Schönstatt - Begegnungen


Schönstatt unter Kokospalmen

Einweihung des Heiligtums in Irinjalakuda, Indien

Im Schatten der Kokospalmen wurde mit viel Einsatz am Heiligtum gebaut ...
A Shrine growing under high coconut trees - built with great enthusiasm and longing ...

Mitbauen am Heiligtum - ein besonderes Erlebnis für die Kandidatinnen aus Kerala
Privileged to help building the Shrine: The Schoenstatt Sisters' candidates from Kerala

Sr. M. Rincy and Sr. M. Josy, from Kerala, by the Wayside Shrine in Irinjalakuda
Sr. M. Rincy und Sr. M. Josy aus Kerala am Bildstöckchen in Irinjalakuda

Fotos: Schönstatt, Irinjalakuda, India © 2000

(mkf) Auf einer terrassenförmigen Anhöhe liegt es, umgeben von Kokospalmen: das jüngste Schönstattheiligtum, das zweite auf asiatischem Boden, eingeweiht am 28. Oktober 2000. Etwa 600 Personen nahmen an dem im syro-malabarischen Ritus gefeierten Festgottesdienst und der Einweihung des Heiligtums teil; im Lauf des Tages kamen immer wieder Menschen, die das neue Heiligtum, das erste in Kerala, anschauen wollten.

Genau fünfzig Jahre, nachdem die norddeutsche Provinz der Schönstätter Marienschwestern das erste originalgetreue Filialheiligtum auf europäischem Boden – Maria Rast bei Euskirchen – baute, konnte sie in ihrer Delegatur Indien dieses Schönstattheiligtum schenken, von dem, wie die Schwestern hoffen, auch das Wort gilt, das Pater Kentenich 1950 bei der Einweihung in Maria Rast sagte: "Gottesmutter, zünde das Licht an, zünde das Licht des Glaubens allen an, die hier mit dem Heiligtum in Berührung kommen: das Licht des Vorsehungsglaubens, dass sie den Sinn der heutigen Weltgeschichte verstehen!" Der Vorsehungsglaube als charakteristische Kraft Schönstatts, die das Leben des Gründers prägte, war Thema der Predigt von Bischof James von Irinjalakuda während der Eucharistiefeier. Denen, die Gott lieben, gereichen alle Dinge zu Besten, dies sei eine Wahrheit, die das Leben Pater Kentenichs prägte und die Schönstatt allen vermitteln möchte.

Der schönste Festschmuck für Maria

Am Morgen des 28. Oktober wurde letzte Hand angelegt, um das neue Heiligtum für den Festtag zu schmücken. Sterne glänzten an der Vorderseite des Heiligtums, daneben zwei Engel – Ausdruck für das Geschehen von Weihnachten, das die Kirche in diesem Heiligen Jahr ununterbrochen feiert. Neben dem Heiligtum war ein Festzelt aufgebaut; tagelang hatten die indischen Kandidatinnen der Marienschwestern Papierblumen gebastelt, um das Zelt wie in Indien bei großen Festen üblich zu schmücken. Mit Blumen und Girlanden war auch die Zufahrtsstraße zum Heiligtum geschmückt. Wenige Tage vor der Einweihung war der Weg zum Heiligtum mit roten Steinen gepflastert worden: "Als ob ein roter Teppich ausgerollt wäre für die Gottesmutter," meinte einer der vielen Helfer. An drei Tagen vor der Einweihung erschienen in der Presse Hinweise auf das Fest und kurze Informationen über Schönstatt.

Eine Statue des Apostels Thomas im Heiligtum der Thomas-Christen

Bereits einige Tage vor dem Festtag waren Sr. M. Jacoba Kesselheim, Generaloberin der Schönstätter Marienschwestern und Sr. M. Mattia Amrhein, Assistentin für den englischen Sprachraum, aus Schönstatt, und Sr. M. Antonja Schomberg, Provinzoberin der norddeutschen Provinz , aus Borken nach Irinjalakuda gekommen. Mit Rosensträußen begrüßten sie, zusammen mit Kindern in weißen Kleidern, am Morgen des 28. Oktober Bischof James von Irinjalakuda, Bischof Jacob von Trichur, und den Generalvikar der Diözese Palghat.

Dann setzte sich ein Festzug in Bewegung: eine Kinderkapelle und ein Kinderchor, blumenstreuende Erstkommunionkinder, alle 17 Kinder aus dem eine Stunde entfernt liegenden Kinderheim der Marienschwestern in Shoranur, die Bischöfe und etwa 15 Schönstattpatres und Diözesanpriester, die Schwestern und die etwa 600 Gäste aus der Umgebung zogen über die geschmückte Straße zum Festzelt neben dem Heiligtum. Der Chor der Bischofskirche von Irinjalakuda gestaltete den Gottesdienst, der insgesamt fast drei Stunden dauerte, mit den typischen Gesängen dieses Landes der Thomaschristen, die stolz darauf sind, auf die Missionierung des Apostels Thomas zurückzugehen. Dem syro-malabarischen Ritus entsprechend war die Einweihung vor dem Evangelium. Das Bild der Gottesmutter wurde feierlich ins Heiligtum getragen, der Bischof segnete und weihte den Altar – in Brasilien geschnitzt – , den Tabernakel, die Wände und die Statuen des heiligen Michael, des heiligen Josef und des Apostels Thomas. Das Schönstattheiligtum in Irinjalakuda ist das einzige, in dem eine Statue des Apostels Thomas steht!

Picknickpäckchen für alle Gäste

Nach der heiligen Messe dankte Schwester M. Antonja allen Anwesenden und allen, die zum Bau des Heiligtums beigetragen hatten. Schwester M. Jacoba brachte die Glückwünsche der ganzen internationalen Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern und äußerte den Wunsch, dass das Heiligtum der Kirche von Kerala reichen Segen bringe im Sinne des 'Dilexit ecclesiam' (Er liebte die Kirche) des Gründers.

Wie in Indien bei Hochzeiten und großen Festen üblich, gab es anschließend Picknickpäckchen für alle Gäste. Den ganzen Tag über kamen Menschen, die am Morgen nicht an der Einweihung hatten teilnehmen können – in Indien ist der Samstag für die meisten Arbeitstag – , um das Heiligtum zu besuchen. Bischof James von Irinjalakuda ließ es sich nicht nehmen, am 29. Oktober die erste heilige Messe in diesem Heiligtum zu zelebrieren.

Ein Geschenk zum Heiligen Jahr

Das neue Heiligtum in Irinjalakuda steht in der Nähe des ersten Schönstatt-Bildstöckchens auf dem asiatischen Kontinent, das 1985 auf dieser Kokosplantage errichtet wurde. 1990 wurde in Bangalore das erste Schönstattheiligtum in Indien eingeweiht; in diesem Heiligtum krönte die Schönstattbewegung am 18. Oktober das Bild der Gottesmutter.

Das neue Heiligtum in Irinjalakuda, in dem Staat, aus dem die meisten indischen Marienschwestern kommen, sollte im Heiligen Jahr gebaut und ein Geschenk Schönstatts zum Heiligen Jahr sein, Ausdruck des Einsatzes für die Kirche, den Schönstatt in Indien leisten möchte. Zwei Schönstätter Marienschwestern arbeiten in diesem Sinn m Pastoralzentrum von Irinjalakuda. Insgesamt 31 indische Marienschwestern, aus den Staaten Kerala, Tamil Nadu , Karnataka, Andra Pradesh, stehen hinter den beiden Schönstattheiligtümern in Indien, mitgetragen von der norddeutschen Provinz der Schwestern und der gesamten internationalen Gemeinschaft. Die ersten jungen Frauen aus Indien, die Marienschwester werden wollten, kamen 1973 nach Deutschland und wurden 1975 in die Gemeinschaft aufgenommen. 1984 kehrten die ersten indischen Schwestern zurück in ihre Heimat, wo sie begannen, Schulen, Kindergärten und -heime zu errichten, in der Familienpastoral und im Einsatz für die Ortskirche zu wirken und Schönstatt aufzubauen.



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Letzte Aktualisierung: 10.11.2000 16:13 Mail: Redaktion / Webmaster
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