Veröffentlicht am 2014-11-09 In Jubiläum 2014

Wir möchten unsere Erfahrung des Bündnisses mit Gott, der Gottesmutter und Petrus teilen

JUBILÄUM ROM 2014, mda. „Mit missionarischem Bewusstsein möchten wir unsere froh- und lebendigmachende Erfahrung des Bündnisses mit Gott, der Gottesmutter und Petrus, teilen, damit in der Kirche ein missionarischer Frühling anbreche, und wir gemeinsam eine neue Kultur gestalten als Frucht des Bündnisses.“ Der Schluss der Predigt von Kardinal Errázuriz, Mitglied im Kardinalsrat des Heiligen Vaters Papst Franziskus, klingt wie eine Antwort, oder sogar mehr noch wie eine Verpflichtung auf den Kern der Botschaft, die Franziskus der Schönstatt-Bewegung am Tag zuvor gegeben hatte: „Kultur der Begegnung ist Bündniskultur. Und das schafft Solidarität. Kirchliche Solidarität. Sie wissen, dass dies eines der gefährdeten Wörter ist. Jedes Jahr oder alle drei Jahre versammelt sich die Real Academia Española, um die neuen Wörter zu untersuchen, die entstanden sind, weil wir eine lebendige Sprache sprechen – und das geschieht in jeder lebendigen Sprache -, und genauso verschwinden einige, weil sie tote Sprachen sind, das heißt, sie sterben und werden nicht mehr benutzt. Und lebendige Sprachen haben tote Wörter. Das Wort, das vor dem Sterben steht, oder dass getötet, aus den Wörterbüchern gestrichen werden soll, ist das Wort „Solidarität“. Und Bündnis bedeutet Solidarität. Bedeutet die Schaffung von Bindungen, nicht die Zerstörung von Bindungen. Und heute leben wir in dieser Kultur, in dieser Kultur des Provisoriums, einer Kultur der Zerstörung der Bindungen.“ Schönstatt geht hinein in sein zweites Jahrhundert, gesandt als Missionar, im Bündnis mit Gott, mit Maria und mit dem Nachfolger des heiligen Petrus, mit Papst Franziskus.

“Es ist eine wichtige Sache, wichtig, ganz wichtig!“ Mit ihrer Pilgermutter hoch in die Luft gereckt, versucht eine Chilenin noch hineinzukommen in den abgesperrten Bereich des Petersdoms, wo Kardinal Francisco Javier Errázuriz zusammen mit hunderten von Priestern mit der Schönstatt-Bewegung die Aussendungsmesse feiert, mit der das Jubiläum definitiv zu Ende geht und der Augenblick gekommen ist, in den Ländern, in den Lebenssituationen, in denen jeder einzelne steht, Bündniskultur zu bauen. Gaben sind Aufgaben. Die Gaben des Jubiläums, die Gabe der Botschaft von Papst Franziskus, sind jetzt Aufgaben. Sind die Aufgabe, sie ins reale Leben zu übersetzen, vom Tabor herunterzusteigen und den Boden von Schmerz, Sehnsucht, Hoffnung zu berühren; und konkrete Antworten zu geben aus dem Bündnis auf die Frage so vieler Menschen: Schönstatt, was machst du für uns?

In “kirchlicher Solidarität”

Es ist ein beeindruckendes Bild an diesem sonnigen Morgen des 26. Oktober, an dem die Schönstattpilger aus allen Richtungen zum Petersdom strömen. Sie bilden lange Schlangen, um das Heiligtum des Heiligen Petrus zu betreten, das Zentrum der Kirche. Sie kommen mit ihren Fahnen, ihren Peregrinas, ihren Missionskreuzen, die sie bei der Aussendung durch den Heiligen Vater erhalten haben.

Hunderte von Priestern ziehen in Prozession zum Altar; auf dessen Seite steht das große Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt. Noch einmal halten das Original-Kreuz der Einheit und die Ur-Peregrina Einzug, die Zeichen eines missionarischen Schönstatts, eines Schönstatt im Hinausgehen.

„Es ist beeindruckend, die Führung des Heiligen Geistes in diesem Moment der Geschichte festzustellen“ so Kardinal Errázuriz in der Ansprache. „Er hat die in Aparecida versammelten Bischöfe angestoßen, eine neue Epoche im Leben der Kirche zu beginnen, um sie in Lateinamerika aus ihrer missionarischen Lethargie herauszureißen, um sie in eine Kirche „im Zustand der Mission“ zu verwandeln. Kurz danach hat der Geist Gottes das Konklave inspiriert,  Franziskus zum Papst zu wählen, der uns in seinem ersten Apostolischen Schreiben schrieb, dass er die ganze Kirche zu einer ’neuen Etappe der Evangelisation‘ einladen möchte, einer neuen Etappe, die geprägt ist von der Freude des Evangeliums und der Dynamik einer Kirche im missionarischen Hinausgehen. Und auch wir haben in der Feier des ersten Jahrhunderts unserer Gründung das Wirken des Geistes in Jesus Christus erkannt, der uns einlädt, in eine neue Etappe unserer Bewegung einzutreten, mit dem Missionskreuz in unserem Innern und in unseren Initiativen. Dieses Wirken des Geistes treibt uns an, die Familie in schöpferischer Treue neu zu gründen,  im vollen Bewusstsein unserer missionarischen Verpflichtung, und ein Charisma für das Wohl der ganzen Kirche sein; ein Charisma, vereint mit allen apostolischen Kräften die der Heilige Geist der Familie Gottes schenkt und in Zusammenarbeit mit Ihnen, ganz im Sinne des Geistes und der Sendung des Heiligen Vinzenz Pallotti.“

Das Bündnis unseres Gründers mit der Kirche und ihren Hirten

Der Auszug aus dem Petersdom gestaltet sich nach den Dankworten, Schlussworten und dem Segen schneller als gedacht – so schnell, dass einige Ehepaare des Familienbundes in Spanien sich draußen auf der Straße wiederfanden, bevor sie das Bündnis mit Papst Franziskus schließen konnten, auf das sie sich monatelang vorbereitet hatten… Die Wachen wollten den Petersdom vor dem Angelus schließen und trieben die Pilger hinaus. Ein schönes Zeichen, irgendwie. Wie Maria, die eilends über das Gebirge geht, wie die Pilgernde Gottesmutter, die zu den Menschen eilt, so beeilt sich Schönstatt jetzt, auf die Straße hinauszukommen, um Bündniskultur zu schaffen. Beim Beten des Angelus grüßt Papst Franziskus die Schönstatt-Bewegung noch einmal und weist hin auf das riesige Bild der Gottesmutter, das auf dem Petersplatz in die Kameras der Weltpresse hineinschaut.

“Das verpflichtet uns”, sagen zwei Mitarbeiter von Schoenstatt.org, die kurz danach das Privileg haben, ihr solidarisches Bündnis mit Franzikus in “seiner” Kapelle in Santa Marta zu erneuern. Es klingt nach, was Kardinal Errázuriz am Schluss seiner Predigt sagte:

Als Ausdruck und Weg unserer Mitarbeit an der Mission von Papst Franziskus, können wir das Liebesbündnis nicht vergessen, das unser Gründer mit der Kirche und ihren Hirten lebte. Genau hier in Rom hat er die Stelle gesegnet, an der inzwischen ein Heiligtum errichtet wurde. Möge das Heiligtum von Belmonte, in Verbundenheit mit dem Cor Ecclesiae Heiligtum, eine Quelle der Gnade sein, damit dieses Bündnis im zweiten Jahrhundert unserer heiligen Geschichte reiche Frucht bringe.
Mit missionarischem Bewusstsein möchten wir unsere froh- und lebendigmachende Erfahrung des Bündnisses mit Gott, der Gottesmutter und Petrus, teilen, damit in der Kirche ein missionarischer Frühling anbreche, und wir gemeinsam eine neue Kultur gestalten als Frucht des Bündnisses.

 

Ansprache von Kardinal Errázuriz – deutsch; Übersetzung nach der autorisierten spanischen Fassung)

Ansprache von Kardinal Errázuriz (mehrsprachige Fassung – spanisch, deutsch, italienisch)

Spanische autorisierte Fassung


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