COSTA RICA, Lourdes Rosabal •
Im vergangenen Mai fand in Asunción, Paraguay, der Internationale Kongress des Schönstatt-Familienwerkes (CIOF) statt, an dem mehr als 150 Ehepaare aus den drei Schönstatt-Familien-Gemeinschaften sowie etwa 25 Personen des geweihten Lebens teilnahmen, darunter Schönstatt-Patres, -Schwestern und Frauen von Schönstatt. Die Veranstaltung war ein Erfolg, denn die Paare kamen aus insgesamt 17 Ländern des amerikanischen Kontinents, der Karibik und Spanien. Außerdem gab es eine besondere Beteiligung aus Ungarn und Deutschland/Polen mit der Anwesenheit von Pater Arkadiuz Sosna, der derzeit der internationale Koordinator der Bewegung ist. —
Einberufen wurde der Kongress von den kontinentalen Koordinatoren P. José Luis Correa (Chile) aus Costa Rica und Sr. Ma. Auxiliadora Bohórquez aus Ecuador, die die Organisation unter der Verantwortung der paraguayischen Familie unterstützten. Die Organisation war erfolgreich und ist seit 2017, dem Ende des CIOF 2017 in Guayaquil, Ecuador, in Betrieb, mit einer Pandemie in der Zwischenzeit.
Wo es einen Schönstätter gibt, gibt es eine Familie
Für mich hat die Möglichkeit, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, das Gefühl hinterlassen, vor allem zwei Dinge gelernt zu haben (abgesehen von allem, was wir gelernt und an pädagogischem Austausch erhalten haben):
- Dass Schönstatt eine große Familie ist, die bei dieser Gelegenheit von der Schönstattfamilie Paraguays mit großer Zuneigung und Hingabe aufgenommen wurde. Wir freuen uns immer, einander zu sehen und kennen zu lernen, auch wenn wir aus verschiedenen Ländern kommen. Wir fühlten uns alle als Kinder, als Brüder und Schwestern der Pädagogik Pater Kentenichs, die uns als christliche Familie eint und stärkt. Wir arbeiteten als Familie: füreinander, miteinander und ineinander… Wir tauschten wertvolle Zeugnisse und Arbeitsprojekte mit Ehepaaren aus, die in anderen Ländern erfolgreich waren, mit dem Ziel, sie an anderen Orten zu wiederholen, damit Schönstatt ein Mittel der Veränderung und Verbesserung für die Familien sein kann.
Hier in Costa Rica gab es vor vielen Jahren einen internationalen Besuch, der einen Satz hinterlassen hat, der noch lange in den Herzen der Costa Ricaner nachklingt: „Wo ein Costa Ricaner ist, da ist Freiheit“. In ähnlicher Weise kam mir nach dieser Erfahrung sofort in den Sinn, mit Stolz etwas Ähnliches sagen zu können: „Wo ein Schönstätter ist, ist eine Familie“.
- Die Freude darüber, die synodale Arbeit zwischen Laien und Personen des geweihten Lebens erlebt zu haben, auf der gleichen Ebene, gemeinsam, Seite an Seite, … mit dem gleichen Ziel: die Erneuerung der Familie und wie man sie erreichen kann, indem man gemeinsam denkt und lernt, damit wir auf die Herausforderungen reagieren können, die die Familie und die neuen Generationen betreffen, die kommen und um die wir uns kümmern wollen.
Tagung der Berater (Standesleiter) der Schönstatt-Familienliga
Was geschah nach dem CIOF in Asunción?
Die kontinentalen Koordinatoren, Pater José Luis und Schwester Mª Auxiliadora, nutzten die Anwesenheit der Berater (Standesleiter) der Familienliga aus den verschiedenen Ländern beim CIOF, sowohl Religiose als auch Laien, und beriefen eine Folgekonferenz ein, die am 8. und 9. Mai im Pater-Kentenich-Exerzitienhaus in Tuparendá stattfand.
An der Konferenz für die Berater der Familienliga nahmen 64 Personen teil: 19 Patres (Bewegungsleiter und Berater), 20 Schwestern (Beraterinnen und Koordinatorinnen der sogenannten Dynamischen Assistenzen), 3 Frauen von Schönstatt (Beraterinnen der Familienliga), 7 Ehepaare, die Berater der Familienliga sind, 3 Ehepaare als besondere Gäste und mein Mann und ich als mitarbeitendes Ehepaar der Kontinentalen Koordination.
Zuvor wurde auf demselben Kongress bekannt gegeben, dass Costa Rica (mein Land) als neuer Gastgeber für den CIOF 2027 ausgewählt wurde. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf das Ergebnis dieser Tagung aus der Sicht des Gastgeberlandes halte ich ihn für sehr gut und notwendig, da die Arbeit für Costa Rica bei der Organisation des CIOF 2027 am selben Tag begann, an dem das CIOF Paraguay endete.
Tagung der Berater der Familienliga
Mögliche Lösungen für neue zukünftige Bedürfnisse
Die Tagung fand in einer brüderlichen, aufrichtigen und offenen Atmosphäre des Austauschs zwischen Laien und Religiosen statt, die die Familienliga im jeweiligen Land beraten. Es war möglich, die Erfahrungen der einzelnen Länder und aller Beteiligten an diesem Wochenende objektiv zu bewerten, sowohl in Bezug auf das, was wertvoll war, als auch auf das, was für den nächsten Kongress verbessert werden kann, und sogar neue Ideen und mögliche Lösungen für neue zukünftige Bedürfnisse einzubringen. Das gilt zum Beispiel für den Bereich der Technik, der im Laufe der Jahre sehr anspruchsvoll geworden ist, sowohl was die Qualität und Einfachheit der Präsentationen als auch die Schnelligkeit der Lieferung von Materialien angeht.
Die Möglichkeit, diesen Austausch von 64 Wahrnehmungen, 64 Erfahrungen und 64 Vorschlägen unmittelbar nach der Veranstaltung durchzuführen, ist eine echte Bereicherung, nicht nur für die synodale und komplementäre Arbeit, sondern auch, damit das Ziel des CIOF in der Fruchtbarkeit der während der Veranstaltung vorgestellten Erfahrungen und Initiativen verwirklicht werden kann. Auch damit sie von allen Beratern der Familienliga in einer umfassenderen und gemeinschaftlichen Weise als eine Option diskutiert werden können, die je nach den Bedürfnissen der verschiedenen Länder oder Gebiete umgesetzt werden kann, wenn dies gewünscht wird. Auf der anderen Seite sichert es die Weiterverfolgung des CIOF und verhindert, dass es bei einem einfachen Austausch zwischen den Ländern bleibt. Außerdem ist es sehr wertvoll, die „frischen“ Ereignisse und Ideen zusammen mit den Emotionen des Erlebten zu haben, um alle Details zu berücksichtigen, die die Begleitung der Schönstattfamilien von heute und morgen verbessern können.
Laienberaterinnen und -berater
In Guayaquil fand 2017 auch eine „Post-CIOF“-Konferenz für die Berater der Familienliga statt. Bei diesem CIOF 2023 waren mehr Laienberater/innen anwesend, was uns mit großer Freude bestätigt, dass sich immer mehr Paare um die Beratung und Begleitung von Ehepaaren kümmern können.
Einige der neuen Entwicklungen im Familienwerk, die auf der Tagung der Berater der Familienliga vorgestellt wurden, sind:
- Laienberater/innen, vorgestellt von Carlos und Marta Gabetta, den derzeitigen nationalen Laienberater/innen der Familienliga für Argentinien. Sie berichteten über die Geschichte der Laienberater in ihrem Land und stellten Überlegungen darüber an, warum und wofür und wer Laienberater sein sollte und kann. Sie fügten hinzu, wo und wie sie ihre Arbeit tun und wie wichtig es ist, eine spezielle Ausbildung für sie zu erhalten. Derzeit gibt es mehr als 20 Paare, die als Berater für die Liga in diesem Land tätig sind.
- GEL: Laien als Geistliche Begleiter (Paraguay): Präsentiert von Jaime und Lourdes Ortiz (Nationale Berater der Familienliga von Paraguay) und Ramón und Marité Marini (Mitglieder des Familienbundes von Paraguay). Die GEL ist, kurz gesagt, ein Projekt, an dem Schönstatt-Laien beteiligt sind, die schon länger in der Bewegung sind, sich engagieren und die besonderen Qualitäten erfüllen, die nötig sind, um andere Mitglieder des Familienwerks geistlich zu begleiten. Dieses Projekt, so teilten sie mit, hat ein sehr gutes kreatives Ergebnis und ist eine Antwort auf den derzeitigen Mangel an Priestern und gottgeweihten Personen, die sie geistlich begleiten können. Es ist auch das Ergebnis der wertvollen Ergänzung, die die Laien einbringen können.
- Jahr 0… Frisch verheiratete Paare. Vorgestellt von David und Karolina Ramírez aus Costa Rica. Das Projekt entstand als Reaktion auf die steigende Zahl von Scheidungen in Ehen, die weniger als zwei oder drei Jahre bestehen, und als Antwort auf die Überlegungen von Papst Franziskus in seiner Enzyklika Amoris Laetitia (Nr. 223): „Die ersten Ehejahre sind eine wichtige und heikle Zeit, in der sich die Eheleute der Herausforderungen und der Bedeutung der Ehe bewusst werden. Deshalb ist eine pastorale Begleitung notwendig, die auch nach der Feier des Sakramentes weitergeht…“. So wurde ein spezielles Ausbildungsmaterial für Neuverheiratete mit dem Titel „Jahr Null“ geschaffen, das Themen behandelt, die ihrer Lebensphase entsprechen, damit sie von Anfang an gestärkt werden können, begleitet von anderen Paaren, die die gleichen Sorgen haben und in Schönstatt eine Pädagogik finden, die ihnen hilft, vom Jahr Null an in ihrer Berufung zu wachsen.
- Andere wie: die Programme und das Ausbildungsmaterial der Liga in den verschiedenen Ländern; die Weitergabe des Glaubens; das Angebot virtueller Workshops (Ecuador) usw. usw.
Liga-Berater-Tag
Der Beitrag von Bischof Francisco Pistilli
P. Francisco Pistilli, Bischof von Encarnación, sprach über die Synode 2021-2024 in ihrer kontinentalen Phase: „Die Kirche des dritten Jahrtausends muss eine synodale Kirche sein“, und erinnerte an die Freude, sich zu treffen, zuzuhören, gemeinsam zu arbeiten und zu beten. Es ist eine wunderbare Erfahrung, zusammen zu sitzen und zu reden! sagte er.
Er erklärte in groben Zügen, dass die Synode nicht mehr auf lokaler, sondern auf kontinentaler Ebene stattfinde, dass sie damit beginne, die Mission der Kirche zu fördern, die übrigens im Einklang mit dem Lehramt von Papst Franziskus stehe und drei Hauptmerkmale aufweise: missionarisch, barmherzig und synodal. Und dann geht es noch ein bisschen weiter.
All diese Instrumente und Treffen sind sehr wertvoll für die Entwicklung und das Wachstum des Familienwerkes, auf organische Weise und entsprechend den Bedürfnissen und Stimmen der Zeit.
Ein Teil der costaricanischen Delegation
Mitarbeitende der Kontinentalen Koordinierung
Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org
