Schönstatt - Begegnungen


Ein kleines Heiligtum - "Wohnung der Sonne"

Grundsteinlegung für das Heiligtum in Araraquara, Brasilien, am 22. Oktober 2000

The cylindric vessel with documents and symbols is placed in the corner stone
Das zylindirsche Gefäß mit Urkunde und Symbolen wird in den Grundstein eingefügt

Approximately 1,000 persons joined in the celebration
Ungefähr 1000 Personen kamen zur Feier

Nothing without you, nothing without us - the basic "tool" to build a Shrine
Nichts ohne dich, nichts ohne uns - so entsteht ein Heiligtum

The corner stone is laid ...
Der Grundstein ist gelegt ...

Corner Stone
Grundstein

Fotos: Schönstatt, Brasil © 2000

(Sr. M. Vitória, Atibaia, Brasilien) Der 22. Oktober ist für die internationale Schönstattfamilie ein besonderer Tag – der Tag, an dem 1965 nach 14 Jahren das kirchlich verfügte Exils des Gründers, Pater Josef Kentenich, beendet wurde. An diesem Tag wurde in Araraquara der Grundstein gelegt für das 19. Schönstattheiligtum auf brasilianischem Boden. Die Feier war geprägt vom Dank und Lob des Dreifaltigen Gottes für das Geschenk, dass Araraquara bald ein Ort der besonderen Wirksamkeit der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt sein wird, ein Wallfahrts- und Gnadenort. Das Heiligtum ist ein Dankesgeschenk für 2000 Jahre Christusgeburt und 500 Jahre der Evangelisierung Brasiliens.

"Araraquara" bedeutet in der indigenen Sprache Tupi: "Wohnung der Sonne"; es ist in Araraquara ausgesprochen trocken und heiß! Die Übertragung auf das kleine Heiligtum, dessen Wände schon bis zur Fensterhöhe reichen, ist nicht schwer. Christus, die Sonne, will hier mit seiner Mutter wohnen und durch sie die Herzen der Menschen an sich ziehen. "Sonnenau", die Sonnenau "im Taborglanz", von der sieghafte Freude ausgeht – das ist ein sehr zündender Gedanke in Blick auf die noch nicht formulierte Sendung des Heiligtums.

Schönstatt wächst – und damit die Sehnsucht nach dem Heiligtum

Die Schönstattfamilie von Araraquara ist zahlenmäßig nicht so groß, aber sehr lebendig. Schon 1980 bildeten sich hier die ersten Gruppen, ausgehend von sporadischen Besuchen von Marienschwestern, die auf Drängen eines schönstattbegeisterten Pfarrers nach Araraquara kamen. 1981 kam die erste Schwester als Externe in die Pfarrei São Geraldo. In dieser Zeit streute die Gottesmutter fruchtbaren Samen aus und eroberte stillschweigend Herzen und Häuser für Schönstatt. Die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter ist sehr stark in Araraquara; 452 Pilgerheiligtümer sind in der Stadt unterwegs, in der São Carlos sind es insgesamt 1816.

Zwischen 1991 und 1993 wurden die Grundstücke gekauft, die heute das Gelände des Heiligtums und des Schönstattzentrums Araraquara bilden. Seit der Segnung des Bildstöckchens der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt am 13. Dezember 1992 wurde dieser Ort, außerhalb des Stadtzentrums bei einem Waldstück, zu einem Wallfahrtsort und zum Ort der monatlichen Bündnisfeier am 18. Neben dem Bildstöckchen wurde ein anfanghaftes Zentrum gebaut mit einem Saal, einem Büro und einer Hausmeisterwohnung. Mit dem Wachsen der Schönstattbewegung an Zahl und an Tiefe im Liebesbündnis wuchs die Sehnsucht nach einem Heiligtum – als Ort der religiösen und sittlichen Erneuerung des brasilianischen Volkes. Mit der Grundsteinlegung an diesem 22. Oktober begann ein langgehegter Traum in Erfüllung zu gehen. In der Vorbereitung der Feier waren verschiedene Teams im Einsatz – für Dekoration, Liturgie, Verpflegung, Anmeldungen ... Alles wurde mit viel Liebe getan.

Araraquara machte seinem Namen Ehre

Am Tag der Grundsteinlegung machte Araraquara, das "Haus der Sonne", seinem Namen Ehre: nicht ein winziges Wölkchen am blauen Himmel und so starke Sonne, dass jedes Fleckchen Schatten heiß begehrt war. Insgesamt etwa 1000 Personen aus verschiedenen Orten der Diözese São Carlos waren da, als um 10.00 Uhr die heilige Messe begann. Hauptzelebrant war der bischöfliche Vikar von Araraquara, Luiz Carlos Gonçalves, in Vertretung von Bischof Joviano de Lima Júnior, der wegen eines Pastoralbesuches nicht teilnehmen konnte; Pater Ottomar Schneider, Bewegungsleiter, Pater Franz Hörnle und Pfarrer Morales kornzelebrierten.

Zu Beginn wurden die Fahnen von Brasilien, vom Vatikan, und von Araraquara – mit gelber Sonne auf blauem Grund – gebracht. Der Sprecher forderte alle auf zum Dank, dass an diesem Ort bald ein Heiligtum sein würde, und erinnerte an die Bedeutung des 22. Oktober in der Schönstattgeschichte.

Hohe Erwartungen an Schönstatt

In seiner Predigt griff der bischöfliche Vikar die Situation auf und meinte, trotz der Hitze sollte doch keiner vergessen zu lächeln! In Blick auf die Lesungen sprach er davon, sich wie Christus für die anderen hinzugeben und sich formen zu lassen, um Werkzeug zu sein für eine neue Welt. Hohe Erwartungen habe er an Schönstatt, und erhoffe sich besonders viel von der Kampagne der pilgernden Gottesmutter. Seine Freude über dieses werdende Marienheiligtum in der Diözese sei groß, denn: "Wo Maria ist, da finden wir zu Gott." Er erinnerte auch daran, dass an diesem Tag vor 22 Jahren das Pontifikat Johannes Pauls II. begonnen habe.

Zur Gabenbereitung brachten Kinder eine riesengroßen Rosenkranz – Oktober, Rosenkranzmonat! Die Beiträge zum Gnadenkapital wurden zum Altar getragen, mit denen das Heiligtum geistig erbaut wird, der Grundstein mit der Inschrift: "Grundstein – 22.10.2000, Heiliges Jahr – 500 Jahre Evangelisierung Brasiliens", der Acrylzylinder für die Grundsteinurkunde, ein kleines Heiligtums-Modell und Brot und Wein.

Ein Stück vom Dach des Urheiligtums

Nach der heiligen Messe kam Bischof Joviano, der es sich, trotz seines vollen Terminkalenders, nicht nehmen ließ, die eigentliche Grundsteinlegung persönlich vorzunehmen. Pater Schneider begrüßte ihn mit den Worten: "Dieses kleine Kapellchen gehört Ihnen!" Er erklärte, dass von hier aus neue Menschen geformt werden sollten, überzeugte und fähige Christen, die in allen Lebensbereichen, besonders in den Pfarreien, als Sauerteig wirkten, um die Welt von innen zu erneuern. Von hier aus wolle Gott durch Maria die Welt umwandeln in eine "Sonnenau".

Bischof Joviano dankte für dieses Geschenk und sprach in seinem Gruß von der Bedeutung der Gottesmutter als Stern der Evangelisierung. Er bewundere, so sagte er, was die Gottesmutter in den Familien wirke, die sie besuche, und erinnerte an die Diözesansynode am 15. November, bei der es auch um die Kampagne der pilgernden Gottesmutter gehe. Mit einem vom Chor gesungenen Marienhymnus begann dann der eigentlich Akt der Grundsteinlegung. Die Urkunde, unterzeichnet von den Vertretern aller Gliederungen, wurde verlesen und in den Acrylzylinder gelegt, zusammen mit verschiedenen Gegenständen wie einer MTA-Medaille, einer Münze, einem Stück vom Dach des Urheiligtums und des Heiligtums der Immerwährenden Gegenwart des Vaters in Atibaia und Erde aus Bethlehem. Der Zylinder wurde in einem Hohlraum hinter dem Grundstein eingelassen, dann wurde der Grundstein eingefügt, während alle applaudierten. Mit dem bischöflichen Segen endete die Feier.

"Sonnenau im Taborglanz"

Wieder einmal erklangen die Worte des Gründers am Ort eines neuen Heiligtums: "Ja, der Ort ist heilig, er will mehr und mehr heilig, heiliges Land werden. Heiliges Land, weil die Gottesmutter sich dieses Plätzchen auserwählt hat." Das Wort der Gründungsurkunde vom 18. Oktober klang auf: "Eine größere apostolische Tat können wir ohne Zweifel nicht vollbringen, ein kostbareres Erbe euren Nachfolgern nicht zurücklassen, als wenn wir unsere Herrin und Gebieterin bewegen, hier ihren Thron aufzuschlagen, ihre Schätze auszuteilen und Wunder der Gnade zu wirken." Im Liebesbündnis strebt die Schönstattfamilie von Araraquara danach, Werkzeug zu werden, dass aus der Feier des Heiligen Jahres Gnaden fließen für das Werden einer neuen christlichen Gesellschaftsordnung. Von diesem Heiligtum, so hoffen sie, sollen die Herrlichkeiten Christi und der Gottesmutter aufstrahlen und die Diözese São Carlos, den Staat São Paulo und ganz Brasilien in eine "Sonnenau" verwandeln.

 

 



Zurück: [Seitenanfang] [letzte Seite] [Homepage]

Letzte Aktualisierung: 03.11.2000 20:46 Mail: Redaktion / Webmaster
© 2000 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved