Veröffentlicht am 2014-11-04 In Jubiläum 2014

Eine Betrachtung im Nachklang der Jubiläumsfeiern in Nigeria

NIGERIA, Paulinus Ekpunobi. Die Vorbereitung für den großen 18. kam und ging. Menschen aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen, kulturellem Hintergrund und Sprachen sammelten sich um das Siegesheiligtum, um das hundertjährige Jubiläum des Liebesbündnisses bzw. das Jahrzehnt des Siegesheiligtums zu feiern. Es ist das erste dieser Art in der Geschichte Schönstatts in Nigeria, das mit einer Doppel-Feier begangen wurde. Die Feier war nicht nur auf Nigeria begrenzt, sondern ganz Westafrika war einbezogen, denn es ist das erste und einzige Schönstattheiligtum in Westafrika. Es ist wirklich ein Ereignis, das wert ist gefeiert zu werden; unsere liebe Mutter hat ihr Zelt in unserem Land aufgeschlagen. Das ist mehr als der Besuch Mariens bei Elisabeth, denn sie wird nicht mehr weggehen von hier. Der Herr hat Großes an uns getan, ein Wunder in unseren Augen.

Nigeria war stark geprägt von Folter, Aufruhr, Hunger, Korruption und Aufstand und alle Arten von nationalistischen Viren durchbrechen die Firewall unserer nationalen Einheit und des Friedens. Aber wir können mit Sicherheit sagen, dass wir im vergangenen Jahrzehnt übernatürliche Hilfe und Befreiung erlebt haben. Nicht dass sich die Korruption gelegt hätte, aber die Täter finden sich immer öfter hinter Gittern wieder. Es ist keine Neuigkeit mehr, dass zwei große Kriegsherren, die das innere Gefüge Nigerias angreifen – Ebola und Boko Haram – irgendwie unter Hausarrest stehen. Nur ein stolzer Ignorant kann sagen, wir hätten diese Kriegsherren aus eigener Kraft bezwingen können. Unsere Mutter war immer da, die ganze Zeit.

An diesen Tagen (17. – 19. Oktober) feiert die Schönstattfamilie in Nigeria ein doppeltes Fest. Wir feiern ein Jahrzehnt der Einweihung des Schönstatt-Siegesheiligtums in Ibadan und ebenso die Hundertjahrfeier des Liebesbündnisses, mit der weltweiten Schönstattfamilie. Das ist wirklich ein großer Tag, den der Herr gemacht hat, und wir sollen jubeln und uns freuen an ihm (Ps 126,3). Nigeria ist entkommen wie ein Vogel der Schlinge des Jägers.

Im Lauf der Jahre hat Nigeria in Schmerzen gestöhnt, sich gesehnt in Elend, zu tief um es auszudrücken. In diesen bitteren Qualen ging es durch den Wirrwarr. Es wurde durch den Krieg verwüstet, kaum zwei Jahre, nachdem es Republik geworden war. Es wurde mit Verwüstung und dem Tod vieler Kinder im zarten Alter von sieben Jahren konfrontiert. Als ob das nicht genug war, wurde ihm chronische Erkrankung von Tribalismus, Vetternwirtschaft, Unsicherheit, Verrat, Aufruhr, Korruption, Verbrechen, Diebstahl und Vandalismus auferlegt.

Boko Haram, Ebola …

Es kämpfte, um diese Zwangslagen zu handhaben, als es von einem Donnerschlag getroffen wurde. Es war ein versteckter Krieg, zu stark, und verursachte unerträglichen Schmerz im tiefsten Gefüge von Nigerias Firewall. Es war der Boko Haram Aufstand. Wir brauchen nicht die anderen Aufstände zu erwähnen wie die Nigerdelta-Militanz, Öldiebstahl und Bunker, von denen die Durchschnitts-Nigerianer betroffen waren. Diese waren jedoch gering im Vergleich zu dem Boko Haram-Aufstand. Das Profil dieser Sekte braucht hier nicht näher beschrieben zu werden, die Welt kennt es.

Schlimm und seltsam genug, Nigeria kämpfte noch mit dem Aufstand ohne zu wissen, dass ein weiterer Kriegsherr auf dem Weg war. Es war das tödliche Virus – EBOLA. Dieser besondere Horror hätte Nigeria beinahe aus dem Gesicht der Mutter Erde ausgelöscht. Das tat es beinahe. Es war fast soweit. Es wollte aktuell geschehen. Aber „fast“ – sagt man – kann einen Vogel nicht töten. So viele Nigerianer, auch einige religiöse Führer, haben das Geheimnis des Sieges über Ebola noch nicht entmythisiert. Ist es nicht offensichtlich? Unsere Mutter ist wieder an der Arbeit! Wir Schönstätter wissen, wie das Drama weitergeht. Wir wissen es, weil wir teilnahmen an dem großen Mahl, das die Weisheit selbst bereitet hat (Spr. 9,1 ff).

Es war mitten in all diesen Problemen, als unsere Mutter akzeptierte, ihre Zitadelle – das Schönstattheiligtum – in Nigeria aufzuschlagen und zu errichten. Wie Joao Pozzobon seligen Andenkens sagt: „Sie ist der große Missionar, sie wirkt Wunder.“ Sie begann enorme Wunder für Nigeria zu wirken. Wir können nicht die Chronologie dieser Wunder durchgehen; selbst wenn wir es versuchen würden, wir bräuchten alle Tinte der Welt um sie aufzuschreiben.

Siegesheiligtum

Das Heiligtum unserer Mutter in Ibadan wurde Siegesheiligtum genannt. Das ist kein Name, der so zum Spaß gegeben wurde, sondern er geht zurück auf die Geschichte des Heiligtums und Schönstatts in Nigeria. Wir haben eine Menge Schlachten geschlagen und konnten gewinnen auf Grund der Fürbitte unserer Mutter. Sie ist unsere Königin und Siegerin. Heute sind wir zusammengekommen um diesen Sieg zu feiern, den unsere Mutter für uns gewonnen hat. Es war ein großes Jahrzehnt der Befreiung, Bildung, Wandlung, Eroberung und Liebe. Nigeria steckt in großer Arbeit, um seine Dankbarkeit auszudrücken, o Mutter! Mit dieser Erwartung, Begeisterung, Leidenschaft, Fleiß und Dankbarkeit kommen wir, um in den Jubiläumsstrom einzutauchen mit dem Rest der Schönstattwelt, um zu sagen: Singt! Skandiert! Ruft! Schreit! Wiederholt! Verkündet! Bejubelt! Macht bekannt! Ruft aus! Kreischt! Brüllt! Schreit laut! Gellt! Grölt! Heult und jubelt –

AVE MARIA, gratia plena, Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui, Iesus. Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus, nunc, et in hora mortis nostrae. Amen.


Original: Englisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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