Veröffentlicht am 2010-10-02 In Themen - Meinungen

Bündniskultur und die Situation (nicht nur) in Ecuador

Symbol der Patene, Ausdruck der Landessendung Ecuadorsmkf. Angesichts der ernsten politisch-sozialen Lage Ecuadors, hat Pater Eduardo Auza, Leiter der dortigen Schönstatt-Bewegung, am 30. September – also unmittelbar nachdem die Spannungen in einer Polizeirevolte eskalierten, bei der meuternde Polizisten den Präsidenten stundenlang in einer Klinik in Quito festsetzten und bei gewaltsamen Auseinandersetzungen sechs Menschen starben und fast 300 verletzt wurden -, einen Brief an die gesamte Schönstatt-Bewegung. In diesem Brief bestätigt sich, dass die BÜNDNISKULTUR für die Schönstattfamilie ein entscheidender Antrieb einer aktiven Antwort ist auf das, was dieses Land in Lateinamerika derzeit durchlebt.

Wir veröffentlichen diesen Brief hier, weil, wie Pater José María García sagt, darin deutlich wird, dass „das Jubiläum 2014 schon als Referenz im realen Leben der Schönstattfamilie wirkt, die seine Gnaden annimmt, und weil er zugleich ein großes Zeugnis wie eine internationale Bewusstseinsbildung dessen ist, was das Jubiläum 2014 weit über den internen Kreis der Familie hinaus bedeuten kann.“

Brief von P. Eduardo Auza

P. Eduardo AuzaLiebe Schönstattfamilie!

Angesichts der heiklen Lage unseres Landes in diesen Augenblicken erlaube ich mit, diese Botschaft an die ecuadorianische Schönstattfamilie zu senden. Ich glaube, wir alle sich besorgt über das, was mit unserer Polizei geschieht und den unvermeidlichen Auswirkungen auf Gesellschaft und Bürger. In solch angespannten und heiklen Momenten, die Gespenster und Ängste einer leider nicht allzu fernen Vergangenheit heraufbeschwören, gilt ein Imperativ, den wir als Schönstattfamilie die Geschicke unseres Landes auf die Patene legen: unser entschiedener Einsatz für Frieden und die Verteidigung unserer demokratischen Institutionen, ohne dabei den Ruf nach sozialer Gerechtigkeit und das legitime Recht auf freie Meinungsäußerung der Bürger zu missachten, aber im rechtlichen und verfassungsgemäßen Rahmen.

Angeregt vom Lebensbeispiel unseres Gründers, ist es wichtig, in schöpferischer Treue zu seinem Charisma neu die Bedeutung des Autoritätsprinzips und seiner demokratischen Anwendung zu betonen und damit jede Form von Gewalt abzuweisen, wobei dies gesichert wird durch einen ehrfürchtig- brüderlichen Dialog, was in schönstättischen Kategorien nichts anderes ist als die Pflege der Bündniskultur, einer der wichtigsten Akzente auf unserem Vorbereitungsweg zum Jubiläum 2014, der Hundertjahrfeier der Gründung unserer Familie.

 

Liebe Schönstattfamilie, heute mehr denn je müssen wir Zeugnis geben vom Glauben im Vertrauen auf Gott und die fürbittende und erzieherische Macht unserer Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt. Mit dieser übernatürlichen Hilfe, müssen und können wir heute mehr denn je Garanten des Friedens werden. Konkret: In unseren Gruppentreffen sollte niemals das Gebet um Frieden in unserem Land fehlen. Lassen wir niemals nach, darüber nachzudenken, was Gott uns sagen will, und sorgen wir, dass unsere Vorsätze konkret beitragen zur Schaffung einer neuen Gesellschaftsordnung. Unsere Kommentare und Haltungen sollten unsere Umgebung aufbauen und nach oben ziehen, wie es für ein „Kind Mariens“, einen Servus Mariae, passt. Machen wir aus unserem Leben ein Heiligtum. Darum seien Hass und Gewalt uns fern.

Ich lade die ganze Familie ein, sich in unseren Heiligtümern einzufinden – im Netz der Heiligtümer: Filialheiligtum, Hausheiligtum, Arbeitsplatzheiligtum, Herzensheiligtum) -, um sie als wahre Pilger- und Gnadenorte zu erfahren, wo wir um sozialen Frieden für unser Ecuador, das dem Herzen Jesu und Mariä geweiht ist, beten. Soweit es möglich ist, bitten wir unsere Gemeinschaften, Gliederungen oder Gruppen, gemeinsam im Heiligtum besonders für unsere Regierenden zu beten, die von Gott den Auftrag erhalten haben, die Geschicke unseres ecuadorianischen Volkes zu lenken, und bitten wir auch für die gesamte Bevölkerung Ecuadors, dass wir von den verschiedenen Regionen und Provinzen aus – Küste, Bergland, Amazonas und Galapagos – eine Kette des Gebets und der Solidarität bilden zum Segen unseres Heimatlandes, damit wir in Gemeinsamkeit und in Frieden leben und so Wohlstand und Entwicklung sichern können. Lassen wir nicht nach in den Beiträgen zum Gnadenkapital. Nichts soll fehlen! Alles kann und muss auf die Patene!

Im Bündnis segnet Sie

P. Eduardo Auza
Leiter der Schönstatt-Bewegung in Ecuador

„Macht euch keine Sorge um die Erfüllung eures Wunsches. Ego diligentes me diligo. Ich liebe die, die mich lieben. Jetzt habt ihr dazu die beste Gelegenheit. Und glaubt nicht, dass es in der heutigen ernsten und großen Zeit etwas Außergewöhnliches ist, wenn ihr die Anforderungen an Euch höher als frühere Generationen, ja aufs höchste steigert.“ P.K., 18.10.1914

„Mit Maria hoffnungsfreudig und siegesgewiss in die neueste Zeit.“ PK. 1968.

Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt, bitte für uns.

DURCH DICH, VATER, GEEINT IN DER PATENE.

30. September 2010

 

1 Responses

  1. Pepe Aguayo - Zurich sagt:

    Querido Padre Eduardo,

    Te agradezco mucho la carta que le has escrito al Movimiento en Ecuador.

    Me siento muy solidario contigo y con cada uno de ustedes, con la Familia de Ecuador, en la Patena del Padre.

    En Suiza también nos estamos preparando para los 100 años de la fundación del Movimiento en el Espíritu del Padre y en el Santuario, muy unidos a ustedes. Quieran la Mater y el Padre que pronto tengamos paz y un sentido común prático y solidario en el país.

    Saluda mucho al P.José Luis, A la Hermana Leticia y a la Hermana Virginia, a Inés de Vernaza. Gracias.

    Que la Mater y el Padre te bendigan mucho, Pepe Aguayo

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