gott zu lästern, er ging nicht zur Kirche, es störte ihn, wenn sie betete und er war sehr nervös. Seit die Pilgernde Gottesmtter die Familie besucht, hat er sich geändert. Er nahm auch an der Wallfahrt teil und verfolgte aufmerksam alles, was geschah. Während der Hl. Mese blieb er zwar draussen vor dem Heiligtum, aber sehr aufmerksam. Nach der Hl. Messe, betrat er allein das Heiligtum und betete still für sich. Während der ganzen Zeit war er sehr herzlich und freundlich zu uns.
  • Dieselbe Frau erzählte, dass sie die Schwestern nicht in ihr Haus einladen durfte, als sie in Santeramo waren, weil ihr Mann das nicht zuliess. Am Sonntag strahlte sie, denn er selbst kam auf uns zu und sagte, wenn wir das nächste Mal nach Santeramo kämen, müssten wir in sein Haus kommen.

Keine Eile beim Aufbruch

Die Wallfahrer hatten keine Eile, sich auf die Heimfahrt zu begeben. Das Mittagessen unter den Bäu-men dauerte bis 15 Uhr. Bevor sie fuhren, betrat einer nach dem anderen noch einmal das Heiligtum und eine Frau lud Sr. M. Ivone ein, mit ihr zusammen für ihre kranke Mutter zu beten.

Um 15.30 Uhr fuhren sie dann ab. Die Schwestern der Filiale waren sehr zufrieden und regten an, noch mehr Wallfahrten zum Heiligtum zu veranstalten, um viele Menschen mit ihm bekanntzumachen.

In Santeramo in Süditalien steht seit Jahren ein Bildstöckchen. Über 20 Bilder der Pilgernden Gottesmutter sind dort unterwegs.



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Last Update: 13.09.2001 15:13 Mail: Editor /Webmaster
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