Schönstatt: Begegnungen am Ursprungsort

Diakonenweihe in Schönstatt
Eine Spur von Indien - Arathi und Poomaala

Zu Diakonen geweiht:
Shajan Manickathan (l) und
Johnson Panthappillil aus der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres

P. Michael J. Marmann (3.v.r.), begrüßt den Bischof und sie Gemeinde
Weihbischof Dr. Felix Genn, Trier, bei der Predigt
Während der Weihehandlung
Erster Altardienst
Band "Esperamor", Vallendar
Gratulation vor der Anbetungskirche

(mkf) Eine Spur von Indien am Nachmittag des 15. April 2000 in der Dreifaltigkeitskirche in Schönstatt: Weihbischof Dr. Felix Genn, Trier, weihte in Anwesenheit von zahlreichen Schönstatt-Patres, Studenten und Novizen, Freunden, Bekannten und vielen Schönstättern zwei Kandidaten aus Indien zu Diakonen. Johnson Panthappillil und Shajan Manickathan aus der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres hatten die Diakonenweihe unter das Wort gesetzt: "Am heutigen Tag setze ich dich über Völker und Reiche; du sollst ... aufbauen und einpflanzen" (Jer 1,10).

Das Anzünden der traditionellen indischen Lampe war ein sprechendes Zeichen zu Beginn des vom Chor der Novizen der Schönstatt-Patres und der Band Esperamor, Vallendar, mit indischen, englischen und deutschen Liedern festlich gestalteten Gottesdienstes. In der Dreifaltigkeitskirche in Schönstatt wurde Weltkirche und das weltweite Liebesbündnis erfahrbar. Zwei Kandidaten aus Kerala, Indien wurden von einem deutschen Weihbischof in Schönstatt zu Diakonen geweiht.

Aufbauen und einpflanzen

Der Generalobere der Schönstatt-Patres, Pater Michael Marmann, begrüßte den Bischof im Namen der Gemeinschaft.

Die Lesungen, von den beiden Kandidaten ausgewählt, zeigten das Leitmotiv dieser Feier: Aufbauen und einpflanzen – den Glauben, die Kirche, Schönstatt, in allen Ländern und Völkern.

"Ich bin bereit, mich dir zu opfern, um deinen Namen bekannt zu machen," hieß es in dem Lied, das in Malayalam, der Muttersprache der beiden Kandidaten, nach der zweiten Lesung vom Chor der Novizen der Schönstatt-Patres gesungen wurde.

Nach dem Evangelium rief der Rektor des Joseph-Kentenich-Kollegs, Pater Dr. Lothar Penners, die Weihekandidaten mit Namen auf und bat den Bischof, sie zu Diakonen zu weihen. Entsprechend dem Ritus der Diakonenweihe, erfragte der Bischof von Pater Penners, ob sie würdig seien. Nach seiner Bestätigung bezeugte auch die Gemeinde im Lied ihre Zustimmung.

Gelebtes, vollzogenes, durchlittenes Wort

In seiner Ansprache griff Weihbischof Dr. Felix Genn das Wort aus dem Johannes-Evangelium auf: "Er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln" (Joh 11,52).

Jesus habe die zerstreuten Kinder Gottes in Einheit zusammengeführt – davon gebe auch diese Feier eindrucksvoll Zeugnis: in Deutschland würden heute Mitbrüder aus Kerala zu Diakonen geweiht. Wir hier in Europa und sie und ihre Mitchristen aus der Tradition der Thomas-Christen gehörten zu den von Jesus in das Volk des Neuen Bundes geführten zerstreuten Kinder Gottes; Menschen aus Indien und aus Europa seien hier zusammen als Frucht des Todes Jesu.

Durch kirchliche Beauftragung würden die beiden Weihekandidaten Missionare. In Stürmen des Glaubenszweifels und der Verfolgung stünden sie auf dem Fundament Jesu, auf dem gelebten, vollzogenen, durchlittenen Wort. Das Wort sei wahr – das Wort, das sie als Diakone in der Eucharistiefeier verkünden: "Geheimnis des Glaubens."

Sie würden heute gesandt, eingewurzelt in das Evangelium, aufzubauen und einzupflanzen.

Nach der Anrufung des Heiligen Geistes im Lied traten die beiden Kandidaten vor den Bischof und legten ihre Versprechen ab: Leben nach dem Vorbild Christi, Ehelosigkeit, Dienst am Wort Gottes und an den Menschen, Gehorsam gegenüber ihren Oberen und Stundengebet.

Zu Diakonen geweiht

Sänger der Band "Esperamor" bildeten die Schola für die nun folgende Allerheiligenlitanei, in der auch die Heiligen und Seligen Indiens angerufen wurden. Die Priester knieten vor dem Altar, die Weihekandidaten lagen während der Allerheiligenlitanei ausgestreckt auf dem Boden vor dem Altar.

Handauflegung und Gebet des Bischofs bilden den Kern der Weihehandlung. Die beiden Kandidaten traten vor, Weihbischof Genn legte ihnen die Hände auf, betete und übertrug ihnen das Diakonenamt. Die neugeweihten Diakone legten das liturgische Gewand des Diakonen, Querstola und Dalmatik, an.

Mit dem Sendungs-Lied: "I the Lord of Sea and Sky", von der Band Esperamor eindrucksvoll gesungen und gespielt, wurde der missionarische Aspekt der Weihehandlung unterstrichen.

Anschließend überreichte der Bischof den beiden Diakonen das Evangelienbuch.

Zur Gabenprozession wurden außer Brot und Wein auch Obst und Blumen vorgetragen. Die Diakone nahmen die Gaben entgegen und verrichteten dann zum ersten Mal ihren liturgischen Dienst der Bereitung des Altars, während der Chor ein Lied aus Indien in Tamil sang.

Arathi und Poomaala

Nach der Doxologie traten Novizen der Schönstatt-Patres an die Altarstufen und gestalteten mit Weihrauch-Stäbchen, Lichtern und Blumen ein Arathi – eine indische Anbetungsform, zu der ein Lied auf Tamil gesungen wurde. Indische Gottesverehrung, mit allen Sinnen wahrnehmbar, ein Ahnen der großen Vielfalt von Ausdrucksformen in der universalen Kirche.

Englische und indische Lieder begleiteten die Austeilung der heiligen Kommunion.

Vor dem Schluss-Segen traten Johnson Panthappillil und Shajan Manickathan zum Bild der Gottesmutter. Zusammen mit ihren Gästen und Freunden wollten sie im Liebesbündnis ihren weiteren Weg zum Priestertum und darüber hinaus ihr anvertrauen. Shajan Manickathan sprach in einem frei formulierten Weihegebet den Wunsch aus, mit Maria den Weg zu gehen; Johnson Panthappillil betete mit den Worten Pater Kentenichs aus "Himmelwärts": "Im Geiste knie ich vor deinem Bilde, du Dreimal Wunderbare, Starke, Milde, vereint mit allen, die sich dir geweiht und für dein Reich zu sterben sind bereit ... Nimm mir, was ich hab und bin, alles, alles geb ich hin ... Bau durch mich dein Schönstattreich."

Gemeinsam erneuerten alle das Liebesbündnis. Während instrumental das "Ave Maria" erklang, schenkten die beiden neugeweihten Diakone der Gottesmutter eine Poomaala, eine Girlande aus Blüten, Zeichen der Dankbarkeit, Freude und Verehrung.

Weihbischof Genn dankte allen Mitwirkenden und empfahl die beiden Mitbrüder dem Gebet der Gemeinde.

Nach dem Segen und dem Schlusslied spielte die Band Esperamor noch weihte, während die Teilnehmer des Gottesdienstes zum Begrüßen und Gratulieren auf den Platz vor der Anbetungskirche strömten.

Mit Gästen und Freunden feierten die beiden neugeweihten Diakone auf Berg Sion weiter.




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Letzte Aktualisierung: 21.05.00, 23:33
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