Veröffentlicht am 2014-09-07 In Jubiläum 2014

Das Teatro Colón wurde zum Heiligtum

ARGENTINIEN, Roberto Liñares, Claudia Echenique. Es war ein unvergesslicher Abend, der Geist und Seele der Schönstattfamilie der Region Buenos Aires entzündet hat. Am Dienstag, 26. August, feierten die neun Diözesen (von Zarate-Campana bis La Plata) im Teatro Colón, einem der besten Opernhäuser der Welt, mit einer Kulturveranstaltung ersten Ranges 100 Jahre Liebesbündnis mit Maria.

Die Domsingknaben des Freiburger Münsters gaben ein Konzert, das alle tief bewegte. Unter der von Meister Raúl Soldi wunderbar ausgemalten lichten Kuppel schienen sich Himmel und Erde im Lob Mariens zu vereinen.

So ist Familie

Beim Betreten des Teatro Colón auf der Bühne das Bild der Gottesmutter zu sehen, hell und groß, mit wunderbarem Blumenschmuck, dazu die Bilder des Urheiligtums und von Pater Kentenich, war beeindruckend und prägte das Klima: „Wir sind in der Familie, wir sind im Heiligtum“, hörte man die Ankommenden sagen.

Der deutsche Chor, zu dem 65 Kinder und Jugendliche unter der Leitung von Boris Böhmann gehören,  trat im Rahmen seiner Südamerikatour auf und begann seine Darbietung mit einem gregorianischen Choral und dem Kyrie von Palestrina.

Juan Barbosa führte durchs Programm und dankte den Vertretern anderer Bewegungen und Institutionen, die die Schönstatt-Bewegung bei diesem Ereignis begleiteten.

Wasser wird zu Wein

P. Francisco Pistilli, Regionaloberer der Schönstatt-Patres und Vorsitzender des Landespräsidiums Schönstatts, erklärte, „mit Worten und mit Musik danken wir für Gottes Güte uns gegenüber, das Geschenk des Glaubens in Christus, Marias treue Begleitung, die charismatische Inspiration Pater Kentenichs und den Einsatz der ersten Sodalen.“ Er verglich dieses Treffen mit der Hochzeit zu Kana in Galiläa: das Fest, die Freude, die Vermählung Gottes mit dem Menschen, die Gegenwart des Mysteriums, Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter Jesu unter Marias aufmerksamem Blick. „Das Wasser vieler Mühen ist zum Wein der Musik geworden, dem Wein, den wir teilen bei dieser Begegnung all derer, die dieses Bündnis feiern“, sagte er.

Texte, Musik, Gebet, Kunst … Magie des Augenblicks

Worte und Musik verbanden sich in der Schilderung der 100 Jahre Schönstatt, am Klavier begleitet von Schwester María Magdalena Viñas. Der Text war ein geistlicher Dialog zwischen drei Stimmen. Die Erzählung durch Oscar Tapia wurde ergänzt von Worten von Jorge Correa Morales und Schw. María del Carmen Sörös, die ihre Stimmen Pater Kentenich und der Gottesmutter Maria liehen, mit Ausdruck und Lebendigkeit.

Der geistliche Dialog mündete ein in das von allen gemeinsam gesungene Lied „Maria de la Alianza“, wobei manche Tränen in den Augen hatten. Man konnte sich direkt vorstellen, welche Freude Pater Kentenich und alle, die in diesen 100 Jahren ihr Leben für die Sendung Schönstatts gelebt haben, bei diesem Anblick hatten.

Pater Javier Arteaga, Leiter der Schönstatt-Bewegung von Argentinien, stellte die Herausforderungen für die Zukunft Schönstatts dar, wobei er Parallelen zog zwischen der „Kultur der Begegnung“, für die Papst Franziskus wirbt, und der „Bündniskultur“, die Schönstatt in Kirche und Welt gestalten möchte.

Im zweiten Teil bot der Chor ein weites Repertoire an Konzert- und Sakralmusik mit Werken von A. Bruckner, G. Fauré, R. Hess, R. Wagner und M. Bevan.

Hundert Rosen zur Erneuerung des Liebesbündnisses

Während zwei Solisten das „Ave Maria“ intonieren, bringen dann die Kinder und Jugendlichen des Chors 100 Rosen zum Marienbild, eine für jedes Jahr dieses ersten Schönstattjahrhunderts. Dann sind alle Anwesenden eingeladen, das Liebesbündnis zu erneuern, und in diesem Moment wird das Teatro Colón endgültig zum Heiligtum. Von den letzten Plätzen im Parkett bis hinauf in die Ränge und Logen erklingt wie aus einem Mund: „O meine Gebieterin, o meine Mutter …“ Ein Moment tiefer Gemeinschaft, Erfahrung des Ideals der Schönstattfamilie Argentiniens: Mit Maria Familie des Vaters.

„Breit um uns deinen Mantel“ im Teatro Colón

Nach dem Grußwort von P. Francisco Pistilli und seinem Dank an den Chor des Freiburger Münsters, seinen Dirigenten und die Mitglieder  – in Deutsch -, stimmte dieser die Familienhymne an, und zwar auf ganz besondere Weise: zwei Strophen in Deutsch, eine in Spanisch und eine gesummt, wobei Dirigent Böhmann alle Anwesenden aufforderte, den  Schluss laut in Spanisch zu singen. Ein ganz „himmlischer“ Moment!

Einer der Teilnehmer meinte: „Dieser Abend war ein Beweis, dass Schönstatt gerufen ist, alle Lebensbereiche zu prägen, auch die künstlerischen und kulturellen. Das gemeinsame Singen von ‚Breit um uns deinen Mantel‘ im Theater Colón ist etwas, das sich niemand von uns je im Leben hat träumen lassen… Danke, Gottesmutter, für dieses Jubiläumsgeschenk!“

Beim Hinausgehen aus dem Theater, auf der Straße, beim „Hinausgehen in die Welt“, schien es weder Kälte noch Wind zu geben, denn: „Wir glauben an unsere Sendung, sie  bleibt in den Stürmen stehen; wird über die Zeiten siegen: Wir werden nicht untergehn.“


Grußwort von P. Francisco Pistilli (pdf)

 

1 Responses

  1. Edeltraud Hemetzberger, Schönstatt-Mütterbund sagt:

    Herzlichen Glückwunsch der argentinischen Schönstattfamilie zu diesem festlichen Ereignis. Es erscheint mir wie eine öffentliche Krönungsfeier der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin.
    Möge dieses Gemeinschaftserlebnis die Familie stärken und begeistern.

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