Veröffentlicht am 2014-11-06 In Jubiläum 2014

Mach dich auf! … Generation 2014! Auf ins 2. Jahrhundert! Hinein in eine neue Zeit!

PORTUGAL, Lena Castro Valente. In dem Maß, wie die Zeit dahinflog und der 18. Oktober 2014 sich näherte, stieg in mir die Erwartung und Sehnsucht auf diesen geschichtlichen Höhepunkt, die Augen der Seele sperrangelweit geöffnet, ohne aufzuhören „rückwärts“ zu schauen und den ganzen Weg zu durchlaufen. In dieser Haltung, die Zeit vorübergehen zu lassen, wurde in meinem Herzen der Impuls groß, mich hinzuknien und zu danken …

Danke, o Heiligste Dreifaltigkeit! Aus Barmherzigkeit führtest Du einen Plan der unendlichen Liebe durch, um dem alten Menschen zu helfen, seine Einsamkeit loszulassen …, seine Heimatlosigkeit …, sein Massenmenschentum, seine Selbstgenügsamkeit …, seine Intoleranz zu überwinden …

Danke, liebe Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt! Denn du bist Heimat …, Zufluchtsort …, Herz …, führst mit zarter und sicherer Hand …, damit das Licht im neuen Menschen, wenn er aus dem Heiligtum kommt, (dein Haus – unsere Heimat) Einlass findet und sich im täglichen Kampf widerspiegeln kann.

Danke, lieber Vater und Gründer! Du hast Maria in dein Herz aufgenommen und dich von ihr zum Werkzeug des Allerhöchsten erziehen lassen – zum Werkzeug formen lassen wie „der Ton in der Hand des Töpfers“. Denn durch das Kreuz in deinem Leben, das du durch Glaubensdunkel und nach zahlreichen „Todessprüngen“, mit großer Liebe auf deinen Schultern trugst, bist du die leuchtende FACKEL in der Nacht der Zeit und führst deine Kinder zum SIEG. Du bist VATER, immer und ganz VATER.

Danke, Katharina Kentenich! Denn in deinen jungen Jahren sagtest du ein mutiges JA zum Leben, das in deinem Leib heranwuchs und übergabst es der Führung Marias und hast selbst schmerzliche Wege gehen müssen.

Dank an Euch, liebe Pallottiner! Ihr gabt Pater Kentenich die Chance, Priester zu werden. Ebenfalls Dank für die wertvolle Gabe unseres Heiligtums …, den geweihten Ort der Gründung Schönstatts.

Danke, Heiliger Vinzenz Pallotti! Dank für die Vision, die du deinem Werk gabst, in dem sich Schönstatt verwirklicht.

Dank euch allen, die ihr vor mir gelebt habt! Ihr nahmt in euren Herzen den Glauben und die Botschaft des Evangeliums auf, und ebenso die neue Botschaft Schönstatts …, und ihr habt diese Botschaft bewahrt, selbst wenn es das eigene Leben kostete, so dass diese Botschaft heute in mir lebendig ist.

Danke euch allen, die ich in meinem Leben kennen lernen konnte! Ihr brachtet Liebe …, liebevolle Fürsorge …, Hilfe, die Wege des Lichtes zu finden …, Sorge für Leib und Seele …, mehr noch: Durst danach, weiter voran zu gehen. Denn ihr brachtet Kreuze, die mich leiden, aber auch wachsen ließen …, Stolpersteine, damit ich lerne wieder aufzustehen …, Dornen, die mich verwundeten und die erlauben, mich nach dem einzigen wahren Heil zu sehnen, das aus der Höhe kommt.

SCHÖNSTATT – Liebesbündnis

16. Oktober 2014 – der Weg vom Urheiligtum zur Vaterkapelle

„Ich habe Vater, Mutter, neu erhalten und vieler Schwestern adelige Gestalten … Ich hab ein Recht, im Herzen sie zu tragen …“ (Josef Kentenich, Himmelwärts).

Morgengebet im Auto einiger portugiesischer Pilger, den ersten, die ankamen.

„Wie freute ich mich, als man mir sagte: Wir ziehen zum Hause des Herrn! Ich freue mich, weil ich ins Haus unserer Königin einziehen kann. Ich kann den heiligen Boden des kleinen Heiligtums betreten …“ (Vaterworte vom 14.04.1934).

Wirklich erwachte in meinem Herzen die Wiedersehensfreude, als wir die Worte hörten: „Ich werde ERWARTET in Schönstatt – von unserer Mutter und Königin, von Pater Kentenich, von vielen Schwestern und Brüdern im Liebesbündnis, von der ganzen Welt …“

Bei diesen Worten schlug mir das Herz bis zum Hals … Die Eile anzukommen war unbeschreiblich … „Ich bin erwartet in Schönstatt …; Mutter und Vater, meine Geschwister erwarten mich … Ich möchte meine Familie sofort, jetzt treffen … Ich bin keine Einzelperson, keine An-den-Rand-Gedrängte …

Welche Freude! Unser Schönstattland vibriert von den Gesängen …, von den Begrüßungen …, von den Freudensprüngen, so vielen zu begegnen, die man nicht erwartet hatte, schließlich und endlich: Wir sind Zuhause angekommen! Wir schwangen unsere Nationalflaggen, um uns zu begrüßen … und, in der Luft formten sie sich zu einem Banner, dem Schönstattbanner!

Beim Unterzeichnen der Gründungsurkunde! Hier steht mein Name, man kann mit mir rechnen! Hier bin ich! Hier stehe ich! Ich bin hier!

Als ich zum Urheiligtum kam, erwartete mich die Vaterstatue … ich lief wie eine Verrückte, um meine Hand in seine legen zu können …, denn ich wusste, dass er mich erwartet … Das endlose Meer, das mein Heimatland umgibt, brach aus meinen Augen in endlosen Tränen, die die Zweifel …, die Einsamkeit …, die Not, an den Rand gedrängt zu werden, wegspülten. Ich bin Kind dieses Vaters, der mich umarmt!

Es kam die Stunde, in der die Portugiesen sich unserer lieben Mutter im Heiligtum vorstellen durften! „Mit allen Völkern eilen wir zu Dir, Mutter dreimal wunderbar …“ Wir brachten unser Gnadenkapital, unsere Fürbitten und Anliegen …; das Gnadenkapital, die Anliegen und Bitten unserer Brüder und Schwestern, die nicht mitkommen konnten …, das Gnadenkapital, die Bitten und Anliegen für unsere Nation. Und die so tief erfahrene Ergriffenheit bewegte mein Herz …, Tränen über Tränen … sowie ein unsagbares Gefühl der vollkommenen Zugehörigkeit zur portugiesischen Familie des Vaters, portugiesisches Glied der internationalen Familie des Vaters.

Der Vater erwartet mich in seiner Kapelle der Anbetungskirche … Die Worte, die gesprochen und gehört wurden, bleiben kostbares Geheimnis im Herzen fürs Leben … Im Vatermuseum – Vaterhaus – habe ich von ihm ein Armband bekommen, auf dem in seiner Handschrift geschrieben steht: „Ich gehe mit … J.K.“ Er geht mit mir! Was brauch ich mehr!

17. Oktober 2014 – Urheiligtum … Vigil des Bündnisses

Endlich, morgens, allein mit der Mutter in ihrem Heiligtum – mein Haus.

Gegenseitige Versprechen … Austausch der Blicke …, gegenseitiger Interessen-, Güter- und Herzensaustausch …

Pilgerarena – Vigil – Ankommen der Original-Peregrina … 140.000 km getragen auf den Schultern eines Heiligen unserer Zeit – von João Pozzobon …, gewandert auf den Straßen der Welt …, den Hunger und Durst der Ärmsten nach Liebe zu stillen … Trost und Worte der Hoffnung bringend …, das Liebesbündnis kündend …, Ursprung von tausenden und abertausenden Pilgernden Bildern der Gottesmutter in dieser Welt, Ozeane überquerend …, Wüsten …, Berge und Täler …, doch stets geeint in derselben Sendung, der Sendung unseres Vaters.

Die Fackel wird hereingetragen, die Fackel – entzündet von Papst Franziskus -, getragen über Berge und durch Täler, Städte und Felder, die Fackel, die zahlreiche Länder durchquerte, das Feuer des Bündnisses …, das Feuer der Liebe …

Hineingetragen in eine Arena, die – dank moderner Technik – überholt worden war und erlaubt, die geheimnisvolle Kugel Schönstatts darzustellen, die uns täglich unsere Realität bestätigte, dass es in Herzenssachen keine Geografie gibt, die trennt … Lob- und Dankgesänge …, die Freude des Zusammenseins in der Verschiedenheit – Menschen aus allen Himmelsrichtungen, die wieder hinausgeweht werden in alle vier Winde – jetzt ein Herz, geborgen im unbefleckten Herzen der Mutter und im Herzen unseres lieben Vaters und Gründers … – Vigil – Vorwegnahme des Festes.

18. Oktober 2014 – Erneuerung des Liebesbündnisses

„Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat!“

Der Tag, der der Geburtstag des zweiten Jahrhundert Schönstatts wird! Der Tag, der die Gewissheit der Geburtsurkunde der Generation 2014 mit sich bringt … alle sind zur Mitarbeit gerufen … alle sind zum Zeugnisgeben gerufen, authentisch, zur Generation des 2. Jahrhundert, zur Generation 2014!

Die Mutter geht aus ihrem Heiligtum hinaus …, sie besucht ihre Kinder im Jubiläumsjahr … und, wenn auch für Nichts vorgesorgt werden kann … wendet sie sich an mich, ganz nah, kommt mir entgegen … „Sieh, ich rufe dich, meine Tochter … ich brauche dich als mein kleines Werkzeug … ich liebe dich wie du bist … bring mir all deine Schwäche …, all deine Schuld …, gemeinsam werden wir große Dinge tun …“ Ja, Mutter … ich möchte dir helfen …, aber, wie kann es sein, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Ich bin nicht würdig …, und meine Antwort erstickt in all den Tränen, die von Anfang bis zum endlosen Horizont der Geschichte geflossen sind.

Erneuerung des Bündnisses …, alle mit einer Stimme versprechen wir, die Bündniskultur hochzuhalten, „nichts unter dem Scheffel zu verstecken“… Wir erhielten das Kreuz der Einheit …, den Pilgerstab, Stütze und Halt des Wanderers … Dies wird das Zeichen sein!

19. Oktober 2014 – Ein Wiedersehn zum Paradies auf Erden

Im Tal, auf dem Berg … vervielfältigen sich die Messfeiern – ausgewählt wurde die Anbetungskirche, weil der Vater dort ganz nah ist … Eine himmlische Atmosphäre war greifbar … der Friede kam in meinem Herzen auf … wie gut, hier zu sein! Lasst uns drei Hütten bauen! Das Grab des Vaters … Ort für die letzten Versprechen (meinerseits) und die letzten Erinnerungen (seinerseits) … Von neuem öffnete sich der Himmel über mir, über meinem Herzen … Soviel Liebe, soviel Friede verbreitete sich.

Die Wege in Stille vom Berg, die Begegnung mit Fritz Esser, dem schweigenden Märtyrer, dem Gestalter des Lichtrahmens vom Bild unserer lieben Mutter, der Besuch des Heiligtums der Anbetung …

Das Schulungsheim …, die Vaterstimme in der Kapelle, das Vaterzimmer, das `Vatertelefon`, die letzte Botschaft, der Höhepunkt der Wallfahrt … Ich hätte keine andere Botschaft, die mir mehr Freude bereitet hätte!

BELMONTE (Land des Vaters) – ROM – die Aussendung

Eingeladen wurde ich nach Belmonte als Voluntärin, um bei der Betreuung der Schönstattpilger mitzuhelfen, die zur Papstaudienz nach Rom kommen.

Ich zögerte monatelang … Ich wusste nicht, ob es der Wille der Mutter war …, schließlich riskierte ich es und sagte zu.

Belmonte breitet sich aus wie eine Lobeshymne vom konziliaren Kirchenbild unseres Gründers und wie eine „Abschussrampe“, um die prophetische Vision unseres Vaters in Kirche und Welt hinauszutragen: Eine Kirche, die pilgert, ein pilgernder Fels; Fels, weil sie auf Jesus gründet, wandernd, weil sie dem Volk entgegengeht … ähnlich einem Boot, das den Wellen trotzt („Duc in altum!“ Fahrt hinaus! Auftrag Jesu an seine Jünger) …, um die neuen Ufer der Geschichte zu erreichen, eine Kirche, die heroisch ist – Schönstatt hat so viele heldenhafte Kinder und Märtyrer, wie Josef Engling und viele, viele andere …; aber eine Kirche, die zur selben Zeit einfach ist, geschwisterlich, arm, demütig, marianisch, stets vom Heiligen Geist geführt..

Belmonte ist Versprechen … zunächst vom Vater und Gründer an den Papst … Schönstatt möchte immer zum Wohl der Kirche arbeiten, der Kirche helfen, ihre Sendung zu erfüllen …, möchte Herz der Kirche sein, damit die Kirche Herz der Welt werden kann … Dann ist Belmonte Versprechen der Kinder an den Vater, die seine Zeugen sein möchten, in seiner Vision, die ständig auf dem Weg sind beim Entdecken neuer Ufer … – bis zum Ende der Zeiten.

Belmonte gehört uns allen!

Vor 10 Jahren brachten wir unser Gnadenkapital in Krügen zum Heiligtum (bei der Einweihung). Gleichzeitig brachten wir damit auch den Reichtum unserer Völker … Die Schönstattbotschaft wird immer stärker, tiefer, besser verstanden und gehört werden, mehr Leben hervorbringen, wenn die kristallklaren Wasser der Quelle unserer Originalität zusammenfliesen mit den heiligen Flüssen und Meeren, die unsere Heimatländer bewässern und befruchten.

Während des Jubiläums in Belmonte sein zu dürfen, war ein Geschenk der lieben Mutter und unseres Vaters. Die Brüder und Schwestern aus der ganzen Welt im „Haus von uns allen“ zu empfangen, sie und ihre Anliegen kennen zu lernen, war ein Privileg … Austausch von Eindrücken … Leben … eine Bereicherung …

Als bei der Papstaudienz die einzelnen Nationen aufgerufen wurden – welche Emotionen … Es waren so viele Völker, sie kamen von allen fünf Kontinenten! Wie kann das JA eines Menschen, in der Verborgenheit gesprochen, soviel Leben wecken! Etwas, das so in der Stille des Herzens eines Einzelnen begann – und in 100 Jahren schon Millionen erobern konnte – wie herrlich wird das Jubiläum des 2. Jahrhunderts werden!

Mit Franziskus zusammen sein ist wie eine Vaterbegegnung

Er versteht das Leben, weil er es immer ganz nah gefasst hat, er spricht zu den Menschen in verständlicher Sprache …, alle verstehen ihn.

Die Eucharistiefeier im Petersdom … Schönstatt feiert die Messe in Sankt Peter … Das Bild der Mutter am Nebenaltar … ganz nah beim Petrusgrab … die Bilder der Pilgernden Gottesmutter über dem Hauptaltar … Ich kann nur loben und danken und mich der prophetischen Worte eines Heiligen erinnern, der unser Vater ist und Josef Kentenich heißt.

„Benutze uns nach deinem Willen, durch Schönstatt lasse neu sich füllen, der heiligen Kirche weite Hallen, dein Lob zu deinem Throne schallen“ (Hw).

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn, Renate Dekker, Florianopolis, Brasilien

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