Veröffentlicht am 2014-11-13 In Jubiläum 2014

Mein Rückblick auf das Jubiläum: Ein Fest der Begegnung

SÜDAFRIKA, Sarah-Leah Pimentel. Drei Wochen später und mir ist noch schwindelig. Ich bin zu Hause. Ich bin zurück an der Arbeit. Zurück in der täglichen Routine. Ja und nein. Es ist unmöglich, so viel Gnade erlebt zu haben und nicht verändert zu sein.

Und da war wirklich so viel während der Jubiläumsfeiern in Schönstatt und Rom. Wir werden Monate und Jahre brauchen, um den Segen zu verstehen, den wir empfangen haben. Also, wo werden wir anfangen, das zu verarbeiten, was wir erlebt haben? Für mich musste ich mir die Frage stellen: Was hat mich am meisten berührt?

Eine Begegnung der Gnade

Im Jahr 2009 trafen sich über 100 Personen in Schönstatt, um zu erkennen, was unsere MTA und Pater Kentenich für das Jubiläum wünschen. Obwohl wir von unterschiedlichen Orten, Sprachen, Kulturen und Positionen kamen, bewegte der Heilige Geist die Teilnehmer am Ende der Konferenz dazu, mit einem Herzen und einer Seele zu sprechen. Cor unum in patre. Wir hatten eine Begegnung der Gnade, und unser Traum war es, dass alle unsere Brüder und Schwestern auch diesen Augenblick der Gnade erleben könnten.

Um von dieser Erfahrung aus die Frage zu beantworten, was mich am meisten während der Jubiläumsfeiern in Schönstatt berührt hat, kann ich nur sagen: Die Augenblicke der Begegnung. Und es gab so viele davon. Einen Fremden treffen und herausfinden, dass dessen Freund dein Freund ist. Das macht einen neuen Freund. Die Menge überfliegen und ein vertrautes Gesicht sehen, das du in neun oder vierzehn Jahren nicht gesehen hast. Vergessene Freundschaften neu aufleben zu lassen. Am Ende des Tages mit deiner eigenen Pilgergruppe zusammensitzen und etwas Neues über die Person zu entdecken, die jahrelang mit dir unterwegs ist. Die Liebe wachsen sehen zwischen zwei Menschen während der langen Wege hinauf auf den Berg zum Mittagessen, oder wenn sie unsere heiligen Orte zusammen besuchen.

Cor unum in patre. Der Augenblick während der Nacht des Heiligtums, der Vigil: 7.600 Leute standen in Stille, zündeten ihre Kerzen an und antworteten auf die Aufforderung der Fackelläufer, Licht zu sein, das für eine neue Generation aufscheint, den Spuren von Pater Kentenich und den ersten Sodalen zu folgen. Cor unum in patre. Der Augenblick, als unsere MTA aus ihrem Heiligtum herauskam, um mit ihren Kindern durch die Pilgerarena zu gehen. SIE kam zu uns. Begegnung!

Die Gnade kommt nicht von uns

Vor fünf Jahren schrieb ich in einem Artikel: Das Leben aus dem Bündnis rieselte am 18.10.1914 aus dem Urheiligtum und würde mit der Kraft eines mächtigen Stromes zurückkehren, wenn alle Schönstätter am 18.10.2014 nach Hause kämen, körperlich oder geistig, um ihr Bündnis zu erneuern.

Aber das war es nicht, was die MTA geplant hatte. Ja, sie lud uns ein, sie an ihrem besonderen Ort zu besuchen. Aber sie wollte uns erinnern, dass die Gnade nicht von uns her kommt. Nichts ohne SIE. Wegen der Gnade unserer Begegnung mit unserer Königin werden wir fähig, die Gnade widerzuspiegeln für jene, denen wir auf unserer eigenen Lebensreise begegnen. Und so kam SIE zu uns, die versammelt waren und gewartet haben in der Pilgerarena und in so vielen Heiligtümern, Hausheiligtümern und Herzensheiligtümern überall in der Welt. Was war das für ein Fest! Welch eine Begegnung! Alle waren auf den Beinen, sangen, riefen, lachten, schwenkten ihre Flaggen, als SIE vorbeikam. SIE kam zu uns. Eine Begegnung mit himmlischer Gnade. Eine Begegnung der Freude. Ein Augenblick der Einheit der Familie. Cor unum in patre. Eine Mutter im Herzen ihrer Familie, wo sie ihr Liebesbündnis mit uns erneuerte.

Die Pilgerarena des Lebens

Dann kehrte Mutter zum Heiligtum zurück, aber wir folgten ihr nicht. Wir gingen nicht mit ihr zum Urheiligtum. Wir blieben an dem Ort, wo wir waren.

Und ich versuche zu verstehen: Sie ist immer im Heiligtum, sodass wir den Rückweg nach Hause kennen. Aber sie ist auch die Pilgernde Mutter. Eine Mutter, die in die Welt geht, immer auf der Suche nach einer Begegnung mit ihren Kindern, die fälschlicherweise denken, sie seien Waisen. Und weil sie denken, dass sie Waisen seien, kommen sie gar nicht erst auf die Idee, dass sie eine Mutter haben (wie Papst Franziskus während unserer Audienz in Rom sagte).

Darum bittet sie uns um unsere Hilfe. Wir sind alle in der großen Pilgerarena unseres Lebens in der Welt. Da gehören wir hin. Wir können Menschenherzen sehen, die traurig und einsam sind, aber in ihrem Schmerz nicht sehen können, dass die Mutter über ihnen wacht. Dadurch, dass wir ihnen zuhören und Worte des Trostes sagen, können wir sie an die Hand nehmen und zur Mutter führen, die immer auf sie gewartet hat. Sie brauchen nicht länger Waisen zu sein. Nichts ohne uns.

Begegnung. Cor unum in patre. Einheit. Das waren die Jubiläumsgnaden, die wir in Schönstatt erhalten haben.

Und das war erst der Anfang. Uns erwarteten noch viel mehr Begegnungen der Gnade in Rom …


Original: Englisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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