Schönstatt - Begegnungen

Penny Power Projekt - oder: Wir sind Familie

Initiative in den USA: Kleingeld für die Dominikanische Republik

Faithful Penny Power people: Rebecca and Mary Elizabeth
Treue Penny Power-Mitarbeiter: Rebecca und Mary Elizabeth
Dominican Republic Mission Circle
Missionskreis Dominikanische Republik
Labeling Penny banks
Beim Bekleben der Penny-Spardosen
Foto: Dentice © 2001

(Ann Dentice) Seit 1994 helfen "Penny Banks" den Marienschwestern in der Dominikanischen Republik bei ihrer Arbeit für die Armen, besonders im Ernährungszentrum, beim Bau von Wohnungen für Familien und in der Ausbildung; über 500 Menschen in den USA füllen Pennies - und manchmal auch anderes Kleingeld - in die Spardosen, die vom "Missionskreis Dominikanische Republik" erfunden wurden. Im Jahr 2000 kamen auf diesem Weg über $14.000 den Armen zugute. Die Schönstattmütter, Berufstätigen, und Ehepaare, die in diesem Kreis Verantwortung haben, wollen nicht nur Spenden aufbringen; es geht ihnen auch darum, ein Gefühl der Solidarität und Verantwortung zu wecken, ein Familienbewusstsein, das zum konkreten tun bewegt.

Es war ein Besuch in der Dominikanischen Republik, der das "Penny Power Projekt" anstieß. Die Begegnung mit dem Elend der Armen in der kleinen Stadt La Victoria und mit dem Einsatz der Marienschwestern dort brachte einige Amerikanerinnen aus der Schönstattbewegung zum Nachdenken: Könnten wir da nicht helfen? Ein Missionskreis wurde gegründet, der aus Schönstattmüttern, Berufstätigen, Ehepaaren und einer Marienschwester besteht. Wie nun an Spenden kommen? Man entschied sich für Flohmärkte und Kleingeldbüchsen. Flohmarkt war eine einträgliche Sache, kostetet jedoch auf die Dauer zu viel Kraft und Zeit. So konzentrierte man sich auf die Penny Banks, die Kleingeldbüchsen.

Penny Banks - Botschafter der Liebe und des guten Willens

"Ich habe meine Büchse auf einem kleinen Tisch beim Hausheiligtum," erzählt Barbara Hasler aus Oconomowoc, Wisconsin. "Da betet mein Mann Ralph jeden Morgen sein Morgengebet und 'erleichtert' sich gleich doppelt - indem er zunächst seine Sorgen in die Hände unserer Gottesmutter legt, und dann indem er sein überflüssiges Kleingeld in die Sparbüchse tut. Ich staune immer wieder, wieviel Gutes die Pennies bewirken und wie dankbar sie angenommen werden. Wenn ich meine Münzen in die Büchse werfe, bete ich jedes Mal ein 'Gegrüßet seist du Maria'. Wenn schon die Münzen so viel Gutes tun, wieviel mehr dann noch diese Gebete für unsere Freunde in der Dominikanischen Republik. Diese kleinen Büchsen - das ist nicht einfach irgendeine Spende. Sie werden Botschafter unserer Liebe und unseres Guten Willens und auch ein Zeichen des Glaubens an Gottes Vorsehung."

Die seit 1994 bewährte Methode ist denkbar einfach: jemand nimmt eine Büchse, füllt sie egal in welcher Zeit und tauscht sie dann gegen eine leere ein. Bewusst wird um Pennies gebeten, die viele Amerikaner als wertlos betrachten. Diese "Penny-Spenden" würden darum nicht so leicht als Last angesehen. Auf diese Weise ist "Penny Power" langsam aber sich gewachsen.

Viele haben sich diese Aktion zum Herzensanliegen gemacht, und die Spenden wachsen bisher jedes Jahr. Das Ergebnis des ersten Jahres, $551, war ein Grund zum Feiern - schließlich sind das jede Menge Pennies. In manchen Büchsen finden sich auch andere Münzen, und im Jahr 2000 kamen insgesamt $14.000 zustande. "Unsere Hoffnung," so die Initiatoren, "ist dass dieses Projekt uns mit unseren Brüdern und Schwestern verbindet und wir uns mehr verstehen lernen als Familie Gottes."

Hurrikan Georges und die Penny Power Solidarität

Am 28. September 1998 schlug Hurrikan "Georges" eine Schneide der Verwüstung durch die Karibik. Für die Dominikanische Republik lautete die Meldung: "Mindestens 210 Tote, Dutzende Vermisste, über 100.000 Obdachlose. Siebzig Prozent der Brücken zerstört, 90% der Bananen- und anderen Plantagen verwüstet; geschätzer Gesamtschaden eine Billion US-Dollar."

Ann Dentice: "Als wir diese Nachrichten hörten, war mein erster Gedanke, sofort etwas Geld zu schicken um den leidenden Menschen, unseren leidenden Freunden zu hlefen! Und während mir ihre schreckliche Not durch den Kopf ging, kam mir eine Idee: "Wir haben über 250 Penny Power Leute, die helfen würden, wenn sie wüssten, wie dringend sie gebraucht werden; und wir haben die Adressenliste vom Rundbrief..." Die nächsten fünf Stunden waren so produktiv wie man nur ist, wenn einen etwas ganz tief bewegt. Am Freitagnachmittag um 16.00 Uhr erreicht man nicht gerade viele Leute. Meine Tochter Kathy Easter konnte mir nur ihre beiden jüngeren Töchter als Hilfe schicken für den Versand, Becky (11) und Mary Elizabeth (9). Während Schwester Marihedwig und ich den Notbrief per Telefon zusammenstellten, klebten die Mädchen Absender- und Anschriftetiketten auf. Normalerweise brauche ich über eine Stunde, um die Etiketten auszudrucken (meine Tätigkeit am PC ist meistens - Maus klicken und abwarten was passiert), aber diesmal ging es ruck-zuck. Als nächstes ab zum Copy Shop, niemand in der Schlange, und in weniger als 15 Minuten waren alle Kopien fertig, und wir waren auf dem Weg zur Post für Briefmarken."

"Ich tue das mit einem guten Herzen!"

"Weiter ging es mit falten und kleben. Die Mädchen legten sich ins Zeug. Nach mehreren vergeblichen Versuchen mit dem Anfeuchter erklärte Mary energisch, sie würde jetzt eben alle Umschläge "zulecken". Gesagt, getan. Als ich die Mädchen fragte, ob ihnen die Arbeit nicht langweilig würde, sagte Becky ganz einfach: 'Nein, ich tue das mit einem guten Herzen." Wir fuhren zur Post in der Innenstadt und erwischten gerade noch die letzte Leerung um 21.00 Uhr. Am Samstag war der Brief schon bei den meisten Adressaten und am selben Tag kamen bei den Schwestern die ersten Schecks an." Das Ergebnis war nicht nur für die Initiatoren überwältigend: Bis zum 31. Oktober waren $13.030,80 an Spenden zusammen gekommen.

Penny Power in 21 Staaten der USA

Inzwischen beziehen über 500 Personen in 21 Staaten der USA den Newsletter, den Ann Dentince von Zeit zu Zeit verschickt. Zu "Penny Power" gehören Menschen unterschiedlichsten Alters, verschiedener Konfessionen und sozialer Schichten. Steve, Mike und Matt Kress beispielsweise sammeln treu Pennies in den Sparbüchsen, die ihre Großeltern ihnen geschenkt haben - ein ganz anderes Geschenk mal. Manche organisieren besondere Spendenaktionen etwa in der Fastenzeit, an ihrem Geburtstag oder bei Jubiläen.

Schwester Marihedwig war wieder einmal damit beschäftigt, Sparbüchsen zu leeren und die Münzen für die Bank vorzubereiten. Eine Büchse kam ihr ausgeprochen leicht vor; doch hin und wieder ist auch Papiergeld drin. Und Papiergeld fand sie auch - zehn Scheine genau genommen - zehn Hundert-Dollarscheine, tausend Dollar in bar!!! Wer immer der heimliche Spender ist, ihm soll gedankt sein!

"Wir brauchen mehr Spardosen..."

Brigitte Allen, Verantwortliche der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Kalifornien und Angestellte bei der Polizei in Los Angeles, schreibt: "Wir haben unsere Büchsen gefüllt und schicken jetzt 150 Dollar als Zeichen unserer Verbundenheit. Das Geld kommt von Schulkindern aus den Schönstattfamilien, von den Familien, die die Pilgernde Gottesmutter bekommen, Polizisten und höheren Polizeibeamten. Wir haben alle Sorten Kleingeld in den Büchsen gefunden. Viele Leute auf meiner Arbeitsstelle haben ihre eigene Büchse auf dem Schreibtisch. Wir wollten eigentlich das Geld auf der Bank maschinell zählen lassen, aber es tat uns Leid um die 9% Gebühren. Also haben wir alles von Hand gerollt. Dafür hat uns die Bank dann die Überweisungsgebühren erlassen. Ein guter Erfolg für unsere Brüder und Schwestern in der Dominikanischen Republik. Wir brauchen aber noch mehr Spardosen, denn wir wollen in der Fastenzeit und bei unseren Familien damit noch mehr unternehmen. Und ja - danke, dass wir bei dieser Sache mitarbeiten dürfen."



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Last Update: 14.08.2001 13:06 Mail: Editor /Webmaster
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