Schönstatt - Begegnungen

In das Feuer der Entscheidung gestellt

Diözesanadministrator Weihbischof Leo Schwarz bei der Trierer Wallfahrt nach Schönstatt: "Menschliches Leben keine Wegwerfware"

Auxiliary Bishop Leo Schwarz asked the pilgrims in Schoenstatt to side with those who protect human life
Weihbischof Leo Schwarz, Diözesanadministrator der Diözese Trier, rief die Pilger zum Einsatz für den Schutz des menschlichen Lebens auf.
For the final blessing, all children and young people were asked to come to the altar and receive theBishop's personal blessing
Zum Schluss-Segen rief Weihbischof Schwarz alle Kinder und Jugendlichen zum Altar und erteilte ihnen einen persönlichen Segen
The Niederwerth parish choir provided the songs for the festive Holy Mass.
Der Kirchenchor Niederwerth gestaltete den Festgottesdienst musikalisch - mit Bravour!
Foto: PressOffice Schoenstatt, mkf © 2001

(mkf) Den Missbrauch menschlichen Lebens durch embryonenverbrauchende Forschung stellte Diözesanadministrator Weihbischof Leo Schwarz vor über 1.000 Pilgern aus der Diözese Trier als eine der größten Herausforderungen christlichen Handelns heute heraus. Er rief die Pilger auf, eindeutig auf der Seite derjenigen zu stehen, die sich für das Leben einsetzen und ermutigte zu einer "Neubesinnung für die Verantwortung für das menschliche Leben."

"Den neuen Anfang wagen" - dieses Motto der Diözesanwallfahrt nach Schönstatt sowie das Tagesevangelium griff Weihbischof Schwarz in der Predigt im Festgottesdienst mit Engagement und Eindringlichkeit auf. Jesus sei gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, darum seien Christen immer und in jedem Hier und Jetzt in das Feuer der Entscheidung gestellt - in der Christenverfolgung in China, im Sudan und in Nordkorea ebenso wie dort, wo Christen ihr Eintreten für soziale Gerechtigkeit mit dem Leben bezahlten wie in Guatemala, aber auch und gerade in Deutschland, wo Christen aufstehen müssten "angesichts der unheimlichen Vorhaben in noch unbekannten Bereichen, dort, wo man durch Gentechnik, Biomedizin und Neurobiologie unser Leben fundamental verändern möchte."

Menschliches Leben als Wegwerfware

Die 135.000 Abtreibungen pro Jahr in Deutschland, so Schwarz, gehörten zu den "furchbarsten Finsternissen in unserem Land". Weihbischof Schwarz fragte mit Blick auf die Präimplantationstechnik, die im Zusammenhang mit der Stammzellenforschung die gesellschaftliche Diskussion bestimmt und die Unterschriftenaktion der geistlichen Bewegungen (Träger sind die Fokolarbewegung, Brot des Lebens und Schönstatt) ins Leben gerufen hat, "ob jemals die Würde des Menschen so mit Füßen getreten wurde wie heute". Wörtlich sagte der Weihbischof: "Menschliches Leben wir erzeugt und gleich wieder getötet, weil man es verbrauchen will." Der Mensch werde zum Ersatzteillager, zur Wegwerfware. Auf Kosten des menschlichen Lebens werde menschengemachtes ewiges Leben versprochen. Das Klonen von Menschen sei die schändlichste Erniedrigung des Menschen, die man sich vorstellen könne. Klonen, so Schwarz, heiße vom Wortursprung her "vor sich hertreiben, ängstigen, verwirren."

Menschliches Leben verteidigen

Weibischof Schwarz bat die Pilger eindringlich, nicht zu schweigen und das menschliche Leben nicht "der eisigen Kälte menschlichen Denkens und Handelns zu überlassen." Jesus sei gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen; im Feuer dieser Entscheidung sei heute jeder gerufen, zu handeln, damit "das Lauffeuer des Evangeliums nicht verlischt."

Nicht nur Gisela Wegner aus Dillingen dankte in diesem Augenblick den Initiatoren der Initiative der geistlichen Bewegungen zum Schutz der menschlichen Embryonen, die seit Mitte Juni, wesentliche getragen von der Fokolarbewegung, der Gemeinschaft Brot des Lebens und der Schönstattbewegung, Unterschriften sammelt, um eine Gesetzgebung einzufordern, die den menschlichen Embryo von der Befruchtung an schützt, ohne Bedingungen, ohne Selektion, ohne Zeitbegrenzung. Gisela Wegner hatte ihren Einsatz mitgebracht zur Wallfahrt: siebzehn ausgefüllte Listen mit Unterschriften; Unterschriften von über 300 Menschen, die sich im Feuer der Entscheidung auf die Seite derer stellen, die für ihr eigenes Leben nicht sprechen können.

Zeugnis geben von Gottes Wirken in der Zeit

Der Festgottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Kirchenchor Niederwerth. Pater Tilmann Beller, Wallfahrtsleiter und Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung, und der Diözesanpräses der Schönstattbewegung im Bistum Trier, Pfarrer Johann Weber aus Neunkirchen, standen mit dem Weihbischof am Altar. Messdienerinnen und Messdiener aus Neunkirchen und Jugendliche der Schönstatt-Mädchenjugend gestalteten den Gottesdienst mit. Zum Schluss lud der Weihbischof alle Kinder und Jugendlichen ein, beim Segen am Altar zu stehen - auch ein Zeichen für den neuen Anfang im Glauben.

In der Mittagszeit wurde ein vielfältiges Programm geboten; besonders das Singen im Freien fand starken Zulauf. Die Marienfeier am Nachmittag stand unter dem Thema, "Zeugnis geben von Gottes Wirken in der Zeit". Mit einer Segensfeier am Urheiligtum schloss der Wallfahrtstag.

Das Anliegen des Schutzes und der Würde des menschlichen Lebens, das sich in der Unterschriftenaktion der geistlichen Bewegungen zum Schutz der menschlichen Embryonen konkretisiert, bleibt lebendig. Am 26. August werden bei der Wallfahrt der Erzdiözese Köln an mehreren Stellen Unterschirftenlisten ausliegen. Am 18. September wirdnach der Bündnisfeier in Schönstatt diese Initiative eingebracht. Mehr als 5000 Unterschriften sind von Mitgliedern der Schönstattbewegung bereits gesammelt worden. Insgesamt ergab die Unterschriftensammlung der geistlichen Bewegungen bisher 23.525 Unterschriften.



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Last Update: 30.08.2001 14:55 Mail: Editor /Webmaster
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