Veröffentlicht am 2013-05-25 In Kolumne - P. José María García Sepúlveda

Selig bist du, weil du geglaubt hast, was der Herr dir sagen ließ

P. José María García – Heiligtum in Madrid, vor dem 31. Mai 2013. Liebe Freunde, der Heilige Vater hat uns bei der Pfingstfeier eingeladen, uns von Gott überraschen zu lassen. In diesen letzten Monaten sind wir nicht mehr herausgekommen aus dem Überraschtwerden, oder besser gesagt, Gott selbst überrascht uns weit über das hinaus, was wir erwarten. Überraschungen, die unser Herz mit Freude und mit Hoffnung erfüllt haben. Offensichtlich möchte er uns deutlich sehen lassen, dass ER die Initiative in Händen hat – und wünscht „dringend“, dass wir dies so sehen … Eine Dynamik, die ihre Kraft und ihre Wirkung im Leben vieler, Gläubiger wie Nichtgläubiger, immer noch zu steigern scheint. Wir leben im Zustand des „Magnificat“.

Seit der Heilige Vater Benedikt XVI. die Initiative zum Jahr des Glaubens auf der Ebene der Kirche  ergriffen hat, und für uns seit jener Planungstagung 2014, geschehen  Dinge mit einer Kraft, die nicht gleichgültig lassen kann, und immer in derselben Linie: sich erneuern in der Kraft des Glaubens, im Vertrauen auf die persönliche Liebe Gottes zu uns (Benedikt XVI.), neugründen aus der ursprünglichen Kraft des Liebesbündnisses (Pater Kentenich).

Und sich erneuern, um wagemutige Missionare der Hoffnung zu werden, die aus der krankmachenden In-sich-Selbstversunkenheit aufbrechen.

Aufbrechen, um „an den Peripherien“ zu evangelisieren aus dem Zeugnis und aus dem Dienst. Eine Erneuerung, die uns zum Wesentlichen des Evangeliums führt, zur Demut, Einfachheit und  mutigen Sanftmut aus der Kraft des lebendigen Wortes Gottes.

Es ist die Kraft von Bethlehem, von Nazareth, von Golgotha und vom Coenaculum, von unserem „unscheinbaren, kleinen Schönstatt-Heiligtum“. Das ist die Paradoxie, die zu verstehen so schwer fällt, auch in der Kirche selbst, und wofür wir um Vergebung bitten müssen, wie Papst Franziskus so nachdrücklich in Erinnerung ruft.

 

Sie erscheint immer

Beim Kreuzweg, den wir Helfer vor einigen Tagen bei der Wallfahrt der Hospitalidad de Madrid nach Lourdes gegangen sind, sagte der Verantwortliche der vierten Station, der Begegnung Jesu mit seiner Mutter: „Sie erscheint immer, besonders dann, wenn wir die Erfahrung der Liebe Gottes am dringendsten brauchen.“ Ereignisse wie die Übergabe des Urheiligtums durch die Pallottiner an die internationale Schönstattfamilie als Geschenk zum Jubiläum des Liebesbündnisses ist eines dieser Zeichen, die uns in dieser Überzeugung bestätigen. Sie begegnet uns durch die Hochherzigkeit ihrer Gemeinschaft der Pallottiner. Und sie „erscheint“ nicht, um die Schwierigkeiten für uns zu lösen oder uns diese wegzunehmen, sondern um uns Kraft zu geben für den Weg, damit wir in der Kraft des Liebesbündnisses weitermachen und hochherzig und kreativ Lösungen suchen, die uns erlauben, ans Ziel zu kommen. Und in diesem Zusammenhang ist für unseren Weg nach 2014 nicht weniger hochherzig die Strömung, die im „Dreamteam“ der Mitarbeiter von schoenstatt.org entstanden ist, am 31. Mai bewusst das solidarische Liebesbündnis zu schließen! Das Urheiligtum wird wirklich unser sein, insoweit wir so das Liebesbündnis, das es trägt, leben können und leben wollen. Schlichte Hochherzigkeit und wirksamer Einsatz füreinander.

Gott überrascht uns mit dem Blick auf das reale Leben unter uns

Gott überrascht uns! Und seine Art, uns zu überraschen, kommt nicht aus der Kraft des Außergewöhnlichen oder der „Magie“. Er überrascht uns mit dem Blick auf das reale Leben unter uns! Dieses Leben, das er selbst schafft und das anscheinend unbedeutend ist, das wir nicht sehen, das unerkannt bleibt, bis er selbst uns mit den Gaben des Heiligen Geistes die Augen öffnet, damit wir es sehen und schätzen. Ein Leben, das er selbst in der Stille gewebt hat, in der Zurückhaltung und Einfachheit, in der „Armut“, im Alltag.

Ist das nicht der Sohn von Josef und Maria? Leben nicht seine Brüder unter uns? Kann denn aus Nazareth etwas Gutes kommen?

Wer ist dieser Bergoglio, der so schlicht und einfach redet, dass jeder ihn verstehen kann?

Kann denn Gott durch die Einfachen und Armen reden? Wer ist dieser Joao Pozzobon mit seinem einfachen MTA-Bild? Ist dieser Kentenich nicht das Kind aus Gymnich und Oberhausen und der Priester im Exil von Milwaukee?

Wer ist diese einfache Mutter, die in irgendeinem Winkel der Welt mit ihrer Familie ihr Hausheiligtum einweiht?

Die Sünde des Stolzes macht blind, die Gnade des „Kleinseins“ erleuchtet. Es ist das Magnifikat, es sind die Seligpreisungen. Es ist das Liebesbündnis.

Denn wir sehen

Wir erleben Momente pfingstlicher Freude, denn wir sehen! Wir sehen die Gegenwart und das Wirken Gottes im Einfachen, in unserem eigenen Leben. Der Heilige Vater sagt es uns nicht nur, er selbst ist ein authentisch einfacher Mensch, der das reale Leben sieht und wertet. Daraus stößt er die Erneuerung des Glaubens an, um die Kirche in ihren Strukturen und in unseren Herzen zu erneuern. Die Freude, die wir in jener schon so lange zurückliegenden Konferenz 2014 erlebt haben, ist genau aus dieser Realität entstanden: Wir haben das reale Leben der internationalen Schönstattfamilie „gesehen“, in der Maria „erscheint“, nicht nur um uns zu zeigen, wie sie möchte, dass wir das Jubiläum ihres Werkes feiern, sondern wie wir in der Treue zum Evangelium und zu unserem Vater und Gründer die Familie des neuen Jahrhunderts neu gründen sollen.

Weil unser Vater das reale Wirken Gottes im schlichten Leben seiner Familie „sah“, sah er es auch in der Welt, und darum nennen wir ihn unseren „Propheten des 31. Mai“.

 

 

In dieser pfingstlichen Freude im Jahr der missionarischen Strömung auf unserem Pilgerweg nach 2014,

p. josé maría

 

PS: Allen, die mich mit ihrem Gebet in diesen Monaten der Krankheit begleitet haben, möchte ich meinen Dank sagen und auch, dass die Ergebnisse der medizinischen Untersuchungen sehr gut sind. Die akute Phase ist überstanden. Wenn alles gut geht und es keinen Rückfall gibt in den kommenden beiden Jahren, bedeutet das die definitive Gesundschreibung.

Es gibt keine bessere Medizin als das solidarische Bündnis!

Original: Spanisch. Übersetzung: mda

2 Responses

  1. Georg + Juliane Schick sagt:

    Lieber José,
    Danke für die gute(n) Nachricht(en).
    Wir fliegen am Mittwoch nach Rom und nehmen die Anliegen mit.

    Gruss aus Laupheim
    Georg & Juliane Schick

  2. Pia und Peter Bosch sagt:

    Ein segensreicher und stärkendere Beitrag von P. Garcia, dem weiterhin unser Gebet gilt. So wie auch anderen kranken Brüdern und Schwestern. In Gottes Hand und in Mariae Fürsorge.

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