Veröffentlicht am 2016-01-03 In Themen - Meinungen

Vaterspuren, Spuren der Originalität

Von Agustín José Lombardi, Argentinier mit Wohnsitz in Guarapuava, Brasilien •

10356259_10203631958613279_1215256773196819627_nWenn wir innerhalb der Schönstatt-Bewegung von Originalität sprechen, dann beziehen wir uns in der Regel auf die Charakteristika des Charismas und der Pädagogik Schönstatts. Schnell verbinden wir in diesem Moment diese Originalität mit der Einladung des Vaters und Gründers an Maria, sich im Heiligtum niederzulassen und von dort aus als Fürsprecherin Gaben und Gnaden auszuteilen. Nach 100 Jahren jedoch nehmen wir wahr, dass sich die Originalität Schönstatts an anderer Stelle entfaltet – und zwar in den typischen Ausprägungen, mit denen Schönstatt sich in den Ländern entfaltet, in denen die Bündniskultur präsent ist.

Alle direkten oder indirekten Handlungen des Vaters und Gründers haben in seinen Verbündeten eine originelle Prägung ausgeprägt. Sein physischer oder spiritueller Vorübergang in den Schönstattgemeinschaften rund um den Globus ist eine getreue Bestätigung dieses Phänomens. Es reicht, auf die Reaktion auf die historischen Meilensteine in den nächsten Schönstattfamilien zu schauen. Alle diese Ereignisse haben auf einmalige und tiefe Weise die Persönlichkeit derer geprägt, die mit Pater Kentenich den Prozess des Wachstums der internationalen Schönstattfamilie geteilt haben. Mehr denn je können wir heute feststellen, dass wir, wenn all diese Charismen der Welt zusammenkommen, fast vollständig das Projekt Schönstatt erleben, das Pater Kentenich gedacht hat. Das ist es, was bei den Feiern der ersten 100 Jahre der Bewegung geschah.

Wenn wir auf die Weltkarte und die Ausprägungen der Treue zum Liebesbündnis in der weltweiten Schönstattfamilie schauen, können wir die Spuren der Originalität identifizieren, die Pater Kentenich gesät hat. Da ist einerseits der apostolische Geist Chiles und die geschichtliche Treue Deutschlands. Da beobachten wir die Pionierkraft Burundis und die soziale Verantwortung Paraguays. Die lebendige Gegenwart des Vaters in Argentinien und die Kreativität Brasiliens. Das sind nur einige der Züge, die meiner Meinung nach die Heterogenität unserer internationalen Familie bilden. Jede dieser einmaligen Ausdrucksweisen sind fundamentale Steine, die das Mosaik der Pädagogik Schönstatts darstellen und uns die Mission für die nächsten 100 Jahre aufzeigen.

Viele Dinge haben sich seit der Zeit der Heldensodalen verändert. Doch keine Frage: Das Ziel, das Bündnis zu leben, wird immer stärker. Wir leben im Zeitalter der Information und des Austausches, und wir müssen diesen Moment ausnutzen, um unsere Art und Weise, das Bündnis zu leben, auszubreiten und zu ergänzen. Auf gar keinen Fall dürfen wir dabei die originellen Ausprägungen der Identität jeder Familie verlieren, doch wir sollten uns ergänzen lassen von den vielen Dingen, die an anderen Orten der Welt schönstättische Realität sind. So geben wir dem schöpferischen Wirken Gottes Nachhaltigkeit, diesem Wirken, das uns mit Feuer eine einmalige persönliche Mission gegeben hat – im Persönlichen Ideal.

Dieses neue Jahrhundert ist eine Zeit, in der es gilt, die Talente zu vermehren, die wir als Werkzeuge der Schöpfung erhalten haben, und der Welt und der Kirche so das Beste zu geben, was wir sind und haben. Gott hat uns einmalig und unwiederholbar geschaffen, und Pater Josef Kentenich hat in dieser Vielfalt und Verschiedenheit ein riesiges Potential entdeckt für die Entwicklung einer neuen Welt. Lassen wir unser Licht nicht im Binnenraum unseres Innenlebens, unserer Gemeinschaften und Länder versteckt. Teilen wir unsere Gaben und vermehren wir unsere Bindungen in allen Dimensionen, um so in Fülle die Originalität Schönstatts zu leben.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/schoenstatt.org

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