Schönstatt: Begegnungen am Ursprungsort

"Mea Culpa"
Vergebungsbitte des Heiligen Vaters Papst Johannes Paul II

Der heilige Vater Papst Johannes Paul II am 12. März im Petersdom, in Rom.

(mkf) Am ersten Fastensonntag war einer der mit besonderer Spannung erwarteten und weltweit in den Medien intensiv beobachteten Höhepunkte des Heiligen Jahres: die Vergebungsbitte des Heiligen Vaters. Papst Johannes Paul II. hatte dabei seinen Wunsch geäußert, dass diesem Tun eine Welle der Vergebung und Versöhnung in den Ortskirchen und in den persönlichen Lebensbereichen folgen würde. Zwei Tage danach folgten in Schönstatt junge Frauen zum Beginn ihrer Exerzitien diesem Wunsch und hielten eine Versöhnungs- und Vergegbungs-Stunde in Verbundenheit mit dem "Mea Culpa" des Papstes.

Die jungen Frauen wählten als Ort ihrer Vergebungs-Stunde den Raum im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt, in dem der "Bunker" nachgebaut ist, in dem der Gründer der Schönstattbewegung 1941 von der Gestapo vier Wochen lang in Dunkelhaft gehalten wurde – Symbol für Unrecht, Verletzung und Schmerz, den Menschen immer wieder bewusst oder ungewollt Menschen zufügen, Symbol aber auch für einen Weg, mimt Schuld – eigener und fremder – umgehen zu können in Barmherzigkeit und Vergebung. Eine Rose und ein Licht, in das Dunkel gestellt, wurde zum Zeichen dafür. Jede schrieb auf "Rosenblätter" die Namen aller Menschen, denen sie vergeben, und die Namen all derer, deren Vergebung sie erbitten möchte. In einer Zeit der Stille legte jede persönlich diese Zettel in den "Bunker" und bat Christus, Kraft der Vergebung zu schenken. Die Spiritualität Schönstatts, so ihre Erfahrung an diesem Abend, ist tief geprägt vom Lebensvorgang des Vergebens und des Erbarmens – eine befreiende Botschaft für heute.

Vergebungsbitte tagelang Topmeldung

Vergebung gehört zu den zentralen Themen des gesellschaftlichen Gesprächs – und zu den entscheidenden Lebensvorgängen. "Wenn etwas schief geht, " so Kevin Irving von der Catholic Unitversity of America in Washington, "macht man dafür seinen Arzt, seinen Hund, oder die Gesellschaft verantwortlich. Wirkliches Vergeben erfordert menschliche Reife."

"Vergebungsstudien" werden im Bereich von Psychologie, Pädagogik und Soziologie erstellt. Der Gründer des Internationalen Instituts für Vergebungsforschung, Robert Enright, sagt: "Wir finden jetzt mit wissenschaftlichen Methoden heraus, was wir seit Tausenden Jahren hätten wissen können: Vergebung tut seelisch und körperlich gut."

Kaum eine Tageszeitung, kaum ein Nachrichtenangebot im Internet, in dem an den Tagen um den ersten Fastensonntag, 11. 3. 2000, die Vergebungsbitte des Papstes nicht Topmeldung gewesen wäre. "Auch wenn die Jünger Jesu seinen Rat über Jahrhunderte nur unvollkommen befolgt haben", schreibt Andrea Mitchell vom US-amerikanischen NBC, "einer seiner zentralen Lehren über menschliche Beziehungen kann in einem Wort zusammengefasst werden: Vergebung."

 

Zur weiteren Information:

Wortlaut des Mea Culpa

Schuldbekenntnis und prophetische Kraft
Pater Günther Boll, Schönstatt, zur Deutung des Ereignisses

Predigt des hl.Vaters (italienisch)

Auszug aus der Predigt des hl.Vaters (deutsch) bei kathWEB

Was heißt meaculpa

Erinnern und Versöhnen - Die Kirche und ihre Verfehlungen in ihrer Vergangenheit
Auszüge aus dem Dokument der Internationalen Theologenkommission





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Letzte Aktualisierung: 24.03.00, 00:54
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