"... damit sie das Leben haben
und es in Fülle haben ..." (Joh 10,10)

Pastoralkongress in Schönstatt

Pater Dr. Herbert King hielt den Eröffnungsvortrag in der Aula des Pater-Kentenich-Hauses auf Berg Schönstatt

Pfarrer Rudi Liebig, Schönstatt Priesterbund (l) und Pater Rudolf Ammann beim abschließenden Podiumsgespräch

Pfarrer Martin Emge, Schönstatt-Institut Diözesanpriester (l) und Marie-Luise Langwald, Säkularinstitut Frauen von Schönstatt, beim abschließenden Podiumsgespräch

Abschlussgottesdienst in der Anbetungskirche, Berg Schönstatt

Teilnehmer der Tagung gestalteten die Gottesdienste aktiv mit.

16. Juni 2000 (Hermann Mayer) 160 hauptberufliche Seelsorgerinnen und Seelsorger der Schönstatt-Bewegung aus dem gesamten Bundesgebiet treffen sich vom 12.-16. Juni 2000 zu einem Pastoralkongress in Vallendar-Schönstatt. Thema der Tagung ist: "... damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. (Jo 10,10)". In Vorträgen, Foren und Projekten geht es um die Frage, was P. Joseph Kentenich und die von ihm gegründete Geistliche Bewegung in die heutige pastorale Landschaft der Kirche Deutschlands einbringen kann.

Flächendeckende pastorale Versorgung der Gemeinden sei kaum eine zukunftsorientierte Aufgabe der Kirche in einer multikulturellen und pluralistischen Gesellschaft. Es wird gefordert, dass kirchliche Seelsorge in einer Zeit hoher psychologischer Sensibilität dazu einladen soll, neugierig auf das immer neue Sprechen und Handeln Gottes in den Seelen der Menschen, in deren Fähigkeiten und Bedürfnissen und in ihren Entwicklungsprozessen zu einmaligen Originalen zu achten. Sie soll die Menschen darin unterstützen, ganzheitlich zu sich zu kommen. Beim Pastoralkongress wird von vielen in der Schönstatt-Bewegung gemachten Erfahrungen berichtet, die in diesem Sinne Hoffnung machen. Es wurde bereits deutlich: Es geht in der Pastoral der heutigen Kirche um einen Perspektivenwechseln: Eine Pastoral besserwisserischen Dozierens und autoritären Dirigierens kann den Menschen bei ihrem Suchen nach Gott und dessen Spuren in ihrem Leben wenig helfen. Vielmehr soll Pastoral partnerschaftlich versuchen, konkretes menschliches Leben in all seinen Höhen und Tiefen als Ort des darin anwesenden und wirksamen Gottes zu verstehen und zu deuten.  

Die Grundthese der Versammlung  

Beim "Pastoralkongress 2000" hatte das Hauptreferat von Pater Dr. Herbert King ISch, Stuttgart, das Thema: "Über unsere Gotteserfahrung ins Gespräch kommen". Der Referent ging aus von den in der Schönstatt-Bewegung gemachten Erfahrungen mit dem "Gott des Lebens". Sie entsprächen präzise dem biblischen Gottes-, Menschen- und Geschichtsverständnis, das durchgehend bezeugt: Gott macht sich im Leben konkreter Menschen vernehmbar und erwartet von ihm seine urpersönliche Antwort. Eine solche Sicht führt in den Bereich persönlicher und subjektiver Erlebnisse, die gläubig gedeutet werden wollen. Seelsorgerinnen und Seelsorger sind demnach eingeladen, über ihre eigenen Gotteserfahrungen Zeugnis abzulegen und auf entsprechende Lebensvorgänge bei anderen Menschen immer mehr hören zu lernen. Bei seiner Analyse der religiös-pastoralen Situation der Kirche in Deutschland vertrat der Referent die Überzeugung: Nicht die abnehmende Zahl der Gottesdienstbesucher ist das zentrale Problem heutiger Pastoral, sondern die Tatsache, dass die in der Pastoral Tätigen eigene und fremde Gotteserfahrungen zu wenig wahrnehmen und würdigen.

Erfahrungen mit Gott im eigenen Leben zur Sprache zu bringen

Erfahrungen mit Gott im eigenen Leben zur Sprache zu bringen. Dies war die Grundabsicht der 30 Projekte, in denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Pastoralkongresses in Vallendar-Schönstatt in drei Sitzungsperioden zusammengefunden haben. Thematisch wurden je 10 Projekte so zusammengefasst: "Gott begegnen und das Leben finden - in der Begegnung mit Menschen." "Gott begegnen und das Leben finden - in der Begegnung an heiligen Orten." "Gott begegnen und das Leben finden - in den Erfahrungen in entscheidenden Zeiten." Dies kristallisierte sich als ziemlich durchgängige Beobachtung und als eine mögliche Deutung dafür heraus:

Die Botschaft, die in der Seelsorge verkündigt werden soll, erfahren wir im Kongress: Gott ist ein Gott des Lebens und der Seelen. Dabei stellen wir in unseren Gesprächskreisen immer wieder fest:

  • Die Gesprächszeit finde ich zu kurz. Das Leben, das ich in mir wahrnehme und erzählen möchte, ist ganz reich; Gott in mir ist ganz reich: Es ist tatsächlich Grund da, dafür Gott "immer und überall zu danken."

  • Ich als SeelsorgerIn und LeiterIn erlebe mich und andere oft brüchig, kontingent, überfordert. Das Leben, das ich in mir wahrnehme und erzählen kann, ist voller Spannung, ein Hell-dunkel; Gott in mir und bei anderen ist erst am Kommen: "Maranatha!- Komm, Herr Jesu, komm!"

  • Ich kann das mir Wichtige - Gott in meiner und Deiner Seele - anderen nicht genug vermitteln. Das Leben, das ich in mir wahrnehme und weitergeben möchte, ist einmalig und jeweils nur "Meins"; Gott in mir ist unverfügbar: "Kyrie!- Herr, erbarme dich!"

In Abendliturgien brachten die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihre Einsichten, ihre Sorgen und ihren Dank vor Gott.

Hermann Mayer  


Zur letzten Nachricht:
Schönstatt auf dem Katholikentag 2000




Zurück: [Seitenanfang] [letzte Seite] [Homepage]

Mail: schoenstatt.internet.buero
Letzte Aktualisierung: 23.06.00, 02:24
2000 © Schönstatt-Bewegung in Deutschland, hbre, All rights reserved!