Veröffentlicht am 2014-12-07 In Themen - Meinungen

Unsere Zukunft: Fiat“ + „Volo“

IN WENIGEN WORTEN, P. Joaquin Alliende. Vor einigen Tagen konnte ein Schönstätter aus der Welt der Diplomatie dem Heiligen Vater begegnen: „Danke, vielen Dank, für alles, was Sie uns Schönstättern Ende Oktober gesagt haben.“ Papst Franziskus stimmte mit einer augenzwinkernden Geste der Komplizenschaft zu. Er hob den rechten Zeigefinger und sagte: „Benehmen Sie sich gut, und setzen Sie es ab jetzt um!“ – Will der Papst, dass wir uns beeilen, „ein Schönstatt im Hinausgehen“ zu sein?“ Und was noch …?


Jahrhundertelang haben einige die Auffassung vertreten, die Betonung des Gottes der Vorsehung habe zu einer gewissen Passivität unter den Katholiken geführt. Etwas daran stimmt. Diese Feststellung motivierte Pater Kentenich, den traditionellen katholischen Vorsehungsglauben neu zu formulieren. ER fügte das Wort „praktisch“ ein: „Praktischer Vorsehungsglaube“.

Er ergänzte das Wort praktisch: „der praktische Glaube an…“. Das heißt, ein Glaube, der uns verpflichtet, im Alltag zu reagieren, und zwar konkret. Nicht  immer, so empfand der Gründer, haben seine Kinder verstanden, was er damit von seiner charismatischen Persönlichkeit aus in die Kirche einbringen wollte.

Die Wahrnehmung des Mangels führte ihn dazu, zwei Worte zu verwenden, die er in Latein formulierte. Der praktische Vorsehungsglaube beinhaltet zwei sich ergänzende Grundhaltungen. In unserem Vorsehungsglauben kommen „volo“ (ich will) und „fiat“ (ich bin bereit, mir geschehe, so sei es) zusammen. Und unser Vater ergänzt: Wenn ich in den Ereignissen meines Lebens sehe, dass die Vorsehung eine Antwort von mir verlangt, werde ich sagen: „Mir geschehe, tu mit mir, erfülle an mir deinen Willen.“ Dieses Zustimmen, dieses Fiat ist ähnlich dem Fiat in der Verkündigung. Solches Annehmen entspricht mehr der Natur der Frau. Aber das genügt nicht. Es braucht eine feste Haltung. Josef Kentenich nennt es „volo“, das heißt, ein entschiedenes „ich will“. Ein entschiedenes, mutiges „ich will“, mehr der Mannesnatur entsprechend. Und unser Vater sagt: Ich würde das „volo“ gegenüber dem „fiat“ betonen.  Das ‚Fiat‘ der Verkündigungsstunde verlangt das ‚Volo‘, das „eilig über das Gebirge Gehen“.

Nach den gesegneten Jubiläumsfeiern stellt sich überall die Frage: Und jetzt? Was folgt nun? Wie gestalten wir aus dem Erlebten ein erneuertes missionarisches Gesandtsein? Wie „benehmen wir uns gut“ mit dem Auftrag von Papst Franziskus? Wohin brechen wir auf, auf welchem Weg, vielleicht einem schmalen …?

Im Nachdenken über diese Tage in Schönstatt und über die im Rom des Petrus, Paulus, Vinzenz Pallotti die Zukunftslebendigkeit des Heiligtums fassen und leiten? Mit welcher Strategie, mit welcher Taktik?

Original: Spanisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert