Schönstatt - Begegnungen

Kinder brauchen Gott - in jedem Alter

Impulse zur religiösen Erziehung bei der Tagung für Mütter mit Kindern in Schönstatt

Bildungsstätte Marienland, Schönstatt, Tagung für Mütter zum Thema religiöse Erziehung.

Während der inhaltlichen Angebote für die Mütter hatten die Kinder in verschiedenen Gruppen ein buntes Programm.

Fotos: POS, hbre © 2001

(mkf) Impulse zur religiösen Erziehung, Zeiten zum persönlichen Auftanken und Austauschen für 29 Mütter, Spielen, Singen und Freude am Glauben für ihre 50 Kinder: darum ging es bei der Tagung für Mütter mit Kindern am letzten Wochenende vor Ostern.

Pater Breitinger zeigte in seinen Referaten, dass es viele Möglichkeiten gibt, den Familienalltag mit dem Gott des Lebens auf ganz natürliche Weise zu verbinden. Er regte an einen Ort der Gegenwart Gottes im Haus zu schaffen, ein Hausheiligtum.

„Kinder brauchen Gott, in jedem Alter“, führte Claudia Brehm aus: "Wir wollen unsere Kinder stark machen für das Leben." Wichtig sei, den Glauben altersentsprechend "mit-wachsen" zu lassen. Die Referentin machte den Müttern Mut, in einer mehr und mehr glaubenslosen Umwelt kindgerechte Formen eines lebendigen Glaubens zu suchen. "Familien, die an mehr glauben als an Konsum und Wellness, geben dem Leben die ganze Weite, die es verdient hat. Die Einladung an unser Kind heißt: 'Geh leben. Ich begleite dich und Gott begleitet uns.'"

Mit Gott über alles reden

Anschaulich ging es darum, die unterschiedlichen Lebensphasen des Kindes von der Schwangerschaft bis zum Schulkindalter und darüber hinaus in einen natürliche Beziehung zu Gott zu stellen und dabei mit dem Kind zu lernen, auch selbst Kind vor Gott zu sein und mit ihm spontan und ehrlich umzugehen: "Im ersten Jahr waren meine Gebete Gott gegenüber vor allem Dankgebete und Klagegebete (und meist während dem Stillen, weil sonst keine ruhige Minute da war.) Dank für dieses winzige Wesen, und Klage, weil es so wenig schläft, mich so auszehrt und so viel schreit. Schon hier können wir üben mit unserem Kind zu beten: Lieber Gott, ich schrei wieder ganz laut. Die Mama kapiert einfach nicht, dass ich jetzt schreien möchte, weil mir alles zu viel ist und ich das Paradies in ihrem Bauch verlassen musste. Schreien tut gut. Höre mich. Dadurch lernen wir das natürliche Reden , versetzen uns in unser Kind hinein und später, wenn es die Worte tatsächlich verstehen wird, haben wir keine Scheu mehr, frei zu formulieren."

Eltern: Gottes erster Weg zum Kind

"Unser Kind sieht, dass wir unser Leben ausrichten auf eine Kraft, die uns hält. Es spürt, dass wir als Eltern - wie es zuerst annahm - doch nicht göttlich sind, sondern Menschen mit Fehlern. Aber es sieht auch, dass wir nicht alleine sind, Fehler machen dürfen und dass da einer ist, der vergibt und uns alle menschlicher miteinander umgehen lässt. Es lernt, wie wir Eltern um Frieden bemüht sind und mit Spannungen umgehen. Es erfährt vor allem, dass es Sehnsüchte gibt, die nicht sofort und nicht durch materielle Dinge zu stillen sind. Unser Kind möchte sich bei uns abschauen, dass die große Sehnsucht zu einem lebenswerten Leben dazu gehört. Es spürt, weil es von uns geliebt wird ohne Vorbedingungen und dass es keinen Fehler gibt, der nicht auch verzeihen werden kann, dass es sich lohnt, sich diesem Gott, der dies noch in überwältigenderer Weise kann, an die Hand zu geben." Claudia Brehm zeigte vor allem die Berufung der Eltern im religiösen Erleben der Kinder auf: "Kinder sind der erste Weg Gottes zu uns Eltern. Und wir Eltern sind der erste Weg Gottes zu unseren Kindern. Machen wir uns das immer wieder bewusst. mir hilft oft die Frage abends: wie kam Gott heute zu mir durch unsere Kinder? Und habe ich Gott heute zu unseren Kindern hereingelassen? Für uns als Eltern heißt religiöse Erziehung einfach: den Gott des Lebens mit unseren Kindern suchen. Gott unseren Kindern durchsichtig und erlebbar machen im Alltag."

Gott und wir und unser Kind

Im Rhythmus des Tages und im Rhythmus des Kirchenjahres findet sich immer wieder ein Raum, in dem "Gott und wir und unser Kind zusammen kommen können", so Claudia Brehm. Und sie regte an, ein "Gebet der Eltern" mit nach Hause zu nehmen: Gebet der Eltern:

"Gott, unser Vater. Hilf uns, unsere Kinder mit deinen Augen zu sehen und ihnen so zu begegnen. Je mehr wir von ihnen verstehen, je stärker wir ihnen in ihrer Art begegnen, um so besser wird uns Elternsein gelingen, das du uns aufgetragen hast. Mache uns reich an Ideen, wie wir dich unseren Kindern als liebenden Vater nahe bringen können. Beschütze unsere Familie und alle Familien. Amen."

Eine Teilnehmerin: „Ich dachte immer, Relgion ist etwas Langweiliges, aber das stimmt ja gar nicht, das ist ja voller Leben!“ So haben es wohl auch die Kinder empfunden, die Haus und Umgebung mit fröhlichem Leben füllten.



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Last Update: 28.04.2001 0:25 Mail: Editor /Webmaster
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