Veröffentlicht am 2010-02-08 In Schönstätter

Zwei neue Berufungen

vocacionesPARAGUAY, Zeitschrift Tuparenda. Manuel Edmundo Troncoso López (20) und Ricardo María Morales Ferreira (auch 20) sind zwei neue Berufungen zum Institut der Schönstatt-Patres in Paraguay. Bald werden sie, zusammen mit weiteren 20 jungen Männern, in Tuparenda, Paraguay, ihr Noviziat beginnen. Was bewegt sie dazu, diese Entscheidung zu treffen? Was sind ihre Wünsche? Beide antworteten voller Freude auf die gestellten Fragen…

 


Manu y Ricardo, postulantes

Seit wie vielen Jahren gehört ihr zur Schönstatt-Mannesjugend?

Manu: Ich bin seit anderthalb Jahren Mitglied. Auf Einladung eines Kommilitonen bin zum 23. Studentenkreis gekommen, und mein Liebesbündnis habe ich am 9. November 2009 geschlossen.

Ricardo: Ich trat der SMJ am 25. März 2005 bei und gehöre seitdem voll und ganz dazu. Der Name meiner Gruppe ist „Marias Legion des Feuers“, QUIS UT IMPERATRIX! Mein Liebesbündnis schloss ich am 23. März 2008.

Wann habt ihr euch zum Priester berufen gefühlt? Wann und warum habt ihr euch dazu entschieden, ins Noviziat einzutreten?

Manu: Ich habe zum ersten Mal darüber nachgedacht, als ich 16 Jahre alt war. Aber tatsächlich empfand ich eher eine Rastlosigkeit als etwas Festes und Konkretes. Ich entschied mich im Juli 2009 dazu, dem Noviziat der Schönstattpater beizutreten, da ich begriff, dass das, was zuerst als Rastlosigkeit begann, stärker wurde und ich trotz aller Ausreden, die ich Gott gab, immer stärker seinen Ruf spürte. Ich entschied mich letztendlich dazu, als ich fühlte, dass Gott mir Leben gab und er mich für einen sakramentalen Dienst auserwählt hat. Meine Freude wird darin bestehen, mein Leben vollkommen ihm zu übergeben und für meine Brüder und Schwestern da zu sein. Aber ich bin davon überzeugt, dass es weder mein Mut noch meine Tapferkeit sind, die mich führen, sondern eher die Gottesmutter, die mich bewegt und stärkt.

Ricardo: Seit einer langen Zeit, ungefähr seit ich im Oktober 2005 der SMJ beigetreten bin. Ich erinnere mich, dass ich einem Kameraden, der zufälligerweise Manu Troncoso, der andere Postulant ist, meine Zweifel erzählte. Ich entschied mich am 6. Juli 2009 dazu; an diesem Montag war ich alleine im Heiligtum. Es war ganz still und ich schaute auf das Bild der Gottesmutter. Ich fand endlich die Antwort, nach der ich seit 2005 suchte. Nichts oder niemand hielt mich davon ab, der Gottesmutter ein „Nein“ zu geben. Ich hatte einen guten Job, ich liebte die Karriere, die ich hatte; alles lief gut, Gott sei Dank. Aber nichts erfüllte mich. Das einzige Mal, dass ich mich wahrhaftig erfüllt fühlte, war, als ich im Heiligtum betete, sang oder einfach nur still da saß. An diesem besagten Abend schaute ich also auf das Bild der Gottesmutter und sagte zu ihr mit einem Lächeln auf den Lippen: „Ich gebe auf, ich habe keine Ausrede mehr, um dir ein „Nein“ zu geben, du hast gewonnen. Ich gebe mich deiner Liebe hin.“ Es war wunderschön, da ich das Heiligtum mit einem inneren Frieden verließ, den ich nicht beschreiben kann; ich fand endlich die Antwort, nach der ich so sehr gesucht hatte.

Was hat Eure Entscheidung beeinflusst?

Manu: In Wahrheit gab es keine bestimmte Person oder etwas Konkretes, das meine Berufung auf eine Weise beeinflusst hat. Aber insgeheim kann ich sagen, dass Gott dadurch zu mir gesprochen hat, indem er mir eine wunderbare Familie, sehr gute Freunde und auch einige kleine Leiden gegeben hat. Alles, das in meinem Leben passierte, brachte mich irgendwie dazu, die Berufung, die Gott mir gab, zu entdecken.

Ricardo: Eigentlich jeder, da ich in jeder einzelnen Person auf ihre Weise etwas entdeckte, das mir half, meine Berufung zu erkennen; aber auch keiner, da es in Momenten großer Einsamkeit war, wo ich sie entdeckte und vertiefte. Ich kann einige nennen: alle Priester, meine Klassenkameraden, Penacho, der mich spirituell begleitete und Joaco Santiviago, der mir half, durch die Gespräche, die wir führten, als Person zu wachsen und zu reifen und wo ich versuchte, zu erkennen, was Gott für mich geplant hatte.

Wie nahmen eure Eltern eure Entscheidung auf?

Manu: Sie akzeptierten sie von Anfang an und sie unterstützten mich zu 100 Prozent. Aber es stimmt, dass es schwer ist, da diese Entscheidungen nicht leicht für Eltern sind. Aber eines ist sicher; ich weiß, dass sie Gott darum bitten, dass ich Freude habe, in dem, was ich tue und das ist eine großartige Unterstützung.

Ricardo: Zu Beginn nahmen sie es beide schlecht auf; mein Vater, der eher ein ruhiger Typ ist, nahm es an, aber er teilte meine Freude nicht mit mir. Als wir jedoch zum Mittagessen mit Pater Tommy und Manu López gingen, mochte er die Vorstellung, denn erst da bekam er einen umfassenden Überblick darüber, was Schönstatt eigentlich ist. Die Reaktion meiner Mutter war, sagen wir, äußerst „nett“, da wir beide es liebten zu diskutieren. An dem Abend, als ich es ihr mitteilte, diskutierten wir somit drei Stunden lang. Zuerst wollte sie nichts davon wissen, doch als wir die Diskussion endlich beendeten, gab sie auf und akzeptierte es. Jetzt ist sie sogar richtig froh damit.

Was denkt ihr über die Jugend von Paraguay? Und wie seht ihr die Jugend allgemein?

Manu: Ich denke, es stimmt, dass ein Teil unserer Jugend, ich würde sagen, „desorientiert“ ist. Es gibt aber auch viele, die für ein besseres Land kämpfen und die den Lebensstandard der Familien verbessern möchten. Und das Wichtigste: Viele Jugendliche erkennen die Wichtigkeit, Jesus durch die Gottesmutter zu folgen, da dies der einzige und verlässliche Weg ist, eine neue Gesellschaft zu schaffen.

Ricardo: Unsere Jugend erwacht nach und nach. Sie erkennt, dass man nicht jahrelang warten muss, um eine Veränderung zu schaffen oder großartige Dinge zu vollbringen. Und ich sehe die Jugend im Allgemeinen so, dass sie einen Horizont sucht, weit weg von dieser Korruption, die auf uns lastet. Sie entstand durch den Mangel an Gott in unserer Gesellschaft, die nur Laster aufweist.

Was würdet ihr den heutigen Jugendlichen sagen, die den Schritten zum Priestertum folgen möchten?

Manu: Wenn sie spüren, dass es die Sendung ist, zu der sie Gott gerufen hat, müssen sie sich nicht fürchten. Ich würde ihnen auch raten, ihre Berufung vollkommen der Gottesmutter zu weihen. Sie wirkt Wunder. Darüber hinaus gibt sie Stärke und Mut für jede Schwäche.

Ricardo: Sie sollen sich nicht davor fürchten. Es ist das Großartigste, sich Christus und der Gottesmutter hinzugeben. Es stimmt, dass es eine große Entscheidung ist, aber wenn es nötig wäre, würde ich es wieder tun. Vor allem sollten sie sehr viel beten, sie sollten sich Zeit nehmen und so oft wie möglich das Heiligtum besuchen. Dort findet man seine Berufung. Sie sollten einen spirituellen Leiter haben und an der Eucharistie teilnehmen.

Übersetzung: Teresa Seebacher, Deutschland

1 Responses

  1. E. Hemetzberger, Mütterbund sagt:

    Zwei wundervolle junge Männer, die mit Begeisterung ihrer Berufung folgen.
    Die Gebete vieler Menschen mögen sie begleiten und stärken!

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