Schönstatt - Begegnungen

Charisma der persönlichen Bindungen - Beitrag Schönstatts im Nachkriegs-Kroatien

Die kroatische Schönstattbewegung - eine Verheißung für die Zukunft!

One of the several Schoenstatt chapels in Croatia
Eine der vielen Schönstatt-Kapellen in Kroatien
Map of Croatia and the surrounding countries
Karte von Kroatien und den umliegenden Ländern
The Croatian Schoenstatt Family's leaders' team (l. to r.): Fr. Ivan Seso, Hedwig Weinzierl, Fr. Christoph Horn
Das Leitungsteam der Kroatischen Schönstatt-Familie: Dekan Ivo Seso, Hedwig Weinzierl, P. Christoph Horn
Fr. Ivan Seso from Croatia
Dekan Ivan Seso, Kroatien
Pilgrims from Croatia in Kösching, Canisiushof, Southern Germany
Wallfahrer aus Kroatien bei einem Besuch auf dem Canisiushof bei Ingolstadt
Foto: Horn © 2001

(P. Christoph Horn) Am 22. August schließen etwa 80 Pilger aus Kroatien in Schönstatt das Liebesbündnis und konstituieren damit die Schönstattbewegung in Kroatien. Gerade in den letzten Jahren ist Schönstatt in Kroatien und den benachbarten Ländern des ehemaligen Jugoslawien stark gewachsen, besonders durch die Pilgernde Gottesmutter. Groß ist die Sehnsucht nach einem eigenen Heiligtum in Kroatien. Es gibt über 300 Kreise der Pilgernden Gottesmutter mit 10 - 15 Familien; am 24. August werden in Schönstatt weitere 50 Bilder ausgesandt. Kroatien erlebt eine neue Heimsuchung der Gottesmutter, die Christus in den Herzen neu gebären will.

Schönstatt in Kroatien - das ist schon eine längere Geschichte, die bis in die 30er Jahre zurückreicht. Schon 1939 wollte Pater Kentenich zwei Marienschwestern in die Hauptstadt Kroatiens (Zagreb) schicken. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hat es vereitelt.

Die Kroaten sind ein traditionell katholisches Volk, das viele Jahrhunderte unter fremder Herrschaft lebte, zuletzt unter der kommunistischen Zentralregierung des alten Jugoslawien. 1990/91 erlangten sie die eigene staatliche Souveränität. Die Hoffnungen, die damals geweckt wurden, sind bis heute leider zum großen Teil unerfüllt geblieben - dem Staat geht es wirtschaftlich schlecht, wobei der Krieg (1991-95) seinen Teil dazu beigetragen hat.

Dieses slawische Volk ist für das Marianische sehr offen und so findet die schönstättische Spiritualität einen fruchtbaren Boden vor. Noch geht relativ viel Volk in die Kirche, wenn auch alle westlichen Einflüsse schon deutlich spürbar sind. Gerade in dieser Situation kann Schönstatt durch sein Charisma der persönlichen Bindungen für die Kirche und Gesellschaft der Kroaten einen wichtigen Beitrag leisten!

Eine Geschichte konkreter Personen

Die bisherige Geschichte Schönstatts in Kroatien ist mit einigen Namen wesentlich verbunden:

Der junge Pallottinerpater Fritz-Josef Hillebrand war ein glühender Schönstatt-Apostel. Er fiel als deutscher Soldat (Sanitäter) am 28.10.1944 westlich von Belgrad. Durch sein bewusstes Lebensopfer ist er der erste Grundstein Schönstatts in der Region und gilt als Fürsprecher der Kroatischen Schönstattfamilie.

Frau Gertrud Hausmann entwickelte ab 1953 über 30 Jahre hinweg ein überaus reiches Apostolat in Richtung Jugoslawien und unterstützte vor allem Priesterstudenten.

In den siebziger Jahren begann Pater Chrysostomus Grill mit seinem Wirken in der Region. In seinem Gefolge kam vor 25 Jahren auch eine Bundesschwester, Frau Hedwig-Maria Weinzierl aus Bayern, nach Jugoslawien (Ruma). Vor allem durch diese zwei Exponenten Schönstatts gelangten zahlreiche Laien wie auch Priester und Seminaristen mit Schönstatt in Kontakt. Einzelne schlossen das Liebesbündnis mit der Gottesmutter.

Durch den Ausbruch des Krieges im Sommer 1991 wurden die Verhältnisse und damit auch die Kontakte sehr schwierig. Doch seit dem Friedensschluss von Dayton (Herbst 1995) blüht die Schönstattfamilie auf.

Heutige Situation und Verbreitung

Die Schwerpunkte der Kroatischen Schönstattbewegung liegen an der Achse Zagreb-Belgrad. Da ist zuerst eine größere und sehr aktive Schönstattfamilie in der Hauptstadt Zagreb, die ihren Sitz in der Pfarrei Markuševec hat. In Slawonien (Nordost-Kroatien) hat die Bewegung am meisten Mitglieder. An folgenden Orten gibt es Schönstatt-Gruppen: Kuzmica/Pleternica, Slavonski Brod, Djakovo, Široko Polje, Bizovac, Semeljci, Vinkovci, Njemci, Bošnjaci, Zupanja und Gunja. Fährt man über die Grenze nach Jugoslawien, so findet man dort in Ruma (50km westlich von Belgrad) eine größere Gruppe von Schönstättern um Frau Hedwig Weinzierl, die dort in der katholischen Diaspora arbeitet.

Durch die Aktion der Pilgernden Gottesmutter gelangte Schönstatt auch an einige Orte in Bosnien und nach Süd-Kroatien (Split, Dubrovnik).

Wirken der Pilgernden Gottesmutter

Vor allem die Aktion der Pilgernden Gottesmutter mit bereits über 300 Kreisen (à 10-15 Familien oder Einzelpersonen) hat zu einer enormen Verbreitung Schönstatts geführt und eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Auch in Slavonien, in Bosnien und den angrenzenden Gebieten Jugoslawiens haben Kreise angefangen. Jeden Monat kommt die Gottesmutter zu den Menschen. Sie erfahren: Sie ist wirklich eine lebendige Person und hat ein Herz für die Menschen. Zwei Koordinatorinnen freuten sich, als hätten sie im Lotto gewonnen, als sie im Mai ihr Pilgerbild übernahmen. Sie erleben, dass die Mutter des Erlösers zu ihnen kommt. Dort, wo die Pilgernde Gottesmutter am stärksten wirkt, in Nijemci - 32 Kreise bei 2.700 Katholiken - haben die Leute begonnen, sich immer am 18. des Monats in den vier Kirchen zu treffen. Die Schweizer Marienschwestern schenkten vier größere MTA-Bilder, so dass diese Bündnisfeiern vor einem Bild der Muttergottes von Schönstatt stattfinden können. Durch die Aktion der Pilgernden Gottesmutter kommen die Menschen in einen lebensmäßigen Kontakt mit Schönstatt: mit der Dreimal Wunderbaren Mutter, mit dem Heiligtum (von dort kommen ja die Bilder mit der charakteristischen Kapellchengestalt) und mit dem Gründer. Damit steht die Tür zum organisierten Schönstatt weit offen.

Sehnsucht nach dem Heiligtum

Auf der anderen Seite wird das Leben vor Ort durch die Bildung von Gruppen und kleinen Gebetsorten (Oratorien, Bildstöcke) gefördert. Die oberste Leitung der Kroatischen Schönstattfamilie besteht aus einem Dreier-Gremium (Präsident Dekan Ivan Šešo, Bundesschwester Hedwig Weinzierl, Schönstattpater Christoph Horn), das mit den lokalen Führern/innen eng zusammenarbeitet.

An jedem Ort finden monatliche Treffen und Bündnisstunden statt und einmal im Jahr gibt es ein zentrales Treffen aller Gruppen. Der sogenannte "Bündnisbrief" verbindet die Mitglieder.

Seit 1996 haben schon über 100 Personen mit der Gottesmutter das Liebesbündnis geschlossen. Gelegentlich gibt es Exerzitien, Schulungstage und Wallfahrten. Der deutsche Schönstattpater Rudolf Ammann gibt jedes Jahr in Kroatien Priester-Exerzitien. Sein Schweizer Mitbruder P.Christoph Horn fährt jedes Jahr einige Wochen nach Kroatien und Bosnien und begleitet Gruppen und Führungsleute.

Mit grosser Sehnsucht wartet die Kroatische Schönstattfamilie auf ein eigenes Heiligtum. Noch fehlt leider ein geeignetes Gelände. Nachdem sich Pläne für ein bereits anvisierten Gelände zerschlagen haben und die Suche sozusagen bei Null wieder anfängt, möchten alle das Heiligtum in ihrer Nähe haben. Eine Idee aus Brasilien aufgreifend, hat sich daraus eine Strömung hin zu Bildstöckchen und kleinen MTA-Kapellen ergeben, so dass sich ein Netz von kleinen heiligen Orten entwickelt. Für die Menschen in Kroatien und ihre Frömmigkeit - es muss etwas ganz in der Nähe sein - ist das eine sehr fruchtbare Lösung.

Wallfahrt nach Schönstatt

Über 80 Kroaten und Kroatinnen kommen am 18. August nach Schönstatt. Da im Heimatland Schönstatt-Gemeinschaften und ein eigenes Heiligtum fehlen, ist diese Begegnung mit dem Gründungsort ganz wichtig! Am Fest Maria Königin (22.8.) wird die Kroatische Schönstattfamilie mit Maria ein Liebesbündnis schließen. Möge sich die Gottesmutter in Kroatien, Bosnien und Jugoslawien als Königin und Siegerin erweisen und durch das Liebesbündnis heilend und verbindend wirken!

Freundeskreis "Schönstatt-Kroatien"

Es existiert ein Freundeskreis "Schönstatt-Kroatien" zur Unterstützung des dortigen Schönstatt-Apostolates, vor allem durch Gebet und Opfer, aber ferner auch durch freiwillige materielle Beiträge. Dreimal im Jahr erscheint ein Informationsbrief.

Wer sich dafür interessiert, wende sich bitte an:

Pater Christoph Horn, Berg Sion, CH-6048 Horw
(Tel.: (++41) 41 349 50 30; Fax: - 349 50 25; e-mail: sionhorw@schoenstatt.ch
(Vermerk jeweils: "An P.Christoph Horn").

Gerade für die Kroaten-Wallfahrt nach Schönstatt ist finanzielle Unterstützung notwendig:

  • Deutschland: Ostsekretariat, Schönstattpatres e.V., Vallendar,
    LIGA Spar- und Kreditgen., Filiale Speyer,
    Konto-Nr. 67768, BLZ 750 903 00 (Vermerk: Für Kroatien-Apostolat)
  • Schweiz: Schönstattpatres, 6048 Horw
    Konto: 60 - 14377 - 2 (Vermerk: Kroatien-Konto 0681 / P.Chr. Horn)

 



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Last Update: 14.08.2001 12:20 Mail: Editor /Webmaster
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