Schönstatt - Begegnungen

BE-WEG-TE ZEIT

Eröffnung des Jubiläumsjahres "100 Jahre Pallottiner in Vallendar" - Festgottesdienst und Ausstellungseröffnung im Rathaus der Verbandsgemeinde Vallendar

Gut gefüllt war die Pfarrkirche in Vallendar beim Festgottesdienst mit Weihbischof Dr. Alfred Kleinermeilert, Trier
Predigt: Weihbischof Dr. Alfred Kleinermeilert, Trier
Konzelebranten waren u.a. Pfr. P. Werner Meyer SAC, P. Fridolin Langenfeld SAC, Limburg, Vizeprovinzial der Norddeutschen Pallottiner, P. Raimund Weber SAC, Rektor der Hausgemeinschaft Theol. Hochschule, P. Arthur Pfeiffer SAC, Rektor von Haus Wasserburg, P. Dr. Paul Rheinbay SAC, Rektor der Phil.-Rheol. Hochschule Vallendar, P. Dr. Joachim Schmiedl, Schönstatt-Pater
Auf großen Plakaten ist die Geschichte der Pallottiner in Vallendar in Wort und Bild dargestellt.
Verbandsbürgermeister Fred Pretz beim Grußwort
Der "Ausstellungsmacher": Michael Ottopal, Augsburg
Grußwort: Frau Diewald, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates in Vallendar
P. Dr. Paul Rheinbay SAC, Rektor der Phil.-Rheol. Hochschule Vallendar
Unter den Gästen war neben Weihbischof Kleinermeilert auch der Landtagsabgeordnete Dieter Klöckner, Vallendar
Die einzelnen Ausstellungsplakate stehen jeweils unter einem Oberthema wie z.B. "Wallfahrtsort Schönstatt" oder "Das Bundesheim"
Fotos: Pressoffice Schönstatt, hbre © 2001

(hbre) Ein feierlicher Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Alfred Keinermeilert, Trier, in der Pfarrkirche von Vallendar und ein sich anschließender Empfang mit Ausstellungseröffnung im Rathaus der Verbandsgemeinde Vallendar, bildeten am Samstag, den 26. Mai 2001, die Startpunkte des Jubiläuimsjahres "100 Jahre Pallottiner in Vallendar".

Die Ausstellung BE-WEG-TE ZEIT im Foyer des Rathauses der Verbandsgemeinde Vallendar und in der Geschäftsstelle der Sparkasse zeigt auf zehn Tafeln, mit Texten und alten Fotos die Geschichte der Pallottiner in Vallendar. "Gerne hätte ich die Texte noch weiter reduziert" so Michael Ottopal, Augsburg, der die Ausstellung gestaltet hat, "aber 100 Jahre Geschichte ist viel Stoff und noch nicht so weit zurückliegend, um sie ausschließlich mit schönen Symbolen darstellen zu können."

Verbandsbürgermeister Fred Pretz betonte in seinem Grußwort, dass die Pallottiner in Vallendar nicht nur eine bewegte Zeit mit zwei Weltkriegen erlebt, sondern diese Zeit auch aktiv mitgestaltet hätten.

Frau Diewald, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Pfarrei Vallendar dankte den Pallottinern für ihr Engagement gerade auch in den Pfarrgemeinden Vallendar, Niederwerth und Urbar.

Pater Dr. Paul Rheinbay SAC, Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, betonte die enge Verbindung der Pallottiner mit der Stadt Vallendar. Das Jubiläumsjahr sei für die Pallottinische Gemeinschaft in Vallendar Grund innezuhalten und zurück zu schauen, was durch die Ausstellung ja auch zum Ausdruck käme. Es sei aber auch Möglichkeit und Ansporn auszublicken auf die vielfältigen Aufgaben der Gemeinschaft, die in der Ausstellung ebenfalls zur Sprache kämen. Rheinbay lud ein, sich am Programm des Jubiläumsjahres rege zu beteiligen.

"Jeder ist gerufen Zeuge Gottes in dieser Welt zu sein."

Im Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Marzellinus und Petrus Vallendar brachte Weihbischof Dr. Alfred Kleinermeilert, Trier, seinen Dank zum Ausdruck für das Wirken der Pallottiner in Vallendar. Das Motto des Jubiläumsjahres "BE-WEG-TE ZEIT" weise darauf hin, dass sich apostolischer Einsatz auf einem "Weg in der Zeit" realisiere, es betone aber auch die Notwendigkeit des Gebetes, das "uns allein letztlich auf dem geraden und rechten Weg" hält.

Kleinermeilert erinnerte daran, dass das besondere Anliegen des Gründers der Pallottinischen Gemeinschaften, Vinzenz Pallotti, das Apostolat gewesen sei. Dieses sei nicht beschränkt auf die Priester sondern jeder Christ sei zum Apostolat berufen. Pallotti betone das, indem er besonders auf Maria als Königin der Apostel hinweise. Bezugnehmend auf ein Bild des Pfingstsaales im Altarraum der Kirche sagt der Bischof: "Alle wurden mit heiligem Geist erfüllt. Jeder ist gerufen Zeuge Gottes in dieser Welt zu sein." Und aus seiner Erfahrung wisse er, dass viele bereit seien, dieses Zeugnis zu geben, oft ohne großes Aufsehen, aber wirksam.

Der Weihbischof erinnerte die Festgemeinde: "Wir sind berufen zu bezeugen, dass wir Vertrauen haben in diese Welt, weil wir überzeugt sind, dass Gott hinter uns steht. Wir sind berufen Hoffnung zu spenden, vorzuleben in einer Welt, die trotz allen Reichtums oft so hoffnungslos in die Zukunft schaut. Wir sind berufen als frohe Menschen in dieser Welt zu stehen, nicht weil wir selber Grund der Freude sind, sondern weil wir wissen, Gott geht mit uns. Und durch unser erbärmliches Leben ist er es, der im Heiligen Geist etwas zustande bringt in dieser Welt. Darauf dürfen wir vertrauen."

Auf dem Weg zu einer versöhnten Verschiedenheit

Mit einem Wort des Dankes von P. Fridolin Langenfeld SAC, Vizeprovinzial der Norddeutschen Pallottiner, endete der Festgottesdienst. Langenfeld dankte für die "beachtenswerte Partnerschaft", die sich zwischen der Diözese Trier und der Provinz der Pallottiner entwickelt habe.

Das erfolgreiche Wirken der Pallottiner sei aber auch überschattet gewesen durch schwere Heimsuchungen von denen er drei nannte: Das gewaltsame Ende der Mission in Kamerun im Jahr 1915, was das Studienheim in Vallendar besonders deshalb betraf, weil die meisten Schüler gekommen waren, um Missionar in Kamerun zu werden; die Trennung der Schönstatt-Bewegung von der Gemeinschaft der Pallottiner und der verheerende Brand der Hochschule im August 2000.

Zur Trennung der Schönstatt-Bewegung von der Gemeinschaft der Pallottiner führte er aus: "Am 18. Oktober 1914 wurde hier in der Michaelskapelle in Schönstatt der Anstoß zur Gründung der Schönstatt-Bewegung gegeben. Das Datum 18. Oktober 1914 und die sogenannte Gründungsurkunde sind weltweit im Gedächtnis. Es war ja nicht nur der damalige Pallottiner-Pater Josef Kentenich, sondern es waren auch ebenso die Pallottinerschüler des Studienheimes Schönstatt, die dieses Werk gemeinsam auf den Weg brachten.

Als diese Bewegung dann so richtig ins Laufen kam, und auch international bekannt wurde, da setzten ideologische Auseinandersetzungen ein, die dazu führten, dass die Pallottiner und das Schönstatt-Werk durch die Verfügung des Papstes voneinander getrennt wurden.

Eine Heimsuchung für viele hüben und drüben. Es hat auch bei manchen dadurch zu einer schweren kirchlichen Desorientierung geführt. Ich denke, es muss noch mancher ins Grab sinken, bevor dieses Trauma der Trennung nicht mehr als hinderlich empfunden wird.

Trotz allem haben noch zigtausende hüben wie drüben hier am Ort ihre geistliche Heimat. Und die Spannungen sind heute soweit abgebaut, dass sie auf einem guten Wege sind zu einer versöhnten Verschiedenheit."

 

Wort des Dankes von P. Fridolin Langenfeld SAC, Vizeprovinzial der Norddeutschen Pallottiner im vollen Wortlaut

 

 



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Last Update: 27.05.2001 22:55 Mail: Editor /Webmaster
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