Veröffentlicht am 2020-03-28 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Solidarisches Liebesbündnis in Zeiten von Coronavirus

Kirche und Schönstatt im Herausgehen in Zeiten von Streaming

SOLIDARISCHES BÜNDNIS IN ZEITEN VON CORONAVIRUS, María Fischer •

Die ganze Welt im Gesundheitsalarm. Eine große Zahl von Menschen auf der Welt kann sich weder treffen noch gemeinsam feiern, weinen, lachen, streiten, tanzen, essen oder beten. Die ganze Welt trauert um ihre Toten, ihre Kranken, ihre alten oder behinderten Menschen, die niemand besuchen kann. Und die ganze Welt ist in Lichter der Hoffnung, der Solidarität und des Glaubens getaucht. —

Der Cristo Redentor in Rio de Janeiro, angesrtrahlt mit den Flaggen der von Covid-19 betroffenen Staaten

Eine ganze Welt, in der Feste, Messen, Hochzeiten, Reisen, Sport- und Kulturveranstaltungen abgesagt werden. Santa Cruz de la Sierra verschiebt die lang erwartete Einweihung des Heiligtums auf ein Datum, das von der MTA festgelegt wird. Eine ganze Welt hat Angst vor den persönlichen und globalen arbeits- und wirtschaftlichen Konsequenzen. Eine ganze Welt fühlt sich machtlos und hiflos…

Während einige Unmengen von Toilettenpapier bunkern, kaufen andere Blumen für die Kassiererinnen und applaudieren dem Gesundheitspersonal. Während einige in Verzweiflung verfallen, beten andere und verbreiten in Zeiten des Coronavirus Hoffnung. Die Christusstatue in Rio wird mit den Fahnen der vom Coronavirus betroffenen Nationen angestrahlt. Andrà tutto bene, alles wird gut, sagt uns die Schönstattjugend von Rom. „Königin der Gesundheit, bitte für uns. Königin der Gesundheit, setze auf uns“, betet man nicht nur in Schönstatt in Spanien sondern weit darüber hinaus.

Und die Gläubigen finden sich in neuen Gemeinschaften und Gemeinden wieder und feiern die heilige Messe virtuell und real in Kathedralen, Pfarrkirchen und Heiligtümern… und wir spüren die Kirche ganz nah und Jesus Christus gegenwärtig.

Selfies in den Kirchenbänken einer Gemeinde in Italien

Das treue heilige Volk Gottes nicht allein lassen

Angesichts der Schließung von Kirchen und der Absage aller Messen mit den Gläubigen bat der Papst die Priester, sich den Kopf zu zerbrechen, um Wege zu finden, dem Volk nahe zu sein, und Gottes heiliges gläubiges Volk nicht allein zu lassen.

Der Papst hat als erster mit gutem Beispiel gepredigt. Er öffnete die Türen seiner Residenz in Santa Marta für die Fernsehkameras, so dass seine tägliche Messe Tag für Tag im Streaming-Verfahren verfolgt werden konnte und immer noch kann. Er betet bei jeder Messe für eine vom Coronavirus und den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und zur Vermeidung des Zusammenbruchs der Gesundheitssysteme betroffene Gruppe; für die Ärzte und Priester, die bei der Hilfe für die an Covid-19 Erkrankten gestorben sind; für diejenigen, die sich aufgrund des Coronavirus in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden; für die Opfer des Coronavirus und ihre Familien; für die Familien, die in ihren Häusern eingesperrt sind; für die Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die ihr Leben geben…

Während in einigen Diözesen noch über die theologischen Aspekte der Abhaltung einer live gestreamten Messe ohne Volk in den Kirchenbänken diskutiert wird, hat der Papst es einfach gemacht. Und viele Priester, darunter auch Schönstatt-Diözesanpriester und Schönstatt-Patres, taten es auch.

Der Gesundheitsnotstand hat die Kreativität von Priestern und Laien ausgelöst, und wir konnten Szenen sehen wie die eines Priesters sehen, der mit dem gebührenden Abstand auf der Straße Beichte hört, oder die des italienischen Priesters, der seine Gemeindemitglieder um ein Foto bat, das er in den Kirchenbänken seiner Kirche aufstellen wollte. Auf diese Weise würde er für sie beten und die Distanz symbolisch verringern.

Heiligtum Belmonte, Rom

Im Schönstatt-Heiligtum von Belmonte, Rom, hat man Fotos von Mitgliedern der italienischen Familie aufgehängt, um sich „im Heiligtum zusammen“ zu fühlen. Dasselbe geschah im Heiligtum von München, Deutschland. Im Heiligtum in Waldstetten, Deutschland, baten sie um Fotos der Hausheiligtümer, die im Heiligtum aufgehängt werden sollten.

Am 25. März ging Bischof Francisco Pistilli in Encarnación mit der Statue der Jungfrau von Encarnación auf die Straße – ohne die große Prozession, die Menge der Gläubigen, die Musik und die üblichen Blumen und Fahnen, sondern live übertragen und mit Halt für einen besonderen Segen vor den Krankenhäusern der Stadt.

Maria Paz Leiva erzählte uns bereits von dem Pfarrer, der auf den Kirchturm geklettert ist, um von dort das Stadtviertel mit dem Allerheiligsten zu segnen. Viele Priester taten dies in Uruguay, Peru, Chile… Pater Elmar Busse geht in Dernbach alle paar Tage mit der Monstranz auf die Straße und segnet die Menschen in den Häusern. Es gibt Priester, die mit dem Hubschrauber über die Städte fliegen und ihre Gläubigen und all die Menschen segnen, die um ihre Gesundheit kämpfen. Von „Christus der Wüste“, einer Statue, das die Gegend von El Loa in Antofagasta (Chile) überschaut, betete Bischof Oscar Blanco Martinez und bat um seinen Segen mit dem Allerheiligsten Sakrament für die Einheimischen sowie für die übrigen von der Covid-19-Pandemie betroffenen Menschen. Die beeindruckenden Bilder von Christus dem Erlöser in Rio de Janeiro, die mit den Flaggen und Namen der betroffenen Nationen beleuchtet sind, haben sich bereits in das kollektive Gedächtnis dieser Zeit einer Kirche im virtuellen Herausgehen eingeprägt.

Darüber hinaus wurden Katechese, Meditationen, Predigten, Gebete in Apps, Websites oder YouTube-Kanälen erstellt – und wie in normalen Zeiten muss man wählen und unterscheiden, was und wie viel der Seele in jedem Moment gut tut.

Bischof Francisco Pistilli, 25.03.2020

„In dieser Woche habe ich mich durch die tägliche Messe dem Urheiligtum besonders nahe gefühlt“

„In dieser Woche habe ich mich durch die tägliche Messe dem Urheiligtum besonders nahe gefühlt“, so Laura Solis aus Guatemala. Sie war noch nie physisch im Urheiligtum, aber in dieser Woche konnte sie es jeden Tag besuchen – zur Anbetung gehen, an der Messe teilnehmen, beten. Das Beeindruckendste für sie ist die Messe in spanischer Sprache vom Urheiligtum aus. „Die Live-Kamera ist eine schöne Initiative. Von unserem Hausheiligtum aus vereinen wir uns mit ganz Schönstatt in der Messe“.

Die pastorale Kreativität des Rektors des Urheiligtums gab Hunderten und Aberhunderten von Schönstättern die Möglichkeit, jeden Tag im Urheiligtum „zur Messe zu gehen“, morgens auf Deutsch und nachmittags (in Europa, mittags in Lateinamerika) auf Spanisch (und dienstags auf Englisch). Eine Web-Kamera überträgt live und ununterbrochen das Bild des Heiligtums von sechs Uhr morgens bis acht Uhr abends Ortszeit.

Wie in allen anderen Heiligtümern, in denen die Messe live übertragen wird – und es gibt immer mehr – findet die Feier der Heiligen Messe im Urheiligtum hinter verschlossenen Türen und in alleiniger Anwesenheit des Priesters und eines Assistenten statt.

<strong>Die Zeiten der heiligen Messen im Urheiligtum sind</strong>:
Montag bis Samstag
08:00 Uhr – Deutsch
16:00 Uhr Spanisch /Dienstag Englisch (Achtung, diese Woche wurde die Zeit von vorher 17:00 Uhr auf 16:00 Uhr geändert. Ab Montag, 30. März, ist die Messe dann wieder um 17:00 Uhr wie in der ersten Woche)

Sonntags
09:00 – Deutsch
17:00 – Spanisch

Achtung für diejenigen, die virtuell von außerhalb Europas dabei sein wollen: Am Sonntag, dem 29. März, wird in Europa die Sommerzeit eingeführt, während mehrere Länder in Südamerika in diesen Wochen auf die Winterzeit umstellen. Es wird notwendig sein, den Zeitplan neu zu berechnen, da sich die Differenz um eine oder zwei Stunden verlängert. Einfach eine Weltzeit-App benutzten oder bei Google einzugeben „wie spät ist es in Vallendar?“

Link zur Webcam des Urheiligtums

Tuparenda

Von so vielen Heiligtümern aus

Los Olmos, Pilar, Argentinien

Die Zahl der Heiligtümer, die sonntags oder sogar täglich eine Messe live übertragen, wächst und wächst, begleitet mit kreativen Ideen, um Gemeinschaft zu schaffen, Hoffnung zu wecken und Nähe zu zeigen.

Das Heiligtum in Madrid/Serrano versammelt jeden Tag etwa 400 oder mehr Gläubige aus Spanien und darüber hinaus. Mehrmals schon wurden die Lesungen und Fürbitten aus den Häusern der Familien, von Jugendlichen, von Müttern und Vätern vorgelesen. Der wöchentliche Newsletter von Schönstatt Madrid wird nun täglich verschickt, um die jeweiligen YouTube-Tube-Links der Messen mitzuteilen, und jeden Tag beten Hunderte von Gläubigen vor den Bildschirmen zusammen mit den Schönstatt-Patresdas Stoßgebet: Königin der Gesundheit, bitte für uns, Königin der Gesundheit, setze auf uns.

Während dieser Zeit der Quarantäne feiert Pater Marcelo Gallardo täglich die Messe in der Nähe des ausgesetzten Baus des zukünftigen Heiligtums von Los Olmos in Pilar, Argentinien, und die Gemeinschaft nimmt über Instagram teil.Noch ist geplant, dass das Heiligtum am 7. November eingeweiht werden kann. „Wir schließen uns Los Olmos an! Irgendetwas hat die Gottesmutter damit vor“, kommentiert Alejandra Kempf aus Santa Cruz de la Sierra, wo die so ersehnte Einweihung des Heiligtums, die für den 9. Mai geplant war, auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Jetzt vertrauen sie auf „das Datum der Gottesmutter“. Sie wird den Tag festlegen. „Es ist das zweite Mal, dass wir das Datum geändert haben. Die erste war wegen der Wahlen, die möglicherweise auch verschoben werden. Wenn Sie uns in den Artikeln folgen konnten, war das bisher alles etwas „kompliziert“, erst die Ankunft unseres Bildes aus Chile (von sozialen Unruhen erschüttert), nach Bolivien bei der Wiederherstellung der Demokratie mit 21 Tagen Bürgerkrieg und Generalstreik und jetzt dem Coronavirus. Wir werden im ständigen Gebet fortfahren, bis Gottes Zeit gekommen ist. Vorläufig bleiben wir zu Hause und bleiben treu“, schreibt Roberto Henestrosa. „Mut“, sagt ihnen Gonzalo Vega aus Costa Rica, wo sie wissen, wie es ist, auf ein Heiligtum zu warten. „Es wird das erste Filialheiligtum sein, das nach dem Coronavirus-Tsunami eingeweiht wird…“

In Tuparenda bieten sie an, Gebetsanliegen für die täglichen Messen, die auf Facebook übertragen werden, über Internet zu senden. „Die Novizen in Mendoza haben so ein Formular online gestellt, das brachte mich auf die Idee…“, sagt P. Pedro Kühlcke.

Messen werden aus Lissabon, Asunción, Austin (Vereinigte Staaten), San José (Costa Rica), Querétaro (Mexiko) und Monterrey (Mexiko) übertragen.

„Die Messen haben bisher eine große Wirkung gehabt. Die Kindermesse, die ich heute Morgen im Heiligtum gefeiert habe, hatte mehr als tausend Mitfeiernde“, kommentierte Pater José Luis Correa, Costa Rica.

Jede Zeit kann Zeit der Gnade werden. Und manches wird bleiben.

 

Lesung bei der Sonntagsmesse im Heiligtum in Madrid

„Von Hausheiligtum zu Hausheiligtum“

Unter den Schönstättern entstand ein neuer Gruß: „Ich grüße Sie, ich grüße Dich, von Hausheiligtum zu Hausheiligtum“.

Andreza Ortigoza, Exekutivdirektorin von Dequeni, sagt: „Wie schön, von Hausheiligtum zu Hausheiligtum. Siehst du dort die kleine Krone von Dequeni? Von zu Hause aus weihen wir die Welt, Paraguay und die Familien… Unter deinen Schutz und Schirm … Alles wird gut, ’nichts ohne dich, nichts ohne uns‘,… Durch WhatsApp beten wir täglich mit unseren Mitarbeitern den Angelus.

„Auch folgende Überlegung kann uns helfen“, schreibt Pater José Luis an die Schönstattfamilie von Costa Rica. „Uns in und durch unsere Hausheiligtümer und Zimmerheiligtümer an das Filialheiligtum zu binden. Von Beginn des Christentums an war das Haus der Gläubigen eine häusliche, „hausgemachte“ Kirche. Zu Hause zu sein oder zu bleiben bedeutet daher nicht, sich der Gnaden zu berauben, die Gott uns normalerweise in Kirchen, Kathedralen, Basiliken und Heiligtümern gibt“.

In Österreich wurde fast über Nacht eine Seite erstellt, um die Erfahrungen des Lebens in der Fastenzeit in Hausheiligtümern zu teilen.

„Von unserem Haus aus… Uns um uns selbst und umeinander kümmern und Gott bitten, uns die Kraft zu geben, diese Momente zu überwinden, in denen er uns so etwas wie eine Botschaft vermittelt, dass wir klein sind, und dass das Größte unser Glaube ist und unser Kümmern um unsern Mann, unsere Frau, unsere Kinder“, schreibt Fabiola Lacayo aus Costa Rica.“Ich habe gespürt, dass Gott uns zusammen mit unserer Gottesmutter daran erinnert, ‚unsere Augen auf sie zu richten‘, wie kleine Kinder, und dass wir in der Einfachheit des Hörens des Windes, der Vögel und der Stille ihnen zuhören“.

Costa Rica

Die Pilgernde Gottesmutter bleibt… nein, nicht zu Hause, sondern im Gefängnis

Venezuela

Eine Missionarin der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Venezuela berichtet: „Bevor die Quarantäne in Venezuela erklärt wurde, begleitete die Gottesmutter Geschwister, die zu Unrecht seit zwei Jahren inhaftiert sind.

Zwei Tage nach ihrer Ankunft bei ihnen im Gefängnis wurde Gabriela freigelassen, zur Ehre Gottes und der Gottesmutter.

Jetzt betet die Gottesmutter weiter mit ihr für ihren Bruder, aber mit der Quarantäne ist alles stehen geblieben. Wir vertrauen jedoch darauf, dass die Mutter, Königin und Siegerin, eine aktive, liebevolle und zärtliche kleine Mutter, sehr bald wissen wird, wie sie Manuel die Türen öffnen kann, denn nichts ist unmöglich für Gott, und die Gottesmutter ist eine große Fürsprecherin“.

Die Pilgernde Gottesmutter bleibt nicht zu Hause. Sie bleibt im Gefängnis.

 

Kirche und Schönstatt im Herausgehen in Zeiten von Streaming. Etwas Neues ist am Werden.

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