Veröffentlicht am 2018-12-02 In Urheiligtum

Nicht mit Leben zu füllen – das Bundesheim wird (aber doch nicht) verkauft

URHEILIGTUM/CHILE, Pilar  und Luis Jensen mit Redaktion •

Es ist ein Moment der Konfrontation mit der Realität. Der Verein „Maria Reina del Trabajo“ aus Chile, seit 1998 Eigentümerdes historischen „Bundesheims“ am Ort Schönstatt, wendet sich mit einem sehr ehrlichen Brief an die Schönstatt-Bewegung, damit diese versteht, dass wirklich alles versucht wurde, aber ohne Erfolg – und dass darum entschieden wurde, das Bundesheim zu verkaufen, weil in all den Jahren seit 1998, trotz großer Mühen und vieler Ideen,  nicht das Leben entstanden ist, das fähig gewesen wäre, wenigstens das Minimum der laufenden Kosten (nicht zu reden von Renovierungskosten) zu decken und dem Haus einen pastoral-schönstättischen Sinn zu geben. —

Aktualisierung 21.Dezember 2018: Contra facta non sunt argumenta. Gegen Fakten gibt es keine Argumente, schrieb John W. Hitchman aus Chile in einem Kommentar zur spanischsprachigen Fassung dieses Artikels. Anscheinend doch, denn das Bundesheim wird nicht verkauft. Vorerst. Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Nachfragen bitte direkt an die Unterzeichner des unten dokumentierten ersten Briefes.

 

Liebe Schönstattfamilie,

In den 1920er Jahren wurde in Schönstatt, ganz in der Nähe des Urheiligtums, das große Bundesheim gebaut, um alle aufzunehmen, die an den Exerzitien und Tagungen Pater Kentenichs teilnahmen. Er selbst lebte in diesem Haus bis zu seiner Abreise ins Exil, ausgenommen die Zeit, in der man ihm die Freiheit genommen hatte.

Die Pallottinerpatres als Eigentümer und Verwalter führten das Haus verschiedenen Nutzungen zu. 1996 wurde es zum Verkauf angeboten. Bei dieser Gelegenheit wurde kommentiert, dass sich ein Hotelkonsortium auf dem Gelände niederlassen könnte.

Unter diesen Umständen kaufte Herr Fernando Arrau über die Stiftung ‚Maria Reina del Trabajo‘ das Haus am 30. April 1998 in dem Gedanken, es könne ein Zentrum für die Schönstattfamilie werden. Fünfzehn Jahre lang unterhielt er es, führte verschiedene Instandsetzungen durch und wohnte jedes Mal, wenn er nach Deutschland kam, in diesem Haus. Sein großes Ziel, es in ein Zentrum für die Familie zu verwandeln, erreichte er nicht.

2009 wurde das Haus der Bewegung zur Verfügung gestellt mit der Absicht, es als Sitz für die Vorbereitungen auf die Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum Schönstatts im Jahr 2014 zu nutzen.

Büros, Bäder, Speisesaal und alles zu diesem Zweck Notwendige wurden instand gesetzt. Der Rest des Gebäudes blieb geschlossen, da es aufgrund kommunaler Vorschriften nicht bewohnbar war.

Fernando Arrau starb am 7. Juni 2015. Die Stiftung María Reina del Trabajo hat über den Verein, der dieses Haus verwaltet, erfolglos versucht, ihre Betriebs- und Wartungskosten zu finanzieren.

Später wurde das Haus dem Institut der Schönstatt-Patres angeboten für eine Nutzung nach ihrem Gutdünken. Die Patres haben die Entgegennahme des Hauses formell abgelehnt, da sie nicht über die Mittel oder die Projekte verfügen, die ihm Leben geben könnten.

Auch andere Versuche, es an eine Universität zu vermieten oder das Haus in ein Seniorenheim umzubauen, blieben erfolglos.

Unter diesen Umständen hat die Stiftung María Reina del Trabajo beschlossen, das Gebäude zu verkaufen, da ein weiterer Unterhalt ohne die notwendigen Ressourcen unmöglich ist.

Wir hoffen, dass die Gottesmutter die Käufer des Bundesheims auswählt.

Diese Entscheidung, die uns alle berührt, möchten wir der ganzen Schönstattfamilie mitteilen.

Stiftungsvorstand María Reina del Trabajo

Kontakt: Pilar und Dr. Luis Jensen, jensen.lucho@gmail.com

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