Schönstatt - Begegnungen

Franz – Reinisch - Gedenkstein

Eine Erläuterung seines Sinns und seiner Symbolik

Gedenkstein in Bad Kissingen erinnert an den Märtyrer Franz Reinisch
Fotos: POW © 2001

Denkmal – einmal denken, ins Nachdenken kommen, das ist für uns die Bedeutung und der Auftrag eines Denkmals. Es soll nichts verherrlichen oder beschönigen, sondern es soll den Betrachter zum Nachdenken bringen.

Es ist wichtig, nicht nur an die großen Licht- und Schattengestalten der Geschichte zu denken, sondern auch Kleinere haben die Geschichte durch ihre Zivilcourage mitgestaltet. Weil diese Kleineren auch näher an unserer Realität sind, vermögen sie demzufolge auch eher Denkanstöße zu geben.

Die Absperrstange

Um den Betrachter aber zu Denkanstößen zu zwingen ist oft ein gewisses Maß an Provokation nötig. Die Absperrstange, die zwar durch den Stein verbogen ist, aber dennoch eine nicht zu vernachlässigende Wunde in den Stein gerissen hat, zeigt, dass Franz Reinisch unter Predigtverbot und später unter Freiheitsentzug sehr gelitten hat. Aber er hat die Einschränkungen in seinem Leben überwunden. Wie oft stehen wir dagegen vor Schranken und umgehen sie nur feige, anstatt sie zu durchbrechen wenn es notwendig ist.

Die Stange entspringt aus einem gepflasterten Weg – gepflastert mit den Original Pflastersteinen des Kasernengeländes in Bad Kissingen. Sie stehen symbolisch für Franz Reinischs Weg, der auch tatsächlich über dieses Pflaster führte.

"Weil es meine innere Übrzeugung ist"

Seinen Weg beschritt er – Zitat Reinisch: "unverrückbar wie die Berge der Heimat", deswegen ist die Person Reinisch in Form eines, hoffentlich unverrückbaren, Steines unserer Heimat dargestellt. Es wurde besonders darauf geachtet, dass der Stein, außer an der Stelle an der die Schranke ansetzt, möglichst unbearbeitet bleibt, um die Natürlichkeit und Originalität Pater Reinischs zu verdeutlichen.

Auf dem Stein ist der erste der drei Denkanstöße, in Form von Reinisch-Zitaten zu lesen. Hier ist der für mich zentrale Reinisch Satz geschrieben:" Ich denke, rede und handle nicht, was und weil es andere denken reden und handeln, sondern weil es meine innere Überzeugung ist".

Das Motiv "Rose"

Die beiden weiteren Denkanstöße sind auf dem bald als solchen ausgeschilderten Franz Reinisch Weg zu finden.

Das zweite Zitat: "Wenn ich einmal droben bin, werde ich so manche Rose auf euch hinabwerfen" verdeutlicht vor allem die Parallele zu den Geschwistern Scholl, denen der Platz unten gewidmet ist. Das Motiv Rose ist in beiden Fällen wichtig und alle drei traten während der NS-Zeit für die Freiheit und gegen das Unrechtsregime ein, was sie dann schließlich auch mit dem Leben bezahlten.

"Gegen mein Gewissen kann und will ich mit Gottes Gnade nicht handeln. Es muss Menschen geben, die gegen den Missbrauch der Autorität protestieren; ich fühle mich berufen zu diesem Protest."

Dieses dritte Zitat erläutert nochmals die Beweggründe Franz Reinischs. Es ist ein Appell, gerichtet an jeden, sich nicht der Verantwortung für dem Mitmenschen zu entziehen. Ohne Eigeninitiative bewegt sich nichts zum Positiven.



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Last Update: 02.05.2001 12:16 Mail: Editor /Webmaster
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