Maria mujer

Veröffentlicht am 2020-12-03 In Themen - Meinungen

Maria lehrt uns, ein gerechteres, geeinteres und friedlicheres Land aufzubauen

CHILE, Paulina Johnson •

In Zeiten, die so komplex sind wie die, in denen wir leben, können wir darauf vertrauen, dass es eine Mutter gibt, die über unser Land, über alle Kinder dieser Erde wacht und die uns auf unserem unsicheren Weg begleitet: in Freuden, in Sorgen, in Pandemien, die beängstigend sind, in der Gewalt, die uns auf verschiedenen Ebenen und auf tausend Arten so sehr verletzt. Sie gibt uns die Hoffnung zurück, dass der Herr derjenige ist, der die Geschichte leitet. Sie erneuert uns im Glauben, so dass wir in jedem Kreuz, das uns entgegenkommt, mit Christus die unendliche Liebe des Vaters entdecken und wieder an die Auferstehung und an die stets gültige Verheißung des Heiligen Geistes für diejenigen glauben können, die sein Reich aufbauen wollen. —

Maria ist, weil sie Mutter ist, auch Erzieherin – und wenn wir sie darum bitten, lehrt sie uns nicht nur, sie hilft uns auch beim Lernen. Sie hat mit uns ein Liebesbündnis geschlossen, damit wir authentische Kinder und Brüder und Schwestern sind und auf diese Weise aus diesem Land ein Zuhause machen, ein Land, das Familie ist, in dem jeder willkommen ist, in dem jeder geliebt werden kann und lernen kann, zu lieben.

Eine Frau mittendrin in der Geschichte des Volkes

Im heutigen Chile ist es gut, sich daran zu erinnern, dass Maria nicht nur sehr verbunden mit Gott war, sondern auch in die Geschichte ihres Volkes eingetaucht lebte und sehnsüchtig auf das Kommen des Messias wartete. Sie hat ihr eigenes „jungfräuliches Lebensprojekt“, sie ist überrascht von der Begrüßung durch den Engel und akzeptiert, dass Gott ihre Pläne ändern wird. Angesichts der Ankündigung ihrer Schwangerschaft fragt sie den Engel mit großer Freiheit, wie das passieren solle, da sie mit keinem Mann zusammen sei. So zeigt sie uns, dass sie sich darüber im Klaren ist, wie Kinder in die Welt kommen, dass ihr Glaube ihre Vernunft nicht aufhebt und dass er sie für das Geheimnis der Menschwerdung ihres göttlichen Sohnes Jesus öffnet. Sie fühlt sich klein angesichts eines so großen Geschenks, und sie ist bereit, ihr „Ja“ zum Vater zu geben, dem dreieinigen Gott mit ihrem ganzen Wesen und ihrem Leben zu dienen. Dann wird sie sich mit dem Mut, der aus ihrem Gottvertrauen erwächst, dem Konflikt mit Joseph und der Gesellschaft stellen müssen, der auf sie zukommt. Jede alleinerziehende Mutter kann in ihr eine Zuflucht und Begleitung finden, um dem Leben ein Ja zu geben.

Eine Frau, die sich nicht um sich selber dreht

Vom Engel vor der Schwangerschaft ihrer Cousine Elisabeth benachrichtigt, bleibt sie nicht in seliger Verzückung zu Hause, sondern bricht in aller Eile auf, um zu dienen. Sie lehrt uns, dass der Dienst an Gott eng mit dem Dienst an denen verbunden ist, die ihn brauchen, und dass in diesem Dienst Freude zu finden ist. In dieser glücklichen Begegnung der Heimsuchung verkündet Maria ihr Magnificat, in dem sie uns zum ersten Mal lehrt, was später die Grundlage der Soziallehre der Kirche sein wird, nämlich Gottes Vorliebe für die Armen und Kleinen. Unser Pater Kentenich lädt uns ein, zu entdecken und zu meditieren, was Maria in ihrem Gesang zum Ausdruck bringt und weist darauf hin, dass sie sich uns dort als die große Revolutionärin der Liebe offenbart. Unser Papst Franziskus lädt uns in diesen Zeiten zur Revolution der Liebe und Zärtlichkeit ein, und ich bin überzeugt, dass Marias Leben dafür das beste Handbuch ist.

In der aktuellen politischen Situation unseres Landes dürfen wir nicht vergessen, dass ihre fortgeschrittene Schwangerschaft keine Entschuldigung dafür ist, sich nicht mit Joseph auf den Weg zu machen, um die Bürgerpflicht zu erfüllen, an der Volkszählung teilzunehmen. Es ist dieser besondere Umstand, der darüber entscheidet, dass Jesus in Bethlehem geboren wird, indem er sich zum Ärmsten der Armen macht, in einem kleinen Stall, weil sie kein Gasthaus finden, einen würdigen Ort, um den Gott, der geboren wird, aufzunehmen. Maria lehrt uns, dass ihre Fügsamkeit gegenüber dem Liebesplan des Vaters keine Grenzen kennt und dass sie die Trägerin ihres Sohnes Jesus ist, der mit seiner Gegenwart selbst den bescheidensten Ort in eine würdige Wohnung verwandelt.

Maria peregrina

Die Frau eines hektischen Advent

SDie Weihnachtszeit naht, wie oft beklagen wir uns und wünschen uns eine ruhige Adventszeit, ohne Hektik, ohne Sorgen und Aufgaben aller Art. Erinnern wir uns daran, dass Maria ihren Advent als Pilgerin mit Joseph auf dem Rücken eines Esels und im neunten Monat schwanger lebte. Dann lernen wir, die Ankunft Jesu inmitten unseres konkreten, stressigen, hektischen Lebens zu erwarten und in unserer Familie, in unserem Herzen ein kleines Bethlehem zu schaffen. Da entsteht dann vielleicht auch in uns Solidarität mit den Ärmsten, den Hilflosesten, den Verletzlichsten und zugleich Vergebung für die, die Gott keinen Raum geben und sich einen Dreck um ihre Nächsten kümmern.

Eine Flüchtlingsfamilie

Maria ist nichts Menschliches fremd. Sie durchlebte mit Joseph die Flucht nach Ägypten, um das Kind zu beschützen, da Herodes ihn suchte, um es zu töten. Sie kannten Exil und das Leben in der Fremde, weit weg von ihrem Land. Wie können wir heute nicht in jedem Einwanderer die Familie von Jesus, Maria und Joseph sehen. Sie möchte uns lehren, wie wir jeden Migranten mit ihrer fürsorglichen und mütterlichen Haltung aufnehmen, schützen und integrieren können, so dass sie in Chile durch unsere Herzen eine Zuflucht in ihren Herzen finden können.

Maria refugiado

Eine Frau, die das Gewöhnliche mit Liebe macht

Nach ihrer Rückkehr nach Nazareth teilt die Heilige Familie ihr tägliches Leben, ihre Arbeit, ihren gegenseitigen Dienst und die tiefen Bande der Liebe zwischen ihnen und mit ihrer Umgebung. Dort lehrt uns Maria, dass sie das Leben Josephs schätzt und mit ihm teilt, indem sie gemeinsam die Erziehung und Bildung Jesu übernimmt. Sie zeigt uns, dass man im täglichen Leben aus dem Haus ein Zuhause machen kann, aus all den Arbeiten und Aufgaben einen Dienst der Liebe zu Gott und zum Leben derer, die er uns anvertraut. Sie lehrt uns, dass Heiligkeit darin besteht, das Natürliche mit dem Übernatürlichen zu vereinen, Gott zu entdecken, der in unserem Leben und im Angesicht jedes seiner Kinder gegenwärtig ist, und das Gewöhnliche, das Alltägliche mit außerordentlicher Liebe zu tun.
Eine Mutter, die sich kümmert

Eine Mutter, die sich Sorgen macht um ihr Kind

Als Jesus einfach im Tempel bleibt ohne etwas zu sagen, suchen Maria und Josef besorgt und verzweifelt nach ihrem Sohn, und als sie ihn finden, weist Maria ihn zurecht, lehrt uns aber schließlich, die Freiheit der Kinder anzunehmen, um den Liebesplan des Vaters und nicht den unseren zu erfüllen. Sie bewahrt und meditiert über alles in ihrem Herzen und öffnet es für alles, was kommen wird.

Beim Hochzeitsfest zu Kana sehen wir sie mit Jesus, wie sie das Fest teilt, aber aufmerksam ist auf die Bedürfnisse und aufmerksam auf die Freude. Dort lehrt sie uns, zu Jesus Zuflucht zu nehmen in der Zuversicht, dass er handeln wird. Maria zeigt uns den Weg: „Tut, was er euch sagt!“ Doch ihre Fürbittemacht setzt unser Handeln voraus und ist damit verbunden.

Die Aufgabe, das Antlitz Christi in jedem Menschen zum Leuchten zu bringen

Neben dem Kreuz Jesu sehen wir Maria als die treue und treueste Gefährtin und Mitarbeiterin Christi bei der Erlösung. Dort lehrt sie uns, dass die gekreuzigte Liebe siegreich ist und es ohne Kreuz keinen Sieg gibt, und weist uns darauf hin, dass alle unsere Kreuze, vereint mit dem Kreuz der Einheit, das uns so teuer ist, Quellen der Erlösung sein können und die Frucht der Auferstehung tragen, die der Sieg der Liebe und des neuen Lebens ist.

An jenem traurigen Karsamstag lehrt sie uns in ihrem Schweigen ihren unerschütterlichen Glauben, der gegen alle Hoffnung die Freude der Auferstehung zu erhoffen weiß.

Vom Kreuz her, in dieser Stunde äußerster Liebe und Schmerzen, schenkt Jesus sie uns als unsere Mutter. In dieser schmerzhaften Mutterschaft akzeptiert sie uns alle als ihre Kinder. Dort wird unsere Berufung als Kinder und Brüder und Schwestern und unsere Mission, Kirche und Familie Gottes zu sein, bestätigt.

Dort zeigt sie uns, dass sie die Aufgabe übernimmt, das Antlitz Christi in jedem Menschen zum Leuchten zu bringen, und lädt uns ein, es in jedem Antlitz des heute leidenden Christus zu entdecken und wie sie beim Kreuz jedes Bruders, jeder Schwester zu sein, Verbündete ihrer universalen Mutterschaft, um einen neuen Menschen in einer neuen Gemeinschaft, im Heute unserer Gesellschaft, zur Welt zu bringen.

Im Pfingstsaal ist sie diejenige, die die hilflosen Apostel versammelt und ihnen ihre Sehnsucht und ihren Glauben an die Verheißung der Sendung des Heiligen Geistes mitteilt.

Von unseren Heiligtümern aus

In unserem chilenischen Schönstatt ist sie als Mutter des Coenaculums in unseren Heiligtümern präsent. Dort empfängt sie uns mit all unseren Schwächen und lehrt uns, nicht nur auf unsere eigenen Stärken zu vertrauen, sondern auf die Kraft ihrer Liebe. Sie lehrt uns, dass sie von uns erwartet, an ihrer Aufgabe als Mutter und Erzieherin bei der Verwandlung unseres Herzens nach dem Herzen Christi mitarbeiten. Und nicht nur das, sie lehrt uns, dass sie uns als ihre Werkzeuge braucht, um uns heute als Apostel auszusenden für den Aufbau des marianischen Reiches des Vaters auf dieser Erde, um die Sendung unseres Vaters und Gründers, des großen Propheten Mariens, lebendig werden zu lassen.

Ja, liebe Gottesmutter, in dieser Zeit, in der wir leben, wollen wir uns von dir erziehen lassen, wollen wir dich bitten, uns beim Lernen zu helfen, und wollen dich mit den Worten Pater Kentenichs bitten, ganz wie du durchs Leben zu schreiten.

Wenn wir deinen Weg betrachten, können wir einige Hinweise entdecken, um deinen Spuren auf unserem täglichen Weg zu folgen. Um als deine Verbündeten die Herausforderung anzunehmen, eine neue Verfassung auszuarbeiten (statt meckernd in der Ecke zu stehen), damit dies die Gelegenheit wird, ein gerechteres, geeinteres und friedlicheres Heimatland aufzubauen, ein Heimatland, das Heimat und Tisch für alle ist.

Von deinen Heiligtümern und aus Maipú, dem Land der Begegnung, liebe Mutter und Königin von Chile, erhöre unser Gebet, nimm uns auf, verwandle uns und sende uns vom Coenaculum aus, um mit dir eine Heimat zu schmieden, die deine große, durch Liebe geeinte Familie sein wird.

Quelle: Zeitschrift Vínculo, Chile, mit freundlicher Erlaubnis der Herausgeber

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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