Veröffentlicht am 2011-06-29 In Schönstätter

Heimwärts zum Vater – Odette Vallendor

Alfredo y Odette VallendorARGENTINIEN, mkf. Odette Vallendor aus der Gründergeneration Schönstatts in Argentinien ist am 24. Juni, am Fest des heiligen Johannes des Täufers und im Jahr der Vaterströmung, heimgerufen worden. Odette gehörte zu einer Gruppe Jugendlicher in der deutschsprachigen Gemeinde in Villa Ballester, die wesentlich zum Entstehen der Schönstatt-Bewegung dort und damit in Argentinien beigetragen hat. Zusammen mit Alfredo Vallendor gehörte sie zur ersten Gruppe der Familienbewegung und war bis zu ihrem Tod der große Apostel des Hausheiligtums und der einsatzbereiten Verbundenheit mit Pater Kentenich.

 

 

Sie war noch ein Kind, als die Marienschwestern sich 1935 in Villa Ballester niederließen. Als Pater Kentenich im Jahr 1947 zum ersten Mal Argentinien besuchte, gehörte sie zu einer der ersten Gruppen der Schönstatt-Mädchenjugend.

Jahre später, nach ihrer Hochzeit mit Alfredo Vallendor, begann sie, an der ersten Gruppe der Familienbewegung in Argentinien teilzunehmen.

Im Jahr 1965 besuchten die beiden Pater Kentenich in Milwaukee. Hier erneuerten sie ihre Eheversprechen und ihr Liebesbündnis und erhielten aus den Händen des Gründers die Sendung, das Hausheiligtum in Argentinien zu verbreiten. Eine Aufgabe, die Odette und Alfredo in voller Treue und leidenschaftlichem Engagement bis heute erfüllt haben.

Der dreifaltige Gott wird all die Arbeit, die Odette in diesen Jahren für Schönstatt geleistet hat, belohnen und ihr die so ersehnte Begegnung mit der Gottesmutter und das Wiedersehen mit Pater Kentenich schenken.

Totenwache

Am Abend des 24. Juni besuchte Odette zum letzten Mal das Heiligtum in Villa Ballester, wo die Schönstattfamilie Totenwache hielt. Am Samstag, 25. Juni, war um 10.30 Uhr heilige Messe für sie; um 11.30 Uhr wurde dem Sarg das Geleit gegeben zum Friedhof der Schönstatt-Patres in Florencio Varela, wo sie beigesetzt zu werden wünschte. Am selben Morgen wurde im Urheiligtum bei der heiligen Messe „auf dem Weg nach 2014“ für sie gebetet.

Ein Zeugnis, das mehr von Odette sagt als viele andere Worte: von Albita Mansilla, Villa Ballester

… Und Odette, die am Mittwoch noch so selbstlos für uns gesorgt hat, ist heute heimgegangen. Nach dem Rosenkranz und dem Lesen aus der Heiligen Schrift, fühlte sie sich nicht gut, ihr Blutdruck sank rapide ab. Sie legte sich hin und schlief ein, um nicht mehr aufzuwachen. Am Mittwoch waren wir noch mit Euge Minoli bei ihre gewesen, um Fotos zu machen und ihr Zeugnis für das 75. Jubiläum der Mädchenjugend aufzuzeichnen… Nachdem sie uns ihre Zeit geschenkt und viele Fotos gezeigt hatte, und dann, glücklich darüber wie ein Kind und mit diesem typischen Strahlen in den Augen, alle Fotos von Pater Kentenich mit ihr, schenkte sie uns all ihre Erfahrungen im Liebesbündnis in diesen langen Jahren…

Und sie erzählte uns von ihrem kindlichen Vertrauen in ihrem schlichten Leben im Alltag, das für sie Tag für Tag ein Zeichen der Treue ihrer Königin war.

Sie hatte sich große Sorgen gemacht wegen all des wertvollen Materials aus dem Optikergeschäft ihres Mannes, das niemand kaufen wollte und das vom Herumliegen auch nicht besser wurde… An eben diesem Tag hatte sie der Gottesmutter dieses Anliegen bewusst ins Hausheiligtum gebracht und sie gebeten, das doch in die Hand zu nehmen, so wie immer… Und am selben Tag erschien ein Mann, der den ganzen Bestand aufkaufte…sie wusste gar nicht, wie ihr da geschah. Alles war weg! Und am Ende sagte der Mann auch noch: „Meine Güte, meine Mutter hat genau so ein Bild von der Maria im Haus!“, und zeigte auf das MTA-Bild. Und Odette: „Merken Sie, wie treu die Gottesmutter mir ist?“

So war Odette, und vertrauensvolles Kind bis in die kleinsten Dinge des Alltags. Sie hat mich immer mit einem Lächeln begrüßt, ganz egal, wie es ihr ging, sie hatte immer diese Würde einer Prinzessin des Vaters, diese Feinheit im Umgang mit anderen, diese Sensibilität und eine unendliche Geduld.

Und immer bereit zum Gespräch, weil die Gottesmutter ihr das Herz geraubt und sie ihr Leben ganz und gar ihr geweiht hatte. Dieses Leben ist heute erloschen, doch im ewigen Schönstatt lächelt sie uns weiter zu, während sie Blumen gießt und von dort aus sich um ihren Alfredo und ihre Kinder und Enkel kümmert.

Für mich ist sie ein Beispiel gelebten Schönstatts, ein Vorbild als Mutter, Frau und Ehegattin. Mehr kann ich jetzt nicht schreiben, denn die Tastatur ist mittlerweile nass vor lauter Tränen, aber ich wollte diese Zeilen schreiben, damit die Welt weiß, Odette hat nicht umsonst gesät.

Halten wir dieses Feuer lebendig, das in diesem Herzen glühte, hüten wir ihr Erbe und mögen wir ein ganz klein wenig werden wie sie.

Deine gekreuzigte Treue verpflichtet und leitet uns. Danke, Odette!

Du warst so mütterlich… Mutter von viel mehr Kindern, als du geahnt hast, du warst schlicht, eine große Beterin, treu; du warst ein strahlendes Kind des Vaters, das Gott uns geschenkt hat. Danke. Die Großen sterben nicht, sie gehen nur voraus, sie bleiben da, für immer, als Beispiel, Spur und Erbe.

Uns bleibt ihr Lächeln ausgebreiteter Arme“, ergänzen Viviana und Roberto Sosa, „ihre ständige Präsenz, auch wenn sie sich nicht mehr so bewegen konnte; ihr offenes Haus für alle, die kommen wollten, ihr herzlicher, warmer Umgang. Sie war eine große Mutter für die ganze Gemeinde und so werden wie sie in Erinnerung behalten. Wir werden dich vermissen! Mögen Gott und die Gottesmutter nun besonders Alfredo und all ihre Kinder schützen…“

Odette sollte auf ihrem Grabstein stehen haben, was sie gelebt hat – das Ideal der Schönstattfamilie von Villa Ballester: „Von hier aus in gekreuzigter Treue Nazareth des Vaters!“

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