"Nur neue Menschen können eine neue Welt schaffen"
aus dem Statement von Dr. Cesare Zucconi, Sant' Egidio,
Rom
|
Statement: Dr. Cesare Zucconi |
|
Aufmersame Zuhörer
|
|
Fotos:
PressOffice Schoenstatt, hbre © 2000
|
Dr. Cesare Zucconi zeigte auf, wie die Gemeinschaft Sant' Egidio auf
dem Hintergrund der 68er-Bewegung entstanden sei. Die Entdeckung des Evangeliums
habe sie vor den destruktiven Strömungen bewahrt, und auch vor der
Ideologisierung der eigenen Hoffnungen. Die Veränderungen, um die
es den in der 69er-Bewegung engagierten jungen Leuten ging, so Zucconi,
seien zu sehr auf Institutionen fixiert gewesen. Der Drang nach Veränderung
gehe ins Leere, wenn man nicht fragte wie man sich selbst verändere,
denn: "Nur neue Menschen können eine neue Welt schaffen." Der Geist
des Konzils prägte den Anfang der Gemeinschaft stark. "Wir begannen,
aus der bürgerlichen Umgebung herauszugehen und kamen in Berührung
mit dem Armen and er Peripherie Roms. Sehr wichtig sei geworden, diese
Armen nicht einfach zu betreuen, sondern Freundschaft mit ihnen zu suchen,
Solidarität zu leben: mit den Kindern in den Baracken, den Alten,
den Aidskranken ... Die Armen als Familienangehörige zu sehen, gehöre
zum Kern der Spiritualität.
Die 'andere Seite' der Gemeinschaft Sant' Egidio sei das Evangelium,
sei das gemeinsame Abendgebet, sei die Liturgie. "Wir müssen Jünger
sein, müssen hören, müssen Gott in unserem Leben Raum geben."
Mit einem guten Schuss Humor erzählte Dr. Zucconi, wie die gelebte
Freundschaft mit Armen aussehen kann.
Frieden und Dialog
Die in etwa 40 Ländern verbreitete, noch relativ kleine Gemeinschaft
Sant' Egidio, so Zucconi, wurde durch die Vermittlerfunktion beim Zustandekommen
des Friedensvertrages zwischen der marxistischen Regierung und den Guerillas
in Moçambique bekannt. Seit dieser Initiative sei die Gemeinschaft
zu einem Hafen für Friedenssuchende geworden, vor allem in Afrika.
Sehr eingesetzt habe sich die Gemeinschaft in Burundi, auf dem Kosovo
und in Algerien. Der Einsatz für den Frieden sei besonders auch verbunden
mit dem Gebet der Weltreligionen in Assisi, dessen Fortsetzung sich die
Gemeinschaft Sant' Egidio zum Programm gemacht habe.
Pater Beller dankte Graziella de Lucca und Dr. Cesare Zucconi für
ihr Zeugnis, das eine echte Begegnung ermöglicht habe. Mit dem gemeinsam
gebeteten "Engel des Herrn" schloss dieser intensive Vormittag der Begegnung
Zurück:
|