Schönstatt - Begegnungen

Brief des Bischofs von Eichstätt

An Pfarrer Otto Maurer

Bischof Walter Mixa, Eichstätt, würdigt in seinem Brief an den bisherigen Diözesanpräses Pfarrer i R. Otto Maurer dessen Arbeit in der Schönstattbewegung seiner Diözese.


WALTER DEI MISERATIONE ET S. APOSTOLICAE SEDIS GRATIA EPISCOPUS EYSTETTENSIS

entbietet dem Hochwürdigen Herrn Diözesanpräses der Schönstatt-Bewegung im Bistum Eichstätt, Herrn Pfarrer i.R. Otto Maurer Gruß und Segen.

Nach über 18 Jahren im Amt des Diözesanpräses der Schönstatt-Familie unseres Bistums geben Sie diese Aufgabe gemäß den Statuten Ihrer Bewegung und nach Wahl durch den Diözesanfamilienrat zum neuen Jahr an Hochwürden Herrn Dekan Blasius Meixner weiter.

Mit Ihrer Wahl am 25. September 1981 hatten Sie die offizielle Vertretung der schönstättischen Ligagliederungen sowie der Schönstätter Volks- und Wallfahrtsbewegung in der Diözese Eichstätt von unserem bereits verstorbenen Mitbruder, Pfarrer i.R. Lorenz Gärtner übernommen.
Schon längst zuvor waren Sie zum unermüdlichen Motor für das Wachsen der Schönstatt-Bewegung im Bistum sowie der Entstehung des Parallele-Heiligtums samt Schulungszentrums geworden. Unter Ihrer Führung sammelten sich die verschiedenen Gruppen und Gemeinschaften der Bewegung seit 1965 immer wieder auf dem Canisiushof bei Kösching. Obwohl bereits auf Regensburger Diözesangrund gelegen, entschied sich die Eichstätter Schönstatt-Bewegung aufgrund der damaligen Umstände und des Weges, den Sie sich vorsehungsgläubig vom Gott unseres Lebens führen ließen, dort ihr Diözesanzentrum zu errichten. Zu diesem Zweck gründeten Sie am 18. Mai 1968 den "Parallele-Verein e.V.", dessen Vorstand Sie bis 20. Februar 2000 als zweiter Vorsitzender und seither als Ehrenvorsitzender angehören. Am 8. Dezember 1968 konnte dann das Schönstatt-Kapellchen auf dem Canisiushof durch den damaligen Bischof von Regensburg, Dr. Rudolf Graber, eingeweiht werden.
Das mit Ihrem außerordentlichen und "ehrenamtlichen" Einsatz wachsende Leben der Schönstatt-Bewegung machte 1973/74 den

Bau eines eigenen Schulungsheimes und 1977 den Bau eines Übernachtungshauses für Exerzitien- und Tagungsgäste möglich. Hier finden seither viele Einkehrtage für Pfarreien und kirchliche Verbände, Schulungen der Gliederungen der Schönstatt-Bewegung, Ferienwerkwochen, u.v.a.m. statt und ergänzen so das pastorale Angebot unserer Diözese und darüber hinaus.

Bayernwallfahrt, Scheunenkirche, Miteinander der Bewegungen

Am 1. Mai 1973 fand auf Ihre Initiative hin die erste "Bayernwallfahrt" auf den Canisiushof statt, zu der jährlich drei- bis viertausend Pilger kommen. Ebenfalls aufgrund Ihres Engagements entschloss sich das Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern 1979, auf dem Canisiushof ihre Provinz "Bayern-Österreich-Tirol" zu gründen und nach einigen Provisorien 1986 ein neues Provinzhaus dort zu errichten.

Liebe Herr Pfarrer Maurer,
mit der Wahl zum Diözesanpräses fand also nach außen hin Ausdruck, was lebensmäßig schon längst gewachsen war. Mit dem Wechsel vom Direktorenamt des Canisius-Konviktes Ingolstadt in das Pfarreramt der Pfarreiengemeinschaft Ammerfeld/Emskeim/ Rohrbach wurde zwar die Entfernung zum Gnadenort der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt am Canisiushof größer, die Überschaubarkeit der Pfarreien sollte Ihnen aber zugleich die Möglichkeit lassen, Ihre Kraft und Energie auch in die Leitung der Eichstätter Schönstatt-Familie fließen zu lassen. Das haben Sie durch all die Jahre unermüdlich und voller Tat- und Inspirationskraft getan und tun dies auch nach Eintritt in den Ruhestand mit Vollendung Ihres 70. Geburtstages 1997 und in neuer Weise seit Ihrer Übersiedlung in das Priesterhaus am Canisiushof im September 1998.

In die Jahre Ihrer Amtszeit als Diözesanpräses fiel die Feier des 100. Geburtstages des Gründers der Schönstatt-Bewegung, Pater Josef Kentenich. Mit einem Sonderzug von Nürnberg bis zum Parallele-Heiligtum sammelten Sie am 28. Juli 1985 viele Gläubige aus dem Bistum zu einem großen Glaubensfest mit meinem Vorgänger im Bischofsamt und der Eichstätter Schönstatt-Familie. Die Renovierung der Scheunenkirche auf dem Canisiushof im marianischen Jahr 1987/88 schaffte einen originellen und ansprechenden Gottesdienstraum, in dem viele Pilger zum Gebet finden. Die beiden jährlichen großen Wallfahrtstage auf den Canisiushof, 1. Mai und 15. August, dich ich selber bereits zweimal als Ihr Bischof mitfeiern konnte und die für mich beide Mal ein tiefes Erleben waren, die jährlichen Wallfahrten nach Schönstatt, die Monatswallfahrten mit Bündnisgottesdienst, die monatlichen Eucharistiefeiern am Grab der heiligen Walburga und die jährliche Fußwallfahrt im Anliegen der geistlichen Berufe, ungezählte Einkehr- und Besinnungstage, Exerzitien, Predigten, Beichtseelsorge, geistliche Begleitung einzelner, Sorge um die verschiedenen Gliedgemeinschaften der Schönstatt-Bewegung in unserem Bistum und deren Koordination: all das und vieles mehr sind äußere Ausdrucksformen Ihres apostolischen Einsatzes in unserer Diözese – und oft genug auch darüber hinaus.
Als Leiter der zahlenmäßig stärksten geistlichen Bewegung im Bistum Eichstätt waren Sie maßgeblich bei der Durchführung des Treffens der spirituellen Bewegungen anlässlich des Willibaldsjubiläums am 27. Juni 1987 hier in Eichstätt beteiligt. Das Anliegen und den Beitrag der neueren Geistlichen Gemeinschaften in unserem Bistum wach zu halten, war der Hintergrund, Sie in den Priesterrat unserer Diözese zu berufen, dem Sie in der Periode 1987-1991 angehörten. Ein neues Miteinander der Bewegungen und "Hinein in unsere Diözese" begann – nicht zuletzt auch auf Ihre Initiative hin – mit der diesjährigen Pfingstvigil. Die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken dieser Aufbrüche in unserer Kirche waren Ihnen immer ein Anliegen.

"Feuersprühende Dynamitkugel" der Gottesmutter und des Dreifaltigen Gottes

Lieber Mitbruder,
die Fülle Ihres Wirkens als "feuersprühende Dynamitkugel" der Gottesmutter und des Dreifaltigen Gottes ist so groß, dass ich Sie nur in einigen Stationen aufgreifen kann. Für alles Genannte, aber auch für alles, was nicht zum Ausdruck kam, und für alles, was nicht gesagt werden kann, gilt Ihnen mein persönlicher und von Herzen kommender Dank und der Dank des Bistums Eichstätt. Stimmen wir miteinander ein in das "Magnificat", den großen Dankgesang der Gottesmutter, und danken wir gemeinsam dem Dreifaltigen Gott und IHR, der Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin, für Sie und alles Große, was durch Sie uns geschenkt worden ist.

Mit der Übergabe der Aufgabe des Diözesanpräses werden Sie sich sicherlich nicht als Apostel der Mater ter admirabilis zur Ruhe setzen, vielmehr sich - soweit es Ihre Kräfte erlauben - auch weiterhin ganz für IHR Werk herschenken. Dazu wünsche ich Ihnen aus ganzem Herzen gute Gesundheit, Kraft und Elan, tiefe Erfahrungen SEINER liebenden Zuwendung und Gegenwart und reiche Gnaden vom Parallele-Heiligtum.

So segne ich Sie und die ganze Schönstatt-Familie in unserem Bistum Eichstätt im Namen + des Vaters + und des Sohnes + und des Heiligen Geistes.

Eichstätt, am Fest des Bistumspatrons St. Wunibald im Heiligen Jahr, dem 15. Dezember 2000

Dr. Walter Mixa

Bischof von Eichstätt



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