Schönstatt - Begegnungen

Wo Kinder ihre Eltern mitbringen: "Leben pur" in der "Oase des Südens"

Fünfzig Kinder bei der Familien-Ferienwoche in Schönstatt

Morning meditation in the "oasis" in the House of the Family.
Morgenmeditation in der "Oase" im Haus der Familie
Closing of the day: night prayer and blessing
Tagesabschluss für Groß und Klein: Abendsegen
Kindergarten time for the younger children - during rainy tomes
Kindergarten für die Kleinen - wenn es regnete
Who can balance the stick? Only a big family!
Wer kann die Stange auf dem Finger balancieren? Eine große Familie!
"Balthasar" the big camel,would not remain alone: the children crafted small "Balthasars"
"Balthasar", das große Kamel aus der Eingangshalle, blieb nicht allein - die Kinder schnitzen kleine Kamele!
Foto: Jehle © 2001

(mkf) "Das ist voll cool, dass wir unsere Eltern mirgebracht haben, die hätten echt was verpasst!" Der Siebenjährige auf dem großen Spielplatz oberhalb des Hauses der Familien steht mit dieser Überzeugung nicht allein bei den 50 Kindern, die sich diesen Platz fest erobert haben; ihren Eltern hat es wirklich auch gefallen, doch gemacht war diese Tagung für die Kinder! Sie waren Mittelpunkt der Familien-Ferienwoche der Diözöse Rottenburg-Stuttgart vom 7. -15. August unter dem Motto: "Willkommen in der Oase des Südens".

Fünfzehn Familien aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die meisten aus dem Oberland, sind mit insgesamt 50 Kindern gekommen, begleitet von einem Erzieherteam - alles Profis -, der Diözesanführerfamilie, Pater Ludwig Lipp und Schwester M. Andita Potthast. Das ganze Haus der Familie hatte "Wüstenflair". Weil der rote Faden der Tage die Oase in der Wüster war, gab es gleich in der Eingangshalle eine Oase mit Quelle, Palme, Kakteen, Wasserflaschen und vor allem: Balthasar, dem großen Kamel, das bald zum Markenzeichen der Tagung und Gesprächsthema in Schönstatt wurde (man hätte Eintritt nehmen sollen). Oase auch im Vortragssaal, im Kindergarten; gelbe "Wüstenhüte" für Eltern, Kinder, Patres und Küchenpersonal, Wüstenpass, Wassereimer - viele kleine Details machten den besonderen Flair aus und schufen eine Atmosphäre entspannter Konzentriertheit für das Anliegen dieser Tage: neue Energien schöpfen, um als Familie mit Wertbewusstsein und Freude durch die Wüste des Alltags gehen zu können und dort Oasen zu schaffen für andere.

Kinder im Mittelpunkt

Am lethzten Tag der Ferienwoche ging jede Familie mit Spielpass durch einen Spieleparcours, der beim Grillen endete. Die Kinder waren wie in der ganzen Wochen schon der Mittelpunkt. Von "Kinderbetreuung" keine Spur, wie einer der Väter, selbst in der Familienbewegung "kinderbetreut", lachend bemerkt. Holger, fünf: "Die Bootsffahrt war toll und dass die Sonne geschienen hat!" Clemens, 11, hat sein selbstgemachtes Kamel besonders gut gefallen. Die kleinen Kamele kamen zur Oase in der Eingangshalle, wo sich Kinder und Erwachsene jeden Morgen nach dem Frühstück zur Morgenmediation trafen. "Und die Nachtwanderung," meint Clemens. "Aber da konnten die Eltern natürlich nicht mit!" Dass sie Fussballspielen konnten, hat einigen Jungen am besten gefallen. Weil es den Kinder gefiel, fühlten sich auch die Eltern wohl. "Es tat einfach gut zu wissen, dass die Kinder gut versorgt waren. Manchmal haben wir ganz vergessen, dass sie da waren, und haben uns ganz auf die Gespräche und Vorträge einlassen können." Viele Familien kennen sich bereits, die "Annäherungszeit" ist überstanden, Freundschaften sind gewachsen bei den Kindern und den Eltern. "Die Kinder kamen immer fröhlich und begeistert wieder, dann waren wir auch froh," sagt eine Frau. "Und den Nachmittag so ganz als Familie für uns zu haben, das hat ihnen natürlich sehr gefallen."

Kraft für den Alltag

"Wir sind zum ersten Mal da," sagt ein junger Vater. "Diese Bereicherung hätte ich nie erwartet. Jetzt möchte ich weiter machen, etwas mehr lesen, erfahren was Schönstatt eigentlich ist. Und ich möchte was tun! Einige Aktivitäten, die doch nichts bringen, werde ich jetzt lassen. Wir haben hier eine Quelle gefunden, jetzt müssen wir zur Quelle werden. Ich weiß noch nicht genau wie, aber ich möchte für Familien in der Pfarrei etwas von Schönstatt bringen. Denn hier habe ich gesehen, was für ein Leben es in unserer Kirche geben könnte." Viele der Familien berichten von einer ganz besonderen Erfahrung beim spirituellen Wandern. Mehrere Stunden waren sie zu Fuß unterwegs mit Stationen, die Momente der Wüstenwanderung des alttestamentlichen Gottesvolkes aufgriffen. "Müde, verschwitzt, staubig sind wir dann am Tabor-Heiligtum angekommen. Da lag Fladenbrot. Wir haben uns hingesetzt, es war alles still. In einem Augenblick kam wohl allen das gleiche Empfinden - hier ist Gott. Dann hat Pater Lipp etwas gesagt, wir haben genickt, und dann gab es Eucharistiefeier unter freiem Himmel. Er hat das Brot konsekriert, Brot des Lebens, Jesus mitten unter uns in der Wüste des Alltags. Ich habe ihn nie so nah erfahren. Einige hatten Tränen in den Augen. Ich werde dieses Erlebnis nie vergessen."

Anregung für die Kindererziehung

"Bei einem Ehevorbereitungskurs haben wir Schönstatt kennen gelernt," sagt eine Frau. "Das war 1982 oder 1983. Dann haben wir die Eriehungsseminare mitgemacht, und sind im Kontakt mit Schönstatt geblieben. Schönstatt hat uns für die Kindererziehung sehr viel gegeben." Am Vormittag gab es Vorträge und Austausch zu Erziehungsfragen. "Ich habe viele gute Anregungen bekommen, es war voll aus dem Leben," sagt eine Frau. Ein Mann meint: "Eigentlich nichts Neues, aber man braucht das, was man kennt und gut findet, immer mal wieder, damit man in der Spur bleibt."

Stärkung der Partnerschaft

Ein Ehepaar feierte in diesen Tagen den neunten Hochzeitstag - und es wurde gefeiert, mit allen! "Das war nicht einfach nur Spaß," sagt einer der Männer. "Wir haben kapiert, dass die Ehe etwas besonderes ist, und dass es sich lohnt, neunjahre Treue zu feiern." - "Wir haben endlich Zeit gefunden, um miteinander zu reden," sagt ein Mann. "Wir haben immer so viel Arbeit, dann hat man die Zeit nicht, und man will manchmal auch nicht. Man kann sich so gut aus dem Weg gehen, verdrängt alles, will die wunden Punkte gar nicht erst berühren. Hier haben wir endlich uns Zeit füreinander genommen und das war sehr gut."



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Last Update: 17.08.2001 13:53 Mail: Editor /Webmaster
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