Schönstatt - Begegnungen


Sagen Sie, warum Sie beten! Sagen Sie, dass er da ist!

Bischof Mixa mit der Eichstätter Diözesanwallfahrt in Schönstatt

Gemeinsamer Beginn am Urheiligtum
16.9.2000: Während fast alle Wallfahrer noch im Stau stecken, begrüßen sich Bischof Mixa und Dekan Blasius Meixner vor dem Pilgerheim.

Vor dem Urheiligtum: Bischof Mixa im Gespräch mit Dekan Alfred Rottler

Zeit zum Gebet im Urheiligtum
Musikalische Gestaltung: Chor unter der Leitung von Frau Federl
Etwa 500 Wallfahrer waren gekommen
Nach der Messe: spontanes Ständchen des Chores für den Bischof
Marienfeier am Nachmittag in der Anbetungskirche Ansprache Bischof Mixa
Fotos: Fischer, PressOffice Schoenstatt, © 2000

(mkf) Bereits zum zweiten Mal begleitete der kürzlich zum Militärbischof in Deutschland ernannte Eichstätter Diözesanbischof Dr. Walter Mixa am 16. September 2000 die Wallfahrer seines Bistums nach Schönstatt. In einer mitreißenden und engagierten Predigt in der Pilgerkirche rief er die etwa 500 Eichstätter auf, mutig und begeistert aus der Liebe Christi zu leben und auf ihn zu zeigen.

Bischof Dr. Walter Mixa war bereits zeitig vor 9.30 Uhr unterwegs vom Pilgerheim zum Urheiligtum, wo die Wallfahrer mit einer Statio den Tag in Schönstatt beginnen sollten – ziemlich allein, da bis auf einen alle Busse vor Frankfurt im Stau standen. Er nutzte die Zeit bis zum verspäteten Beginn nach 10.00 Uhr (als immer noch nicht alle angekommen waren), um Einzelne und Gruppen von Eichstättern und vorübergehende Schönstätter zu begrüßen. "Ja, ich erinnere ich mich gut an die Schönstattmesse in Hamburg," sagte er da. "Das war dieses schöne Kirchenzentrum mit dem weiten Einzugsbereich, wo die vielen Rosen waren und die Frauen, die so überzeugt ein Zeugnis gegeben haben!" Längere Zeit betete er still im Urheiligtum.

Die liebevolle Beziehung Gottes mit den Menschen und der Menschheit

"Nein, das Christentum ist keine Religion!" – rief er den Wallfahrern in der Predigt zu, an deren Beginn er die beißende Religions- und Kirchenkritik eines Berliner Philosophieprofessors gestellt hatte. "Es ist nicht einfach eine Religion, es ist die liebevolle Beziehung Gottes mit den Menschen und der Menschheit." Im Gnadenjahr gehe es darum, die Gnade, das heißt die Zuwendung Gottes anzunehmen, dieses Gottes, der für den Menschen da sein wolle. Bischof Mixa wandte sich zum großen MTA-Bild in der Pilgerkirche und erklärte, in der Predigt wolle er über das Kind, in der nachmittäglichen Marienfeier über die Frau auf diesem Bild sprechen.

Geliebt in diesem Kind seien wir der Antwort auf die Lebensfrage ganz nah. Der unbegreifliche Gott sei für uns Menschen Kind geworden; in einem Kind, angewiesen auf Liebe, komme er zu uns; in diesem Kind stelle er sich radikal auf die Seite des Menschen. Was kein noch so lieber uns Mensch an unserer Seite uns sagen könne, sage er: Du bist befreit von deiner Schuld, du wirst leben für immer.

Begeistert von diesem Gott an unserer Seite könnten wir alle, die das Christentum schon abgeschrieben hätten, in Staunen versetzen. Bischof Mixa wies auf das Erlebnis des Weltjugendtages hin, auf die zwei Millionen Jugendlichen beim größten Gottesdienst in der Geschichte Europas und das Christusbild von Tor Vergata. "Auf ihn hin zeigt der greise Papst. Das ist Christus gestern, heute und in Ewigkeit. Ihm ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde, die Macht der Liebe!"

Auf ihn zu zeigen, sei der Anruf dieses Gnadenjahres. "Wir müssen das, was wir glauben, weitergeben!" Die junge Generation suche diesen Christus. Eindringlich appellierte er an Großeltern, Eltern und alle, die mit jungen Menschen zu tun hätten: "Sagen Sie, warum Sie beten! Sagen Sie, was für Erfahrungen Sie mit Jesus gemacht haben! Sagen Sie, warum Sie in die Messe gehen – sagen Sie, dass er da ist mit seiner Liebe und der Macht seiner Auferstehung!" Mit dem Schlusswort des Papstes beim Weltjugendtag schloss auch Bischof Mixa: "Ihr seid die Visitenkarte Jesu. Es lohnt sich, Christ zu sein!"

Rosen, Netz und Äpfel

Die Messe in der Pilgerkirche wurde musikalisch gestaltet vom Hofchor – dem Chor der Schönstattbewegung vom Canisiushof (Schönstattzentrum) unter der Leitung von Frau Federl aus der Schönstattgemeinschaft Frauen und Mütter, instrumental unterstützt durch Orgel und Flöte. Gemeinde- und Chorlieder wechselten ab und schufen eine festlich-frohe Atmosphäre. Fürbitten und Gabengang waren verbunden; unter den Gaben waren nicht nur "klassische" wie Kerze, Brot und Wein, sondern auch ganz originelle wie die Biografie über Pater Kentenich – In seinem Herzen ein Feuer – , ein Strauß Rosen und Rosenkränze, ein Netz als Zeichen der Verbundenheit, und ein großer Korb mit Äpfeln vom Canisiushof.

In der durch die Verspätung am Morgen knappen Mittagszeit hatten die Wallfahrer verschiedene Möglichkeiten: einkaufen, still beten im Urheiligtum und in der Gründerkapelle, Anbetung, Beichten, Führung im Pater Kentenich-Haus, Vortrag von Sr. Petra.

Gegen 15.00 Uhr begann die Marienfeier in der Anbetungskirche. Rektor Maurer eröffnete die Feier mit einem Dank an den Bischof und dem Hinweis auf die "Parallele Ingolstadt – Schönstatt", die in der Frühgeschichte Schönstatts eine große Bedeutung hatte und Ursache des Titels "Dreimal Wunderbare Mutter" ist – des Titels, mit dem Maria in der Marianischen Kongregation in Ingolstadt angerufen wurde.

Schlüsselfigur in der neuen Bündnisgeschichte Gottes mit den Menschen

Diesen Hinweis griff Bischof Mixa in seiner Ansprache auf und sprach von der eigenen Beziehung zwischen dem Jesuiten Pater Jakob Rem, dem Begründer der Marianischen Kongregation in Ingolstadt in der Zeit der Gegenreformation, und Pater Kentenich, der Jahrhunderte später in Schönstatt sein Wort von der Dreimal Wunderbaren Mutter aufgriff. Als dreimal wunderbar, dreimal Bewundernswürdige, zeigte Bischof Mixa Maria, die "Schlüsselfigur in der neuen Bündnisgeschichte Gottes mit den Menschen".

Sie sei bewundernswürdig, weil sie sich so radikal im Vertrauen Gott überlassen habe. Als der von Gott geliebte Mensch wurde sie in der Verkündigung gefragt, ob sie bereit sei, ihren Leib, ihren Geist und ihre Seele zur Verfügung zu stellen, dass Gott einen neuen Anfang mit den Menschen machen könne. Sie sei die Frau, die ja gesagt habe und in ihrer radikalen Verfügbarkeit ihr Kind, Jesus, uns entgegenhalte, wie es das Schönstattbild ausdrücke.

Sie sei bewundernswürdig in ihrer treu durchgehaltenen Berufung, weil sie mit Jesus mitgegangen sei in der frohmachenden Aufbauzeit wie in der Phase der Ablehnung und des Verrates.

Sie sei bewundernswürdig, weil sie unter dem Kreuz geblieben sei, als fast alle anderen davon gelaufen seien. Er schloss mit dem ältesten Mariengebet der Kirche: "Unter deinen Schutz und Schirm ..."

Marienbilder wurden gesegnet und ausgeteilt, Jubiläumskerzen entzündete und auf den Altar gestellt – wie in jeder Marienfeier in diesem Jahr. Aber nicht in jeder Marienfeier geschieht, was am Schluss dieser Feier stand: ein Blumenstrauß für Pater Kentenich und: mit 500 Stimmen voller Begeisterung in der Anbetungskirche gesungen: die Bayernhymne!

 



Zurück: [Seitenanfang] [letzte Seite] [Homepage]

Letzte Aktualisierung: 21.09.2000 13:45 Mail: Redaktion / Webmaster
© 2000 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved