Treffen der Säkularinstitute Schönstatts

Veröffentlicht am 2023-02-23 In Leben im Bündnis

Armut als Chance, dass Gott schenken kann

DEUTSCHLAND, Harald M. Knes •

Armut als Chance? Will da jemand mit Worten provozieren? Armut wird doch in der Regel als „soziale Fußfessel“ gesehen, die den Zugang zu Bildung, den Aufstieg in der Gesellschaft und damit ein gutes Leben verhindert. Es muss doch provozieren, Armut als etwas Positives zu sehen. Ist das nicht geradezu sarkastisch gegenüber den armen Ländern? —

Für den Evangelischen Rat der Armut haben wir uns in den sechs Säkularinstituten Schönstatts bewusst entschieden. Nicht als Verzicht, sondern als Chance, offen zu sein dafür, dass Gott uns schenken kann, was wir wirklich brauchen. Diesem Thema widmete sich das Treffen der Institute vom 17. bis 19. Februar im Tagungshaus Berg Moriah.

Auf den eigenen Lebensstil verzichten, um den Klimawandel ernst zu nehmen

Dieses Spannungsfeld griff Manuel Immler auf, der als externer Referent eingeladen war. Als Produktdesigner mit einem Zusatzstudium in „Ecosocial Design“ kam er in seinen Vorträgen auch auf die Notwendigkeit zu sprechen, auf den eigenen Lebensstil zu verzichten, um den Klimawandel ernst zu nehmen. Wir leben schließlich auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen. Und die verbrauchen wir derzeit im Übermaß. An dieser Stelle sind Vorträge und Diskussionen in der Regel zu Ende. Doch diesmal hatte er 26 Zuhörerinnen und Zuhörer vor sich, für die dieser Punkt seit Jahren und Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit ist – sowohl als Lebens- als auch als Gemeinschaftskonzept. Überrascht stellte er fest: Keine Notwendigkeitsdiskussion, sondern waches Interesse.

Wie sieht P. Kentenich die freiwillige Armut?

Ehepaar Maria und Dr. Ulrich Wolff stellten das Armutsverständnis Josef Kentenichs im zentralen Referat der Tagung vor. Sie zeigten auf, dass Josef Kentenich den Evangelischen Rat der Armut in den großen Zusammenhang eines „organischen Denkens und Lebens“ stellt und sich damit die Frage stellt: Wie binde ich mich an die Dinge? Alle Dinge, die ich benutze, sollen mich an Gott erinnern. Sie sollen mich zu Gott führen und letztlich an ihn binden. In diesem Zusammenhang muss natürlich auch die Solidarität mit dem Nächsten eine wichtige Rolle spielen.

Die Berichte aus den verschiedenen Säkularinstituten Schönstatts gaben sehr interessante Einblicke und Erfahrungen gelebter Armut. Sie haben viel geistliches Leben und wirklich gelebte Solidarität geweckt.

Pater Heinrich Walter sprach von der Herausforderung an die sechs Säkularinstitute, „Brüder und Schwestern der einen Familie“ zu sein, so wie es ihr Gründer, Pater Josef Kentenich, als Ziel formuliert habe: „Gliederung neben Gliederung. (…) Zusammenhalten, zusammenfügen! In irgendeiner Weise müsste das auch institutionell möglich sein, aber noch eher und mehr vom Herzen. Eine geschlossene Einheit finden! Einheit des Geistes, Einheit der Herzen, Einheit der gegenseitigen Hilfe. Eine ganz neue Welt müssen wir schaffen.“ (Quelle nicht angegeben).

Treffen der Säkularinstitute Schönstatts

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