Schönstatt - Begegnungen

Für die Würde und den Schutz des menschlichen Lebens

Unterschriftenaktion der geistlichen Bewegungen zum Embryonenschutz zieht Kreise in Kirche und Gesellschaft

"Selbstverständlich unterschreibe ich!" - Wie hier im PressOffice Schönstatt liegen in vielen Schönstattzentren Listen aus
Foto: PressOffice Schönstatt, hbre © 2001

(Ruth und Peter Fischer, mkf) Mitte Juni taten sich die Gemeinschaft Brot des Lebens, Fokolar- und Schönstattbewegung in Deutschland zusammen, um in der Frage der Gentechnologie und Bioethik Position in der Öffentlichkeit zu beziehen. Seitdem versuchen sie, in einer Unterschriftenaktion Einfluss auf die politische Entscheidung zu nehmen. Für die Schönstattbewegung sind Ruth und Peter Fischer, Diözesanführerfamilie der Schönstattfamilienbewegung im Erzbistum Köln, im Initiativkreis. Seit Beginn der Aktion sind 21.468 Unterschriften gesammelt worden, davon aus der Schönstattbewegung 2.730. Die Initiative zieht nicht nur Kreise in Kirche und Gesellschaft; sie regt auch innerhalb der Schönstattbewegung zum Nachdenken für das menschliche Leben, seinen Beginn und seine Würde an.

Dem Initativkreis haben sich inzwischen die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp), SOS LEBEN e.V., KALEB, Stefanus-Gemeinschaft, Familien mit Christus, Jedidja, Gemeinschaft Agnus Dei, Kultur des Lebens e.V. und Jemael-international angeschlossen. Breite Kreise unserer Gesellschaft stützen den Antrag auf eine Gesetzgebung, die jedes menschliche Leben anerkennt. Es geht um die Auffassung, dass jeder Mensch als Geschöpf Gottes um seiner selbst Willen existiert ohne Selektion, ohne Zeitbegrenzung. Pater Kentenich hat gerade auf dem Hintergrund der Erfahrungen von Dachau eine Spiritualität der Menschenwürde entwickelt, die jeden Menschen, der ins Leben kommt, als von Gott gewollt, geliebt und geachtet versteht und entsprechendes Handeln einfordert: "So sind wir über alle Welt ins Göttliche hineingestellt, sind mehr in deinen Augen wert als ohne uns die ganze Erd." Auch, wenn es sich erst um ein winziges, gerade beginnendes Leben handelt.

"Wenn man damit einem kranken Menschen helfen kann, ist es doch gut ..."

So beginnt ein Gespräch unter einigen Frauen aus der Schönstattbewegung, als eine von ihnen Unterschriftenlisten weitergibt; es wird Gruppenthema. Hat der Mensch das Recht, Menschen herzustellen und zu verbrauchen, auch wenn es anderen Menschen nützt? Und wenn nicht Mensch von Anfang an, ab wann dann? "Wir merken, dass der Einsatz bei der Unterschriftenaktion sensibel macht für das Thema ‚Leben‘," sagt eine. "Wir dürfen nicht schweigen zu dem, was mitten unter uns passiert," erklärt eine Verantwortliche der Berufstätigen Frauen. "Wir haben in unserer Gemeinschaft sofort angefangen mit den Listen, und Leute sind aktiv geworden, die sich sonst kaum einmal apostolisch einbringen! Bei unserem Liebesbündnistag in Schönstatt am 18. August werden wir auch Listen auslegen und in unseren Liebesbündnis-Rosenkranz diese Initiative einschließen, und auch alle, die in den Augen unseres Gottes und in unseren Augen Menschen sind, auch wenn sie irgendwo tiefgefroren lagern oder nur 'hergestellt' werden, um für den guten Zweck 'verbaucht' zu werden," sagt eine der jungen Frauen. "Es erschrickt mich immer mehr, wozu fehlgeleitete Menschlichkeit den Menschen kommen lässt," meint Hildegard Fischer aus dem Nordkreis der Berufstätigen Frauen. "Da wird mir einfach Angst."

"Wir können etwas bewegen, wenn wir uns bewegen lassen"

In einem evangelischen Krankenhaus in Wesel sammelte eine dort tätige Krankenpflegelehrerin aus der Gemeinschaft der Berufstätigen Frauen über 100 Unterschriften; die Schulleiterin, Pflegedienstleitung und mehrere Stationsärzte gehören zu den Unterzeichnern. Das Thema kommt im Unterricht ins Gespräch. Andere Mitglieder der Gemeinschaft sammelten ebenfalls an ihrem Arbeitsplatz und dessen Kontaktfeld Unterschriften - in Krankenhäusern, Altenheimen, bei Ordensgemeinschaften, in Pfarreien - überall mit ausgesprochen positiver Resonanz. Die Schönstattfamilie der Diözese Speyer warb beim diözesanen Katholikentag für den Schutz des Lebens. Marienschwestern ergriffen in mehreren Pfarreien die Initiative und legten Listen aus; in manchen Heiligtümern und Schönstattzentren liegen inzwischen Unterschriftenlisten aus. "Schicken Sie mir bitte Probenummern von Schönstatt Aktuell und Informationsmaterial über Schönstatt," bittet eine Lehrerin aus Hessen. "Seit ich die Listen hier ausgelegt habe, fragen mich alle nach Schönstatt!" Natürlich erlebt mach auch, dass jemand bewusst nicht unterschreibt. "Am schlimmsten ist aber," so Ruth Fischer, "wenn jemand sich nicht interessiert, gar nicht davon berührt wird. Das ist dann der Moment, wo man richtig betroffen ist. Das geht dann nur noch ins Hausheiligtum, in die Hände der Gottesmutter."

Die meisten Listen kamen bisher aus den Diözesen Münster, Köln und Trier; aufgeschlüsselt nach Gemeinschaften waren Anfang August von den Schönstätter Marienschwestern, der Familienbewegung Deutschland und dem Nordkreis der Berufstätigen Frauen die meisten Listen angekommen.

Materialpaket an katholische Institutionen und Verbände

In der Deutschen Tagespost und in Radio Vatikan gab es bereits im Juli ausführliche Berichte zur Unterschriftenaktion der geistlichen Bewegungen.

Da den Initiatoren an einer möglichst breiten Beteiligung an der Aktion in der Gesellschaft liegt, hat die Schönstattfamilienbewegung Köln Ende August alle im Adressbuch von www.kath.de vertretenen katholischen Verbände und Institutionen angeschrieben und um Unterstützung der Aktion gebeten. "Weil die mit so einer Aktion verbundene Arbeit viele davon abhält, sich zu engagieren, haben wir angeboten, die Administration und Verwaltung dieses Einsatzes zu übernehmen," sagen Ruth und Peter Fischer, Diözesanführerfamilie und Eltern von vier Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. "Wir haben viel Unterstützung von den jungen Familien aus unseren Gruppen hier in der Pfarrei." Das Materialpaket enthält Informationen zur Aktion und dem Initiativkreis, einen von der Fokolarbewegung erstellten Presse- und Informationsbeitrag zur Weitergabe, Begriffsklärungen und ein Formular der Unterschriftenliste. Das Materialpaket ist auch im PressOffice Schönstatt erhältlich.

Abgabetermin der Listen in Berlin durch die Vertreter des Initiativkreises ist voraussichtlich der 1. Oktober 2001.

Weitere Informationen auf: www.embryonenschutzinitiative.de



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Last Update: 14.08.2001 13:18 Mail: Editor /Webmaster
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