"Neues Pfingsten für die Kirche" – Begegnung beim Heiligtum der Berufung

Über 300 Teilnehmer aus 14 geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen

(H. u. G. Zier) Eine spürbare pfingstliche Atmosphäre in Tiefe und Vielfalt des Austausches und näheren Kennenlernens prägte ebenso den Begegnungstag in Merzhausen wie eine selbstverständliche Identifikation mit der Kirche. Über 300 Teilnehmer aus 14 geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen kamen am 4. Februar, um den "Geist von Pfingsten in Rom 1998" vor Ort lebendig zu praktizieren.

Gespannt waren die Mitglieder einiger Gemeinschaften, die sich immer wieder getroffen hatten, um sich Gedanken zu machen über ein Weiterleben und Fortführen der Gedanken und Anliegen von Rom und Hockenheim. Was mit dem großen Treffen im Herzen der Kirche an Pfingsten 1998 begonnen und in Hockenheim für die Diözese Freiburg konkretere Gestalt angenommen hatte, sollte nun auch vor Ort gelebt werden: die Charismen der verschiedenen Gemeinschaften und eines jeden engagierten Christen sollten im Austausch und im gemeinsamen Gebet befruchtet und innerlich gestärkt werden. Zusammen mit der gastgebenden Pfarrgemeinde von Merzhausen luden sie ein zu einem Tag des Kennenlernens.

Freude an der Vielfalt der Berufungen

Und 14 Gemeinschaften kamen: Am Heiligtum der Berufung, dem Schönstatt-Heiligtum in Merzhausen/Freiburg, trafen sich Mitglieder großer, weltweiter Gemeinschaften wie Fokolare, Schönstatt, Legion Mariens, Equipe Notre Dame, Charismatische Gemeinschaften, Emmanuel, Wege zu Gott und Immanuel, Communione e Liberazione und Franziskanische Gemeinschaft aber auch Cursillo, Neuland, Jakobusgemeinde, Charles de Foucauld, Marriage Encounter, Bund marinaischer Familien, die einen bestimmten charismatischen Aufbruch in der Weltkirche einfach aufnehmen und hier in unserer Kirche leben. Im Gemeindezentrum der St. Gallus-Pfarrei enfaltete sich reges Leben, wobei durch das spontane Hinzukommen weiterer Gemeinschaften organisatorisch auch kräftig impovisiert werden musste.

Familienpastoral, Selbsterziehung, Eucharistie, marianische Grundhaltungen und geistliche Übungen aus dem Geist des hl. Ignatius waren einige von vielen Ansätzen geistlichen Lebens, das in Workshops, Anbetung, Austauschecken, Gesprächs-kreisen und Kinderspielen einander mitgeteilt wurde.

Überraschend groß war der Anteil junger Familien mit Kindern und vor allem Jugendlicher aus den Gemeinschaften, die noch immer sehr stark vom Erlebnis der großen Welttreffen mit dem Heiligen Vater leben.

In der gemeinsamen Eucharistiefeier in der Pfarrkirche von Merzhausen, zu der auch zahlreiche Priester kamen, fand der Tag seinen Höhepunkt und seine eigentliche Mitte: wie ein roter Faden zog sich durch die geistlichen Lieder, das Beten, die Fürbitten und einen "Opfergang der Anliegen" die Freude an der Vielfalt des Wirkens des Heiligen Geistes in unserer Kirche. Vor allem war ein charismatischer Optimis-mus spürbar, der die Nöte und Schwierigkeiten genau sieht, am eigenen Leib erfährt und doch in einer göttlichen Zuversicht im Schulterschluss mit den anderen die Einheit sucht und auch findet.

Somit war der vielfach ausgesprochene Wunsch nach einer Weiterführung solcher Begegnungen nicht überraschend.