P. Tiago

Veröffentlicht am 2021-01-22 In Schönstätter

So habe ich P. Tiago in Erinnerung: lebensfroh und hoffnungsvoll

CHILE, Jorge Fantuzzi •

Das letzte Mal, dass ich Pater Tiago sah, war ein paar Tage bevor er nach Portugal zurückkehrte, um seine Krebsbehandlung fortzusetzen. Er feierte eine improvisierte Messe und danach blieben wir zum Essen und zum Austausch mit mehreren seiner chilenischen Freunde.  —

Wir nutzen die Gelegenheit, um Erinnerungen auszutauschen und uns an seinem besonderen Humor zu freuen. Wir stellten fest, dass wir uns schon seit mehr als 20 Jahren kennen, als er noch Seminarist war und die meisten von uns, die hier beim Essen saßen, Oberstufenschüler aus der Mannesjugend in Campanario.

Wir erinnerten uns zum Beispiel daran, wie er uns motivierte, nach Lissabon zu gehen, um dort für die Mannesjugend zu arbeiten. Er verließ uns mit der Idee „es zu versuchen“ und das Ergebnis war die Mission „Porta da Europa“, die fast fünf Jahre lang junge Chilenen aus der Jugend nach Lissabon verschlug und Bindungen schuf, die bis heute andauern.

Es gab auch Erinnerungen an seine Priesterweihe, Geschichten aus Chile und Lissabon, an „organisierte“ Weihnachtsplätzchen, und Schlüsselmomente unserer Spiritualität. Wir konnten es nicht vermeiden, über schwierige, unbequeme und traurige Themen zu sprechen, die auch Teil unserer gemeinsamen Geschichte sind.

Tiago

Das Erlebte feiern

Als wir uns in dieser Nacht verabschiedeten, taten wir dies in der Hoffnung, uns physisch wiederzusehen, aber mit der Klarheit, dass der Krebs dies menschlich gesehen nicht zulassen würde. Wir wussten, dass er vielleicht nach Lissabon zurückkehren würde, um dort seine letzten Tage zu verbringen. Doch wir lachten und wir feierten, was wir erlebt hatten.

Tiago übermittelte uns seine Freude über das Leben, das Gott ihm geschenkt hatte. Er erzählte uns von seiner Gelassenheit – egal was kommt – und der Hoffnung, nach seinem Tod von Jesus und der Gottesmutter empfangen zu werden. Trotz der Traurigkeit, die sein Abschied von der irdischen Welt uns allen bescherte, kehrte ich an diesem Tag mit einem Gefühl der Ruhe und Zuversicht in mein Zuhause zurück.

Ich bin mir sicher, dass für alle von uns, die ihn kannten, die Erinnerung an ihn so sein wird: lebensfroh und hoffnungsvoll. Ich bin dankbar für sein Leben und seine Freundschaft.

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

 

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