Veröffentlicht am 2012-12-25 In Kolumne - P. José María García Sepúlveda

Empfehlung der Hoffnung – Weihnachten 2012

P. JOSÉ MARÍA GARCÍA. Liebe Freunde, Wir beenden ein hartes und schwieriges Jahr, mit immer schärferen Konflikten, die wir selbst erzeugt haben und von denen wir weder wissen, wie wir sie lösen noch wie wir sie mit den gegebenen politischen und bürokratischen Instanzen aushalten sollen. Kriege, Konflikte und Krisen jeder Art, einschließlich im stolzen und aufgeklärten Europa. Krisen, die uns die Hoffnung auf alles, was bisher aus menschlicher Kraft aufgebaut wurde, verlieren lassen, und die die negativen Konsequenzen mit sich bringen, die wir sowohl im gesellschaftlichen wie im institutionellen und persönlichen Leben spüren:  Mutlosigkeit, Traurigkeit, Unruhe, Angst und vor allem Hoffnungslosigkeit. Die Reden, mit denen man versucht, „gutes Klima zu machen“, indem man anderswo hinschaut oder meint, die Dinge würden sich schon irgendwie regeln, bringen nichts mehr…

Angesichts der Herausforderung religiöser Gleichgültigkeit einschließlich des Fehlens eines aktiven  Glaubens in ganzen Bereichen von Gesellschaften christlichen Ursprungs, haben sich unsere Bischöfe mit dem Heiligen Vater versammelt um zu schauen, was man mit der „Neu-Evangelisierung“ machen kann. 58 Empfehlungen haben die Synodenväter verabschiedet, damit diese Initiative ihre Ziele erreichen kann. Zuvor bittet der Heilige Vater uns, ein Jahr des Glaubens zu feiern – und er hat uns seine Überlegungen und Gedanken dazu in Porta Fidei geschenkt und in seiner wunderbaren Betrachtung über die Kindheit des Herrn.

In diesem Horizont feiern wir Weihnachten. Es ist Zeit,  in Gesellschaft und Kirche sich neu aufzubauen  und zu erneuern in der Hoffnung, die Gott Vater uns in Christus Jesus geschenkt hat. Und in diesem Advent sind wir uns bewusst geworden, dass der einzig mögliche Anfang dieser Hoffnung uns im Stall von Bethlehem gegeben ist.

Inmitten aller Herausforderungen und Unsicherheiten bittet die Kirche uns, erneut auf Bethlehem zu schauen, die Wirklichkeit und das Geheimnis von Bethlehem zu betrachten… denn es waren nicht die Schriftgelehrten noch die Gesetzeslehrer am Hof des Herodes, die zur Krippe kamen, obwohl sie Ort und Zeit der Ankunft des Messias kannten, sondern es waren diejenigen, deren Herz einfach und demütig genug war, um das  Kind, das „in Windeln gewickelt in einer Krippe“ lag, umgeben von einer einfachen Frau, Maria, und einem stillen Vater, Josef, zu sehen … um sich darin mit IHM zu freuen und wegzugehen, um Zeugnis zu geben von dem, was sie gesehen und gehört hatten.

Wir vertrauen auf die Worte des Gründers Schönstatts, Worte, die er selbst in ausgezeichneter Form gelebt und erlebt hat. Ihm zufolge enthüllen und zeigen  Krisen jeglicher Art die Schwächen, ja auch die Krankheiten, die in den Wurzeln oder den Fundamenten liegen, auf denen wir aufgebaut haben, und geben uns die Gelegenheit, sie zu reinigen und zu heilen in der Kraft der Liebe, der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Wir wagen zu sagen: in der Kraft des Liebesbündnisses.

Die internationale Schönstattfamilie müht sich um das Jubiläum 2014, und jenseits von allen notwendigen Vorbereitungen, Verteilungen und Verhandlungen von Kompetenzen und Verantwortungen, von klugen Überlegungen und Vorträgen scheint es, dass die Gottesmutter uns erneut als Schönstattfamilie, jetzt international, auf das Geheimnis von Bethlehem hinweisen möchte, so wie sie es 1914 getan hat; auf das Geheimnis des Urheiligtums… auf das Schönstatt, das offensichtlich berufen ist, Stall von Bethlehem zu sein…

Und dafür möchte sie uns erziehen, damit wir dorthin kommen mit diesem Blick und der einfachen und engagierten, mutigen und armen Haltung der schlichten Hirten und der demütigen Weisen, die ihre Macht hinter sich zurückließen, um einfache und offene Pilger zu werden, die Maria sich ihrem Kind nähern sah – jener Haltung, die den hervorstehenden Kindern und Jüngern Pater Kentenichs eigen war. Und sie tut es mit der Hoffnung, die uns geschenkt ist mit dem Jahr des missionarischen Glaubens und mit dem Glauben an das Bündnis 2014, die erneuernde Gnade 2014; lebendige Hoffnung und realer Glaube in so vielen, die sich vorbereiten und die sich einsetzen für die Jubiläums-Wallfahrt 2014.

Sie wissen wie die Hirten und die Weisen um den Grund ihrer Hoffnung.

Vom Heiligtum aus und in diesem Jahr missionarischen Dienstes bitte und erflehe ich, dass wir unser Leben dem erzieherischen Tun Marias öffnen, damit wir uns mit Pater Kentenich als internationale Familie dem Heiligtum-Bethlehem nähern wie die Hirten und die Weisen mit ihren Geschenken in der Haltung demütiger Anbetung; dass wir als unsere Gaben die Projekte der Bündniskultur bringen und Zeugen der Hoffnung und Erbauer einer Bündniskultur für unsere Zeit werden.

FROHE WEIHNACHTEN, vom Heiligtum in Madrid

mit meinem priesterlichen Segen

P. José María

josemaria@garciasepulveda.org

Im PDF-Format

Übersetzung: alisol

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