Schönstatt - Begegnungen

An etwas anderes denken als an sich selbst

Goldenes Priesterweihejubiläum von Pater Rudolf Mosbach

Fr. Rudolf Mosbach during the festive Holy Mass: "solidarity of gratitude".
P. Rudolf Mosbach bei der Begrüßung: Es geht um eine "Solidarität der Dankbarkeit"
Fr. Tilmann Beller, Movement leader if the German Schoenstatt Movement, during the sermon
P. Tilmann Beller, Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung, bei der Predigt
Gifts, good wishes, and gratitude: Congratulants had to form long lines
Gratulanten standen Schlange: Freude, Dankbarkeit, gute Wünsche, Geschenke
Meeting and sharing with other Schoenstatt members
Nebenher kommt man ins Gespräch
Fotos: PressOffice Schönstatt, hbre © 2001
Dinner: Fr. Dr.Lothar Penners spoke on behalf of the Schoenstatt Fathers
Festessen im Pilgerheim: P. Dr. Lothar Penners würdigte den Jubilar im Namen der Schönstatt-Patres
Display about the life and mission of Fr. Mosbach
Bildtafel zum Leben und Wirken von P. Mosbach
Fotos: PressOffice Schönstatt, hbre © 2001
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(mkf) "Ihr werdet für mich Zeugen sein bis an die Grenzen dieser Welt, ihr werdet meine Zeugen sein, denn ich bin es, der euch sicher hält..." - Der Refrain des Liedes, das die Berufstätigen Frauen als Geschenk zum Goldenen Priesterweihejubiläum Pater Mosbach schenkten, war nicht nur eine geglückte Variation seines Primizspruches, sondern auch wie ein Leitmotiv des Festes, das die Schönstattbewegung am 8. Juli - dem Tag der Priesterweihe Pater Kentenichs - mit Pater Mosbach feierte. Dass der Jubilar "bis an die Grenzen dieser Welt" Zeuge der Botschaft Schönstatts war (und ist) und, wie es im Lied hieß, "wahrhaft grenzenlos" ist, zeigte die große, buntgemischte Festgemeinde an diesem Sonntag, und das klang in den Ansprachen und Festreden in immer neuen Varianten auf.

"Dieser Mensch ist eine Wohltat, weil er an etwas anderes denkt als an sich selbst," so eröffnete Pater Tilmann Beller, Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung, die Predigt im Festgottesdienst in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt, in der Pater Kentenich am 15. September 1968 unmittelbar nach der Feier der heiligen Messe gestorben ist. Schönstätter Marienschwestern gestalteten die Messe musikalisch mit mehrstimmigen Chorliedern. Von allen Gemeinschaften Schönstatts waren Vertreter gekommen; die Vielzahl der Wirkkreise Pater Mosbachs zeigte sich in gliederungsübergreifenden Fahrgemeinschaften, die viele Schönstätter aus allen Gegenden Deutschlands gebildet hatten: Mütterbund, Institut der Schönstattfamilien, Akademikerinnen, Frauenliga ... Ein Kursbruder Pater Mosbachs, Pater Enrique Schaefer aus Argentinien, stand mit am Altar, und repräsentierte damit auch den "wahrhaft grenzenlos" internationalen Charakter der Tätigkeit von Pater Mosbach. Familien aus Brasilien, Argentinien, USA, Puerto Rico, Tschechei, der Schweiz, Chile hatten zu diesem Festtag Grüße gesandt. Mit Pater Mosbach als Hauptzelebranten und Pater Schaefer standen Pater Heinrich Walter, Regionaloberer der Schönstatt-Patres, Pater Tilmann Beller und Pater Theo Breitinger, Hauptstandesleiter der Frauensäule, am Altar.

Die Schule Pater Kentenichs

Pater Beller nannte die wichtigsten Stationen im fünfzigjährigen Wirken von Pater Mosbach - Wallfahrtsbewegung, Berufsschule, Gefängnisseelsorge, Mütterbund, Akademikerinnen, Hauptstandesleiter der Frauensäule, Institut der Schönstattfamilien, Frauenliga. Nie sei seine Arbeit nur einfach Arbeit gewesen, erklärte er. Das Geheimnis seines Lebens, so Pater Beller, habe sich auf die übertragen, die er geführt habe: "Man hat angefangen, an etwas anderes als an sich selbst zu denken. Der kindische Egoismus, der sich oft in geistlichen Kreisen findet, hatten keinen Platz in seiner Nähe. Wer an etwas anderes denkt als an sich selbst, der ist eine Wohltat, der schenkt dem anderen Wohlwollen. Und wenn jemand an etwas anderes denkt als an sich selbst, dann ist er auch nicht gekränkt." Dahinter stehe die "leise Liebe zur Gottesmutter" und ihr Wirken.

Die Heiterkeit von Pater Mosbach, seine Fähigkeit, das Gegenüber "auf den Arm zu nehmen", hob Pater Beller besonders hervor, und meinte: "Das Leben ist nicht immer nur tragisch. Wenn Gott sein Lächeln auf die Erde gibt, dann nimmt man diese Erde nicht mehr ganz so tragisch." Das sei die Schule Pater Kentenichs. "Ein Mensch, der an etwas anderes als an sich selber denkt, ist eine Wohltat," wiederholte Pater Beller, und brachte das Heiligtum ins Spiel: "Das ist Schönstatt. In unserem Heiligtum treffen sich Menschen, die der Gottesmutter etwas schenken, und da entsteht die Freiheit des Herzens."

"Solidarität der Dankbarkeit"

Die "Solidarität der Dankbarkeit", von der Pater Rudolf Mosbach zu Beginn des Festgottesdienstes gesprochen hatte, zeigte sich im Anschluss daran auf dem Vorplatz der Anbetungskirche; dort mischten sich die Gratulanten aus der Verwandtschaft des Jubilars, aus dem Heimatort und den verschiedenen Schönstattgemeinschaften in lockerer und familienhafter Atmosphäre. "Ich hätte gedacht, es wären viel mehr Leute hier, dass die Kirche mindestens so voll wäre wie der Oktoberwoche," meinte eine Vertreterin der Frauenliga, die sich sehr bemüht hatte, im Dienst den freien Sonntag zu retten. Eine Frau vom Mütterbund: "Es ist sicher, weil es Ferienzeit ist, da sind viele weg; aber für mich war es auch selbstverständlich, heute zu kommen. Das ist Familie, da feiert man miteinander!"

Weitergefeiert wurde in dieser familienhaften Weise dann beim Festessen im Pilgerheim, wo etwa 120 Verwandte, Schulkameraden, Nachbarn und "Angehörige" des Jubilars aus den Schönstattgemeinschaften sich eingefunden hatten. Pater Heinrich Walter moderierte die kurzen Festreden, die dem von Pater Beller in der Predigt betonten Charakter der leisen Heiterkeit auf der Grundlage einer tiefen Liebe zu Maria und zu Schönstatt entsprachen. Im Namen der Schönstatt-Patres sprach Pater Dr. Lothar Penners, der mit Pater Mosbach lange Jahre in der 'Talfiliale' der Schönstatt-Patres zusammen war. "Er ist immer personal", so habe vor Jahren Pater Nicolás Schwizer Pater Mosbach charakterisiert; das Bemühen um begriffliche Klarheit verbunden mit dem personalen Aufnehmen ("Er hat ja nicht umsonst jahrelang in der Frauenbewegung gearbeitet!") zeichneten ihn in besonderer Weise aus, so Pater Penners, ebenso wie das Vertrauen in den anderen und die Fähigkeit, auch Differenzen im Denken und Vorgehen bestehen zu lassen, ohne das Grundverhältnis des Vertrauens zu belasten. Pater Mosbach, so Pater Penners weiter, gehöre auch zu denen, denen die Zweieinheit von Vinzenz Pallotti und Schönstatt am Herzen liege wie überhaupt das Zusammenrücken befreundeter apostolischer Kräfte in der Kirche. Im Blick auf das heutige Jubiläum könne man die Hoffnung, die in diesem Fest liege, mit einem Wort von Augustinus umschreiben: "O eterna veritas, o vera caritas, o cara eternitas" - O ewige Wahrheit, o wahre Liebe, o liebe Ewigkeit." Es geht zuletzt immer um die Ewigkeit, die geliebt und ersehnt werde, weil die Liebe schon in ihr angekommen ist sich der Bindungsorganismus in der Ewigkeit vollendet.

Ein klares Wissen vermittelt und Laien zur Eigenständigkeit geführt

Für das Institut der Schönstatt-Familien, in dem Pater Mosbach fast 25 Jahre gewirkt hat, sprach Francisco Nuño. Pater Mosbach sei für die Familien ein "Transparent des Vaters" geworden, von dem sie die Liebe zur Gottesmutter gelernt und den sie als Vater erlebt hätten, besonders in seinem großen Respekt vor der Eigenart des anderen. Er habe ihnen ein klares Wissen vermittelt und sie immer neu zur Eigenständigkeit als Laien ermutigt - sowohl in der Kirche wie auch in der Schönstattbewegung. Drei Bücher seien es, die ihn jedesmal neu an Pater Mosbach erinnerten, da er sie ihnen nahe gebracht habe, fügte Francisco Nuño an: Himmelwärts, "Lichtzeichen über der Welt" und die Oktoberwoche 1950.

Kleine Ansprachen von Inge Radke (Mütterbund) und Maria Peter (Akademikerinnen) rundeten das Bild der Wirkweise Pater Mosbachs ab. Die Kommentare seines Schulkameraden sorgten für allgemeine Freude und Erheiterung.

Mitmensch sein im Geben und Empfangen

Das Schlusswort hatte Pater Mosbach; die "Solidarität der Dankbarkeit" aufgreifend, sagte er: "Wir leben in menschlicher Verbundenheit," und was jeder leiste, sei auch immer das Produkt von dem, was er von anderen empfange. Der Mensch sei Mit-Mensch im Geben und Empfangen, darum gelte der Dank allen. Die andere Adresse, an die jeder Dank sich richte, sei "oben", denn alles verdankten wir Gott, der uns die Anlagen und Fähigkeiten gegeben habe, damit wir sie einsetzen und, im Sinne des Apostels Paulus, "einander noch mehr liebten". Es sei für ihn ein besonders schönes Erlebnis an diesem Festtag, das Miteinander der verschiedenen Generationen zu erleben, die alle einander etwas zu geben hätten. Seine Priesterweihe am Grab von Vinzenz Pallotti sei für ihn bleibendes und verpflichtendes Geschenk, wie es auch auf der zu diesem Festtag gestalteten Tafel zum Ausdruck komme, auf der in Bild und Text die Dimensionen dieses Festtags konzentriert seien. Auf dem Primzibild von Pater Mosbach steht das Wort: "Ihr werdet meine Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde" (Apg 1, 8). "Das haben wir heute erlebt," meint eine der berufstätigen Frauen, und dabei klingt nicht nur in ihr das Lied nach, das sie am Morgen gesungen haben: "Kündet von meiner ewigtreuen Liebe, bringt diese Liebe in euren Alltag ein; nehmt wirklich jeden mit in diese Liebe, denn so kann ich wahrhaft grenzenlos sein."



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Last Update: 09.07.2001 16:45 Mail: Editor /Webmaster
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