Veröffentlicht am 2010-01-31 In Priesterjahr

Im Priesterjahr von Limburg nach Schönstatt

Fußpilgerweg von Limburg nach Schönstattmkf. Im {cms_selflink page=“priesterjahr2010″ text=“Priesterjahr der Weltkirche feiert Schönstatt 100 Jahre Priestertum seines Gründers, Pater Josef Kentenich.“} Zahlreiche Veranstaltungen haben dazu schon stattgefunden, viele weitere sind geplant. Eine davon ist ein Fußpilgermarsch von Limburg nach Schönstatt, vom 8. Juli 2010 – dem 100. Priesterweihetag – bis zum 10. Juli 2010, dem 100. Primiztag. Die geistliche Leitung haben Pfr. Josef Treutlein und am 10. Juli Mons. Dr. Peter Wolf. Schoenstatt.de wollte von Pfr. Josef Treutlein wissen, was es mit diesem Fußpilgermarsch auf sich hat, was das Priesterjahr ganz allgemein „bringt“ und ob man auch als Journalist „priesterlich“ leben und wirken kann – frei nach Vorgründungsurkunde und dem Ziel fester, freier, priesterlicher Charaktere.


P. Josef Kentenich kurz nach seiner PriesterweiheWas ist für Sie das zentrale Anliegen des Priesterjahres und der Feiern zum 100. Priesterweihetag Pater Kentenichs?

Unter engagierten Christen wird leidenschaftlich debattiert: Was wird aus dem Priesterberuf? Was wird aus unseren Gemeinden? Wie sieht der Priestertyp aus, den wir in einer völlig säkularisierten Gesellschaft und in einer sich rasant verändernden „kirchlichen Landschaft“ brauchen? Andere fragen schon gar nicht mehr. Sie erwarten sich von Kirche nichts mehr. Ist der Beruf des ehelosen Priesters ein „Auslaufmodell“?

Das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene „Priesterjahr“ will die Priester ermutigen. Es geht aber nicht nur die Priester etwas an. Alle dürfen ihr Christsein als Berufung verstehen, entweder aus dem „Taufpriestertum“ heraus oder aus dem geweihten „Priestertum des Dienstes“. Und sie müssen sich fragen, was sie echt „priesterlich“ für einander tun können, damit Glaube lebt und Gemeinschaft wächst.

Es trifft sich gut, dass die Feierlichkeiten zum 100. Priesterjubiläum P. Kentenichs 2010 „ausgerechnet“ ins Priesterjahr fallen. Er ist ein hinreißendes Beispiel dafür, wie ein Priester als „Mann Gottes“ gelebt und gewirkt hat.Wir sind dankbar für ihn und dürfen ihn einer großen Öffentlichkeit zeigen.

Es soll einen Fußpilgerweg geben von Limburg nach Schönstatt? Wie kam es zu dieser Idee?

Pfr. Josef Treutlein, engagierter Vorreiter einer PilgerströmungImmer mehr Menschen möchten auch zu Fuß nach Schönstatt pilgern. 2009 haben sich19 Leute auf dem „Rheinsteig“ – einem Premium-Wanderweg – von Lahnstein zum Urheiligtum nach Schönstatt aufgemacht. Auch dieses Jahr wurde wieder eine Fußwallfahrt gewünscht.

Was ist das Anliegen dieses Fußpilgerweges? Warum gerade von Limburg nach Schönstatt?

Pater Kentenich wurde am 8. Juli 1910 in Limburg zum Priester geweiht. Es bietet sich ja geradezu an, zu seinem 100jährigen Priesterjubiläum von Limburg nach Schönstatt zu pilgern, wo er zum Gründer einer weltweiten Familie wurde. Ebenso bietet es sich an, auf diesem Weg besonders in den Anliegen zu beten, die Papst Benedikt XVI. mit dem Priesterjahr verbindet.

Wer ist dazu eingeladen? Nur Priester, oder auch andere?

Die Einladung ist offen für alle, denen die Situation der Kirche in unserem Land nicht gleichgültig ist. Jesus selber fordert dazu auf: „Bittet den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte zu schicken!“ Ich bin gespannt, ob sich viele Priester, Frauen, Männer, Jugendliche – ob mit Schönstatt verbunden oder nicht – auf den Weg machen, und ob auch Leute aus der näheren Umgebung mitpilgern.

Nach Schönstatt pilgern Menschen aus der ganzen Welt. Leute aus dem Taunus, aus den Lahntal, vom Westerwald und vom Rhein werden auch auf den Geschmack kommen, da bin ich mir sicher.

Pilgern ist ja gegenwärtig das einzige Feld, auf dem die Kirche Wachstum und steigende Zahlen zu verzeichnen hat.

Was wird bei der Ankunft in Schönstatt sein? Es ist ja am 10. Juli, dem 100. Primiztag Pater Kentenichs?

Es wird sein, wie wenn man nach Hause kommt. Die Tür geht auf, und du bist bei der Mutter. Natürlich wird ein Pilgerhochamt krönender Abschluss sein, und eine deftige Stärkung wird nicht fehlen. Schönstatt ist ein gastfreundlicher Ort. Nähere Informationen gibt´s bei der Pilgerzentrale in Schönstatt (http://www.schoenstatt-info.de)

Diese Frage muss noch kommen: Pater Kentenich spricht am Anfang Schönstatt von der Formung fester, freier, priesterlicher Charaktere? Was meint er mit „priesterlich“? Kann ich etwa als Journalistin priesterlich wirken?

Priesterlich bedeutet vermittelnd zwischen Gott und den Menschen. Ein priesterlicher Mensch ist also vor allem ein „Beziehungsstifter“. Wir haben überall, auch in der Kirche, eine Beziehungsnot. Es läuft zu vieles einfach nebeneinander her, oder auch ganz polarisiert.

Seien Sie als Journalistin eine Beziehungsstifterin! Eine Brückenbauerin, eine Vernetzerin! Dann sind Sie sehr priesterlich! Tragen Sie Glaubensthemen, Glaubenshilfen an die Menschen heran. Und öffnen Sie kirchlichen Insidern mit Scheuklappen den Blick für das, was in der Gesellschaft los ist! Eine enorm priesterliche Aufgabe! Wie können wir ganz natürlich und zugleich ganz übernatürlich sein? Das wäre die priesterliche Grundqualität. Pater Kentenich war jedenfalls so.

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