Frarnz Reinisch

Veröffentlicht am 2023-02-17 In Schönstätter

Mein Vater unser mit Franz Reinisch

DEUTSCHLAND, Renate Siebenkäs • 

Lieber Pater Franz Reinisch, mit Bedauern stelle ich heute fest, dass ich Dir noch gar nichts zu Deinem 120. Geburtstag geschenkt habe. Heute ist Valentinstag – der Heilige Valentin schenkte gerne Blumen aus seinem Garten her. Du bist auch ein großer Blumenfreund, vor allem die Rosen haben es Dir angetan – mitsamt ihren Dornen. So schenke ich Dir heute Rosen, die sich im Vaterunser versteckt haben! —

Pater Franz Reinisch-Haus im Schönstatt-Zentrum Marienberg, Bamberg

Pater Franz Reinisch-Haus im Schönstatt-Zentrum Marienberg, Bamberg

Der Märtyrer des Monats Februar – Franz Reinisch

Du schaust mich als Bildhintergrund von meinem Laptop an und in jenem Bild, das ich für 1 € auf dem Marienberg/Klosterladen erstanden habe.
Liebevoll hat ein Verehrer oder eine Verehrerin eine Fotografie von Dir mit einem Seligsprechungsgebet auf der Rückseite eingerahmt und mit Sternen bemalt. 13 Sterne sind es – ob Du der 13. Stern für die Muttergottes bist?
Dadurch bist Du immer gegenwärtig, schaust mir bei jeder Schreibtischarbeit zu. Jedenfalls hängen meine Gedanken sehr oft bei Dir. Vor allem die große Freude, dass Du der Märtyrer des Monats Februar* bist.

Wie hast Du diesen mehr als steinigen Weg ausgehalten? Die lange, unmenschlich lange Zeit?

Und ich frage mich, wie oft hast Du wohl das Vaterunser gebetet? Gehörte es zu einem Deiner Kraftgebete?

Vater unser

Gott ist ein Gott, mit dem ich per Du sein darf. Ein Gott der grenzenlosen Liebe, der mir ganz nah sein will, so nah, wie ein Vater es nur irgendwie sein kann – ABBA!

Im Himmel

Wenn Du die Gipfel der Berge deiner Heimat erklommen hast, so hoch droben, dem Himmel so nah, hast Du sicherlich gespürt, dass sich über der Erde nicht nur der blaue oder wolkenverhangene Himmel spannt, sondern dass sich dahinter noch eine unendliche Schöpfermacht verbirgt.

Geheiligt werde dein Name

In großer Ehrfurcht, mit übergroßer Liebe hast du den Namen unseres Vaters geheiligt. Du bist seiner Berufung auf Umwegen gefolgt, damit möglichst viele Menschen seinen Namen heiligen.
Schon bald hast Du gemerkt, dass auf der politischen Ebene des Nationalsozialismus der  heilige Name Gottes mit Füßen getreten wurde.

Dein Reich komme

Dein Glaube war unverrückbar wie die Berge Deiner Heimat. Alles hast Du darangesetzt, dieses Ziel auf Erden für Dich und Deine Dir anvertrauten Schäflein zu erreichen.
Mit Schrecken stelltest Du schnell fest, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um alle Menschen auf das 1000-jährige Reich zu fixieren, da hatte Gottes Reich nicht den geringsten Platz.

Dein Wille geschehe

Wie oft hast Du wohl über diese drei Worte nachgedacht, meditiert? Wieviele Tage und Nächte hast Du Dir Klarheit verschaffen wollen, ob Deine Entscheidung, den Eid auf Hitler zu verweigern, Deine persönliche Entscheidung ist, oder ob sie Dir von Gott ins Herz gelegt worden ist? DEIN WILLE GESCHEHE – egal welche Konsequenzen daraus folgen? Im Alleingang – als einziger deutscher Priester?

Wie im Himmel – so auf Erden

Ganz klar, im Himmel regiert Gottes Wille!
Als Seelsorger wolltest Du das auch als Lebenselexier Deinen Gläubigen verständlich machen. Und stelltest jedoch mit Entsetzen fest, dass Gottes Wille auf der Ebene der Politik keine Rolle mehr spielen sollte und sich immer mehr ausbreitete.

Unser tägliches Brot gib uns heute

Ich kann nur erahnen, wie oft sie Dich vielleicht bei der Essensausgabe „übersehen“ haben, Du hungern musstest. Dass das spärliche Essen aus einer Wassersuppe bestand. Hunger der tägliche Begleiter.
Noch mehr zehrte in Dir die Sehnsucht nach dem täglichen Brot, dass uns Jesus versprochen hat, das er uns beim letzten Abendmahl seinen Jüngern und allen Christen geschenkt hat – sich selbst, seinen Leib und sein Blut.
Wie überglücklich warst Du, als Du den Herrn empfangen konntest, seine Monstranz geworden bist – ihm bei Dir im Verborgenen Herberge zur Anbetung schenken konntest.

Und vergibt uns unsere Schuld

Wie sehr hast Du unter Deinen eigenen Fehlern gelitten. Immer wieder haben sie Dich eingeholt. Konsequent hast Du es mit der Muttergottes im Doppelpack geschafft, davon loszukommen.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Ich bin kein so gründlicher Kenner Deiner Schriften. Aber ich stelle mir nur zu lebhaft vor, dass du bereit gewesen warst, jeden Schuldigen  zu vergeben. Du hast Dich gerade zum Ende Deines Lebens als Fackel, als Liebesflamme der Muttergottes gesehen, die den Hass in aller Welt verbrennen möchte.

Und führe uns nicht in Versuchung

Das ist ein ganz schwerer Satz vom Vaterunser:
Wie oft wurdest Du von Personen – von Pallottinern, vom Feldwebel Hauer, von den verschiedensten Menschen, die Dein Leben (und auch ihres wegen der Sippenhaft) in Gefahr sahen, in Versuchung geführt, dich von Deinem Weg abzubringen.
Das waren wohl die schwierigsten Momente in Deiner Gefangenschaft. Und ich frage mich – wie hast Du solch schwere Situationen ertragen? Nicht irre geworden an Dir selbst und an den lieben Mitmenschen?
Deine Eltern, Pater Josef Kentenich und letztlich die größte Hilfe stammten von der Muttergottes im Urheiligtum. Wenn Du Dich geistiger Weise zu IHR ins Urheiligtum versetzt hast, bist Du über Dich hinausgewachsen. Hast die himmlische Kraft, den Beistand des Heiligen Geistes erhalten. Die MTA und der Heilige Geist sind ja eins.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Dieser Anhang wurde ja zu Deiner Zeit noch nicht gebetet. Aber darin steckt auch die Auflösung der Frage nach Deiner übermenschlichen Kraft – Dich als Fackel der Liebe aufzuopfern, den Tod permanent vor Augen zu haben und zu wissen, der Eid rettet mein Leben. Unvorstellbar.
Unser größter Wunsch ist Deine Seligsprechung! Darum beten wir täglich, unaufhörlich!

Scheune mit Geburtstagskerzen

Scheune mit Geburtstagskerzenn - Marienberg, Bamberg

„Scheune mit Geburtstagskerzen“ – Marienberg, Bamberg

So habe ich dieses Bild überschrieben.
Und symbolisch liegt noch jede Menge an Material für Liebesfackeln unter der Folie.
Das ist jetzt unsere Aufgabe, in dieser kirchenkritischen Zeit für das Evangelium der Liebe zu entbrennen, die frohe Botschaft wörtlich zu nehmen.

Lieber Pater Franz Reinisch, wie wertvoll ist Dein Erbe! Wie glücklich kann sich die Schönstattfamilie auf dem Marienberg nennen, so viele Spuren von Dir vor Ort und in den Herzen der Menschen zu finden, die sich mit Dir und Deinem Leben intensiv auseinandergesetzt haben. Es gilt nach wie vor: Farbe zu bekennen!
AUF SENDUNG GEHEN – TÄGLICH!
Das größte Geschenk ist das Liebesbündnis mit Dir – und unsere Mutter Maria ist nicht eifersüchtig!

Das persönliche Bikld von Franz Reinisch mit 13 Sternen

Pater Franz Reinisch mein Begleiter


Märtyrer des Monats Februar 2023

* Die „Stephanus-Stiftung“ für verfolgte Christen hat unter dem Titel: Märtyrer des Monats Februar 2023 einen kurzen Text über Franz Reinisch veröffentlicht.

Titelfoto: Wikipedia

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