Publicado el 2013-12-28 In Schönstatt im Herausgehen

Jesus begegnen in den Straßen von Madrid

SPANIEN, Fátima Alvarado/mda. Die ihn gut kennen, sagen, es sei gut möglich, dass er auch in Rom tue, was er in seinem Buenos Aires getan hat. Die ihn nicht so gut kennen, kennen die Erklärungen des „Almosengebers des Vatikan“, der wie nebenbei sagte: „Wenn ich abends hinausging, hat er mich manchmal gefragt, ob er mich begleiten könnte.“ Als genauer nachgefragt wurde, ob das tatsächlich geschehen sei, da hat der Erzbischof und Vertraute des Papstes vom Ende der Welt nur gelächelt, mit einer gewissen Verschmitztheit, die gleich Fragen wachrief. Kann das wirklich sein, dass er wie in Buenos Aires in einfacher Priesterkleidung, ohne Presse und Begleitung, durch die Straßen Roms geht, um die Obdachlosen zu begleiten? Es könnte sein… Also, sagten sich einige Jugendliche aus Rom, könnte es sein, dass wir ihm begegnen, wenn wir die Obdachlosen aufsuchen. Es könnte sein. Was aber ganz gewiss ist: sie werden Jesus begegnen. Sagt er.

Diesem Jesus begegnen, der „in unserer Geschichte wohnen wollte so wie sie ist, mit dem ganzen Gewicht ihrer Grenzen und ihrer Dramen. Damit hat er auf unüberbietbare Weise seine barmherzige und liebevolle Hinabneigung zu den Menschenwesen gezeigt“, wie Franziskus am 18. Dezember sagte. Man begegnet Jesus in den Straßen von Rom und jeder anderen Stadt. Und wer hinausgeht, um ihm zu begegnen, begegnet dort vielleicht …, nein, sicher auch Franziskus. So wie jene, die am 20. Dezember und wieder am 3. Januar auf den Straßen Madrids die Obdachlosen besuchen.

In dieser winterlich-kalten Zeit braucht man sich nur ein wenig aus dem Fenster zu lehnen, um die Realität zu sehen: eine Menge von Menschen, die auf der Straße leben, ohne Essen; Menschen, die Kälte leiden, ohne angemessene Kleidung und warmes Essen…

“Ein Jahr nachdem wir erstmals aufgebrochen sind, um ihnen zu begegnen, kennen wir viele schon mit Namen und Vornamen, und können bezeugen, wie schlecht es ihnen geht und wie sehr sie es brauchen, dass jemand mit ihnen redet, ihnen ein wenig Zuneigung zeigt, unabhängig von den Grundbedürfnissen wie Kleidung und Essen“, hieß es im Newsletter der Schönstattfamilie von Madrid. Und weiter: „Darum bitten wir alle, ihre Herzen zu öffnen, denn wir wissen mit Sicherheit, dass Gott in jedem von ihnen ist, wie unser Papst Franziskus uns sagt.“

Anfang an Weihnachten 2012

An Weihnachten 2012 entstand in Madrid das Projekt “Encuentro”, Begegnung. „Vor fast einem Jahr entstand dieses Abenteuer auf den Straßen von Madrid; und jetzt wollen wir uns erneut Maria zur Verfügung stellen, damit sie uns weiter als schwache Werkzeuge benutzt, um weiterhin durch unsere Augen zu sehen, durch unsere Arme zu umarmen und durch unseren Mund zu sprechen“, so Fatima Alvaredo in einem Kommentar auf schoenstatt.org. „Wie viel gibt es zu tun! Hoffentlich wächst der Wunsch nach Einsatz und Mission! Dass man spürt, Christus geht auch heute zu den Benachteiligten und liebt jeden von ihnen so, wie er ist!Diese Weihnacht, diese besonderen Tage sollen auch etwas Besonderes werden für die Menschen ohne Obdach. Am 20. Dezember und am 3. Januar verteilen wir darum Rucksäcke mit Nahrungsmitteln und warmer Kleidung.”

Was ist das Projekt “Encuentro”?

“Es bedeutet, die Menschen, die auf der Straße leben, aufnehmen. Es ist lernen, mit anderen Augen meine Stadt, meine Straßen, mein Stadtviertel anzuschauen.

Es bedeutet, aktiv teilzunehmen an der Realität, die mich umgibt, nicht gleichgültig zu sein gegenüber dem, was da passiert, sondern mich durch konkrete Taten einbringen – indem ich meine Zeit, meine materiellen Dinge, meine Hilfe, mein Zuhören zur Verfügung stelle.

Es bedeutet, Solidarität wecken, die eine Zeit der Krise sowohl in mir wie in meiner Umgebung fordert.

Es ist Hingabe an die anderen, Nächstenliebe ohne Etiketten und Vorurteile, selbstloser Dienst.

Das Projekt Encuentro ist eine Übung, mir die Probleme der Menschen in meiner Umgebung zu Eigen zu machen und durch mein Zeugnis eine bessere Welt zu bauen, die andere ansteckt, alle annimmt.

Es ist mit anderen Füßen durch die Straßen gehen, mit anderen Augen schauen, mit anderen Armen umarmen. Es ist Zuhören ohne zu urteilen, Reden ohne zu jammern und Begleiten ohne sich aufzudrängen. Es ist das Bewusstsein, dass wir Antwort sein müssen auf die Welt von heute, die verletzt umherirrt.

Wir können nicht in unseren Häusern bleiben. Es ist die Stunde gekommen, in der wir herausgehen müssen und helfen, wo es nötig ist.

Manche können nicht physisch mit auf die Straßen gehen, können aber auf viele Weisen helfen: indem sie Nahrungsmittel, Gerätschaften, Kleidung oder Decken stiften.

Es gibt so viele notleidende Menschen, aber wir sind so viele mehr, die wir helfen können.”

Dein Rucksack, ihr Weihnachten

In Blick auf Weihnachten hatten die Initiatoren von Encuentro, die einmal im Monat die Obdachlosen auf den Straßen besuchen, das Gefühl, etwas Besonderes tun zu sollen. An zwei Tagen, zuerst am 20. Dezember und dann am 3. Januar sollte es auf die Straßen gehen. Es sind die Tage vor dem Heiligen Abend und vor dem Dreikönigsfest, dem Fest der Geschenke, Tage, an denen man mehr begleiten muss. Am 20. Dezember sollte darum statt der üblichen Plastiktüten etwas Persönlicheres und Einmaliges geschenkt werden.

Die Menschen, die auf der Straße leben, tragen ihre Habe, ihr Zuhause, im Rucksack mit sich… Darum die Idee, dass jeder einen oder mehrere Rucksäcke füllte – mit Turrón, Polvorón, Kastenbrot, Wurst, Erfrischungsgetränken, Konserven und einem warmen Kleidungsstück – am besten eine elastische Thermojacke, die sich an alle Größen anpasst.

Damit bekommen die Obdachlosen nicht nur ein “Transportmittel” für ihr kleines Zuhause, sondern es werden Tage, die anders sind als die anderen und als die Einsamkeit, die sie Tag für Tag erleben.

Mehr Information oder Anregungen, wie «Encuentro» auch in anderen Städten gehen kann: proyectoencuentro18@gmail.com

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