Veröffentlicht am 2014-10-05 In Jubiläum 2014

1800 Kilometer für eine bessere Welt: Shine your light!

INTERNATIONAL, mda. „Klingt das jetzt vielleicht zu einfach? Ich wünsche mir, dass Schönstatt im zweiten Jahrhundert sein Licht nicht unter den Scheffel stellt. Kann man das jetzt falsch verstehen?“, überlegt Stephan Jehle laut. „Also nicht, dass Schönstatt sich da irgendwie in seinem Ruhm sonnt. Sondern ganz einfach, dass jeder, der zu Schönstatt gehört, auf die Straße raus geht, sich mutig zeigt, nicht versteckt, sagt, was gesagt werden soll und sich einsetzt für eine bessere Welt. Das klingt echt einfach… Aber das ist es. Gemeinsam für die Sache Schönstatts brennen. Dafür laufen wir, die ganzen 1800 Kilometer. Denn der Heiland will durch mich heute durch die Straßen gehen, durch mich die Menschen berühren.“ Der letzte Satz kommt mit voller Überzeugung. Könnte von Franziskus sein. Ist von Kentenich. Und motiviert den Fackellauf 2014. Am kommenden Mittwoch, 8. Oktober, bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz wird Papst Franziskus die Fackel entzünden, die 85 junge Männer dann in neun Tagen von Pompei über Rom nach Schönstatt tragen, mitten hinein in die von der Jugend gestaltete Vigil zum 18. Oktober. Aktualisiert!

Ein kleiner Wermutstropfen ist drin in diesem so lange und mit unwahrscheinlicher logistischer wie spiritueller Präzision geplanten Fackellauf 2014. Drei junge Männer aus Indien haben trotz Bemühungen bis hin nach Berlin, Verpflichtungserklärungen und Garantien kein Visum erhalten. Es tut den Initiatoren richtig weh, das spürt man – für diese drei jungen Männer und für den Fackellauf, der damit „nur“ von jungen Männern aus Europa und Amerika gestaltet wird. Deutsche, Schweizer, Österreicher, Italiener, Spanier, Tschechen, Polen, Ungarn und Engländer sind aus Europa dabei, aus Südamerika Ecuadorianer, Argentinier, Paraguayer und ein Brasilianer. Landtagspräsident Guido Wolf unterstützt die Fackelläufer bei den Kosten für die Anreise der Südamerikaner. Überhaupt Unterstützung: Sponsoren und Beter sind so viele und so hochherzige da, dass keine Sorgen aufkommen…

Und nicht nur in Schönstatt ist der Fackellauf, eine freie Initiative junger Männer aus der Schönstattjugend, sehr wichtig und zentrales Element der Jubiläumsfeiern geworden. Auch an den Orten, die der Fackellauf berührt, und bei den Medien ist das Interesse hoch. „An fast allen Unterkunftsorten werden wir richtig toll verpflegt“, so Stephan Jehle. Ob die in Pompei geplante Begegnung mit dem Bischof stattfindet, ist noch nicht ganz sicher; sicher ist aber die Begegnung mit der Schönstattjugend von Rom, die auch die Fackel vom Petersplatz nach Belmonte tragen wird, das abendliche Fest in Belmonte am 10. Oktober und das große Fest in Freiburg. „Weihbischof Gerber läuft eine Etappe mit der Fackel“, so Stephan Jehle. Ebenfalls dabei ist die Mädchenjugend, ein Kreis der Schönstatt-Mannesjugend aus dem Oberland, dessen Mitglieder nicht mit auf den Fackellauf durften, weil sie noch keine 18 sind. In Freiburg ist dann auch die KNA (Katholische Nachrichtenagentur) dabei. Die Pressemappe ist in Italienisch und Deutsch vorbereitet. Zehn Soldaten der Bundeswehr übernehmen bei Bruchsal eine Etappe, und der Einlauf von Koblenz nach Schönstatt geschieht mit Polizeieskorte, direkt über die Rheinbrücke…. „Da ist dann der ganze Läufertross zusammen“, so Stephan Jehle.

„Wir sind etwas zu klein und haben nicht wirklich das Vertrauen“

In den letzten Tagen ist das „Läuferbuch“ fertig geworden – ein 300 Seiten starkes Buch mit allen Liedern, Gebeten, Tagesimpulsen, Tagesplänen, Läufervorstellung, von Franziska Thurm professionell gestaltet und dann mit großer Vorfreude und Erwartung in 125 Exemplaren in Druck gegeben. Der Andruck kommt, alles sieht gut aus, der Druckauftrag wird erteilt… und dann stellen Stephan Jehle und seine Frau bei einem erneuten Durchblättern fest, dass von den Tagesplänen jeweils die zweite Seite fehlte. Anruf bei der Onlinedruckerei… zu spät. Das geht nicht mehr zu stornieren. Sollen wir dann alles auf eigene Kosten nochmal neu drucken lassen? „Da ging mir dann erst die Geduld und dann das Vertrauen aus“, sagt Stephan Jehle. Und drei Stunden später ein Anfruf: Doch noch gestoppt, der Druck mit den richtigen Einstellung geht jetzt los. „Das war ein starkes Erlebnis für mich. Wir sind etwas zu klein und sehen die Gottesmutter zu klein, haben nicht wirklich das Vertrauen…“

Es geht um das Weitermachen

„Unsere größte Angst ist nicht unzulänglich zu sein, unsere größte Angst besteht darin grenzenlos mächtig zu sein. Unser Licht – nicht unsere Dunkelheit – ängstigt uns am meisten. Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst, dich klein zu machen nur damit sich andere um dich nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes. Wir wurden geboren um die Herrlichkeit Gottes, der in uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem Einzelnen. Und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis es auch zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind – befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.“

Auf der Grundlage dieses Zitats von Nelson Mandela ist das Motto des Fackellaufs 2009 entstanden. „Nun, fünf Jahre später, tun wir genau das was wir 2009 versprochen haben. Wir machen weiter. Wir gehen konsequent unseren Weg“, heißt es auf der Homepage.

„In Valle di Pompei wuchs aus einer kleinen Idee ein großer Wallfahrtsort. Dadurch inspiriert wagte sich Pater Kentenich mit seinen Schülern an die Verwirklichung Schönstatts. Daraus entstanden ist eine internationale Bewegung innerhalb der katholischen Kirche. Und nun, ein Jahrhundert später trauen wir uns auf unsere Art und Weise, das Werk fortzuführen.

Der Fackellauf 2014 setzt neue Akzente. Es kostet uns Überwindung, nicht den ersten Schritt, sondern den zweiten und den dritten Schritt zu wagen. Es geht um das „Weitermachen“. Schönstatt ist eine internationale Bewegung, darum brauchen wir einen internationalen Fackellauf. Nur miteinander werden wir die Herausforderungen und Probleme der Zukunft meistern können. Der Reichtum der Verschiedenheit soll unseren Horizont prägen.

In 100 Jahren ist Vieles geworden, was unmöglich schien. Wir leisten unseren Beitrag, um Teil von etwas Großem zu sein. Die Aufgabe, die Gott an das Leben eines jeden Einzelnen stellt, helfen wir zu verwirklichen. Und so tragen wir das Licht des Glaubens in die Zukunft.“

Anliegen – Solidarität konkret

Das wichtigste Element des Fackellaufs sind die Anliegen. Diese Wünsche, Bitten oder Nöte können den Läufern von jeder Person mit auf den Weg gegeben werden.

Jeden Fackelläufer begleitet auf seiner Etappe eines dieser Anliegen. Er macht sich somit für einen anderen auf den Weg. Das Anliegen lässt aber auch ihn über sich hinaus zu wachsen. Ein Stück Lebensschule für jeden.

Über 500 Anliegen sind bisher zusammengekommen. „Viele kommen klar von Schönstattmüttern, die darum bitten, dass ihre Söhne und Töchter wieder zur Kirche gehen. Es sind aber auch Anliegen dabei, die gehen richtig unter die Haut, Anliegen, bei denen ich überlegen muss, welchem Läufer ich die gebe, denn nicht jeder verkraftet es, dafür zu laufen.“ Das ist das Entscheidende. Es geht nicht nur um einen selbst. Man betet für andere, läuft für andere. Für einen konkreten anderen.

„Ja klar.“ Die Antwort auf die Frage kommt sofort. „Klar nehmen wir auch alle Anliegen mit, die über schoenstatt.org an die Gottesmutter im Urheiligtum geschickt wurden.“ Alle. Alle, die seit der Cruzada de Maria im Januar 2014 eingetroffen sind.

Wer noch ein Anliegen schicken möchte, das einer der Läufer auf seiner Etappe mit der Fackel mitträgt, kann dies noch tun – hier.

Direkt dabei

Über die Homepage www.fackellauf2014.org kann die ganze Schönstattwelt den Fackellauf mitverfolgen. Schoenstatt.org bringt immer wieder Zusammenfassungen und sorgt auch für die Übersetzungen, die die Läufer nicht schon selbst liefern.

Und auch dafür ist gesorgt: Es wird dank großartiger Kameraausrüstung nach dem Fackellauf wie schon 2009 ein Video und starke Fotos geben – das ist sicher!

Mittlerweile brechen die ersten jungen Männer auf Richtung Rom. Und am 8. Oktober entzündet Papst Franziskus auf dem Petersplatz die Fackel, die 85 junge Männer ins zweite Schönstattjahrhundert hineintragen. Schoenstatt, shine your light!

Alles was in den nächsten Tagen oder während des Projektes geschehen wird kann man mitverfolgen:

Homepage:  www.fackellauf2014.org

Facebook: https://www.facebook.com/pages/Fackellauf-2014/320802418034828

Application für das Smartphone:

iPhone:           https://itunes.apple.com/us/app/fackellauf/id916013188?ls=1&mt=8

Android:         https://play.google.com/store/apps/details?

Die Audienz wird – wie jeden Mittwoch – von CTV live übertragen (Interent: u.a. über die Seite von Radio Vatikan)

 

 

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