Schönstatt - Begegnungen

"Maria ist der Stern, der uns führt"

Die Botschaft eines Bildstöckchens im Gedenken an João Pozzobon in Paso Mayor, Bahía Blanca, Argentinien

Ermita dedicada a Don Joao, Paso Mayor, Bahía Blanca, Argentina Wayside shrine dedicated to Joao Pozzobon, Paso Mayor, Baia Blanca, Argentina
Bildstöckchen für Don Joao Pozzobon in Paxo Mayor, Bahía Blanca, Argentinien

In November 2000, in the year of the 50th anniversary of the Schoenstatt Rosary Campaign, this wayside shrine was dedicated
Das Bildstöckchen wurde im Jahr des goldenen Jubiläums der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter eingeweiht
A sign explains the meaning of the wayside shrine in Paso Mayor, a replica of that in the patio of Joao Pozzobons's house in Santa Maria, Brazil
Ein Schild erklärt die Bedeutung dieses Bildstöckchens im Hof von Joao Pozzobons Haus in Santa Maria, Brasilien
Wayside shrine by Joao Pozzobon's house in Santa Maria, Brazil - the three colors symbolizing the three graces from the shrine
Bildstöckchen von Joao Pozzobon im Hof seines Hauses in Santa Maria; die drei Farben stehen für die drei Wallfahrtsgnaden vom Heiligtum
Joao Pozzobon praying by the wayside shrine in Santa Maria
Joao Pozzobon beim Bildstöckchen in Santa Maria
Wayside shrine in Corrientes, Argentina - one of more than 800 in the country
Bildstöckchen in Corrientes, Argentinien - eins von mehr als 800 im Land
Wayside shrine in Lapataia, Tierra de Fuego
Bildstöckchen in Lapataia, Feuerland, Argentinien
The probably largesst "wayside shrine" is in Santa Cruz de la Sierra, Bolivia
Ermita - "kleine Kapelle": mit 18 Metern Höhe wohl die größte der Welt, in Santa Cruz de la Sierra, Bolivien
Wayside Shrine in Alf, Moselle - one of the many Schoenstatt wayside shrines in Germany
Bildstöckchen in Alf, Mosel - eines der vielen Schönstatt-Bildstöckchen in Deutschland
Foto: Badano, Campana Argentina © 2001

(Monina Badano, mkf) Am 21. März hat Papst Johannes Paul II während der Mittwochsaudienz auf dem Petersplatz Maria feierlich als "Stern des dritten Jahrtausends" proklamiert. Sie, die "Pilgerin des Glaubens", so der Papst, ist es, die die Menschen des dritten Jahrtausends heim zum Dreifaltigen Gott führt. "Maria ist der Stern, der uns führt," sagte João Pozzobon 1980. Ihn, einen einfachen Mann aus dem brasilianischen Volk, hat die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt 1950 in wirksamer Weise und deutlich geführt, um ihr zu helfen, vom Heiligtum aus als Pilgernde Mutter aufzubrechen. Fünfzig Jahre danach ist die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in mehr als 80 Ländern in allen Kontinenten verbreitet; mehrere Millionen Menschen sind durch sie in Kontakt mit dem Gnadenstrom vom Heiligtum und bereichern ihn. In Dankbarkeit dafür kommen die Missionare der Pilgernden Gottesmutter aus Paso Mayor, Bahía Blanca, Argentinien, immer wieder zu dem Bildstöckchen, das sie vor Kurzem zum Gedenken an João Pozzobon errichtet haben. Es ist eine Nachbildung des Bildstöckchens im Hof seines Hauses in Santa Maria, Brasilien.

Dieses Bildstöckchen für Don João ist im November 2000 eingeweiht worden, im Jahr des goldenen Jubiläums der Kampagne und in dem Monat, in dem in Santa Maria die Internationale Begegnung der Verantwortlichen der Kampagne stattgefunden hat. "Im September und Oktober hatten wir viel (un)gelegenen Regen," sagt Pfarrer Daniel Jany, Bundespriester, der Leiter der Schönstattbewegung in Bahía Blanca. Das Vorbild für dieses Bildstöckchen ist das, welches João Pozzobon bei seinem Haus errichtet hatte. Jeden Morgen, wenn er zur heiligen Messe zum Tabor-Heiligtum aufbrach, betete er dort drei "Gegrüßet seist du, Maria" um die Wallfahrtsgnaden vom Heiligtum. Er brachte auf diesem Bildstöckchen eine Bronzeplakette an mit der Inschrift:

"Wenn du hier vorbeikommst, erwarte ich deinen Blick;
nichts wird dir entgegenstehen, wenn dein Herz zu lieben versteht."

Ein Schild erklärt allen Besuchern die Bedeutung des Bildstöckchens in Paso Mayor. Die drei Farben des Bildstöckchens stehen für die drei kleinen Kapellen (Oratorien), die João Pozzobon gebaut hat – blau, rosa, weiß -, die Frucht seiner apostolischen Initiativen.

Die drei "Capelinhas" von João Pozzobon

Das Bildstöckchen von Don João hat drei schmale Säulen in unterschiedlicher Farbe: rosa, blau und weiß, und weist damit hin auf die drei entsprechenden "Capelinhas", die kleinen Kapellen, die João Pozzobon errichtet hat: die blaue Kapelle, die weiße und rosafarbene.

Die Blaue Kapelle steht für die Gnade der Beheimatung, denn sie ist armen Familien gewidmet.

Die Kapelle der Liebe, in der Farbe rosa, steht für die Gnade der Fruchtbarkeit im Apostolat; diese Kapelle wurde zu einem Zentrum der Katechese in der Verantwortung der Marienschwestern.

Die Weiße Kapelle symbolisiert die Gnade der Umwandlung. Ihre Sendung sind die Wallfahrten zum Heiligtum, die eine Umwandlung von innen bewirken.

Die Bildstöckchen – eine Anregung aus Schönstatt und Deutschland

Die Bildstöckchen, die in der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter entstanden sind, sind die Frucht einer Anregung, die João Pozzobon von seiner Reise nach Ur-Schönstatt und durch Deutschland im Jahr 1979 mit nach Brasilien brachte. In Süddeutschland vor allem war das Erreichten von Flurkapellen und Bildstöckchen sehr populär als Ausdruck einer lebendigen, im Volk verwurzelten Marienverehrung. Er sah sie überall. Jeder starke geistige Lebensstrom sucht sich Ausdrucksformen.

Pater Kentenich selbst hat vor allem in den Jahren 1965 bis 1968 immer wieder genau auf dieses Phänomen hingewiesen; gern wies er auf die unzähligen Bildstöckchen hin, die auch ihm während seiner Reisen durch Süddeutschland auffielen, und die er als Ausdruck des lebendigen Glaubens und Hinweise auf das Übernatürliche mitten in der Welt deutete. Er weist auch darauf hin, dass solche Zeichen mehr und mehr verschwinden, und regte an, in einer säkularisierten Welt neu solche Hinweise auf die übernatürliche Welt zu schaffen und selber solche lebendige Hinweise zu sein. In diesem Zusammenhang sprach er vom Kosmos der Heiligtümer – den Filialheiligtümer, Hausheiligtümern und Herzensheiligtümern, die sakrale Atmosphäre in die säkularisierte Umgebung bringen sollen. Es gehe darum, Maria die Möglichkeit zu geben zu wirken, sie ins Spiel zu bringen als diejenige, die erneut Herzen für Gott öffnen könne.

Die Bildstöckchen nach der Idee von João Pozzobon: Orte der lebendigen Verbindung mit dem Schönstattheiligtum

Nach seiner Rückkehr aus Schönstatt begann João Pozzobon, Bildstöckchen zu errichten nach dem Vorbild von Deutschland.

"... Neu ist, dass an den Grenzen der Pfarreien und der Kirchen, dort, wo der Priester nicht hinkommt, ein Ort entsteht, an dem man sich leichter treffen kann. Die Pfarrer haben überall ihre Unterstützung und ihren Segen zur Errichtung der Bildstöckchen der Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt gegeben, nachdem ich so viele davon in Deutschland gesehen hatte. Jetzt haben wir hier schon das sechste Bildstöckchen. Es ist etwas ganz einfaches, aber wirksam: das Volk kommt dorthin, auch wenn manche das nicht gern sehen, und dann ist die Gottesmutter für alles Weitere verantwortlich."

Die Bildstöckchen, der er errichtet, sind einfach: ein Bronzerelief der Dreimal Wunderbaren Mutter, der Mater ter admirabilis, die in den Ländern Südamerikas einfach von allen "Mater" genannt wird; angebracht auf einem einfachen Holzbalken, der in die Erde gerammt wird, über dem Bild ein Dach zum Schutz vor Regen. Schnell bürgert sich ein Ritual der Errichtung ein: eine Prozession mit allen Nachbarn, ein kleiner Vortrag und ein Weihegebet. Rund ums Bildstöckchen entsteht ein Rhythmus religiösen Lebens: am Samstag Rosenkranzgebet, an den ersten Freitagen des Monats Kreuzweg, wenn möglich eine heilige Messe im Jahr. Don João empfiehlt auch, sich an jedem 18. am Bildstöckchen zu treffen. "... man trifft sich am 18. als Zeichen der Verbundenheit mit dem Heiligtum. Da, wo ein Bildstöckchen errichtet wird, redet man einfach auch darüber, damit das Volk es versteht; und es hört die Botschaft und nimmt sie als Versprechen."

Die Nähe und Gegenwart der Gottesmutter vom Heiligtum aus erfahren

In einer Zeit, in der die Erosion des Glaubens die religiösen Zeichen aus dem Alltag verschwinden lässt, entstehen in großer Zahl Bildstöckchen als kleine Oasen, wo das einfache Volk die Nähe der Gottesmutter konkret erlebt. Durch die Bildstöckchen fließt der Gnadenstrom vom Heiligtum zu den entferntesten Orten.

In der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter lebt diese Tradition weiter, und heute gibt es Hunderte von Bildstöckchen dieser Art. Form, Aussehen, und Gestaltung sind von Ort zu Ort sehr verschieden. Das vermutlich größte "Bildstöckchen" der Welt steht in Santa Cruz de la Sierra in Bolivien. Es hat die Form eines Pilgerheiligtums und misst sage und schreibe 18 Meter Höhe. Das Bild ist das Werk eines berühmten Malers dieser Stadt.

In Argentinien gibt es mindestens 800 Bildstöckchen, die meisten an Orten, die Hunderte von Kilometern vom nächsten Heiligtum entfernt sind. Sie sind über das ganze Land verstreut, von Nord bis Süd und von Ost bis West - von Formosa bis Feuerland, von Mendoza bis Corrientes. Allein in der Provinz Córdoba gibt es 120 Bildstöckchen.

Die traditionellen Bildstöckchen in Süddeutschland haben nicht nur João Pozzobon inspiriert. Lange vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden überall dort, wo Schönstatt sich verbreitete, Bildstöckchen mit dem Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt, besonders im Schönstätter Marianischen Volksjahr 1934, als Pater Kentenich die Verbreitung des Schönstätter Marienbildes anregte. Viele dieser Bildstöckchen sind bis heute integraler Bestandteil des religiösen Lebens der Dörfer und Stadtteile, in denen sie stehen und werden von Menschen, die nicht zu Schönstatt behören, besucht und gepflegt. Oft geschieht es, dass Menschen das MTA-Bild schon kennen, wenn die Pilgernde Gottesmutter an einem Ort neu anfängt. In Kleve steht ein Bildstöckchen im Wald, junge Frauen aus einer Schönstattgruppe gehen besonders im Mai und Oktober gern dorthin. "Bei meinem letzten Besuch dort habe ich einen Mann getroffen, der Blumen brachte und rund ums Bildstöckchen alles schön machte. Ich kannte ihn nicht und er gehört auch nicht zu Schönstatt. Die Gottesmutter wirkt von hier!"

Mit Beiträgen von P. Daniel Jany und Material aus 140.000 km caminando con la Virgen, sowie Héroe hoy, no mañana von P.Esteban Uriburu

 



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