Tuparenda

Veröffentlicht am 2022-10-26 In Leben im Bündnis

Endlich wieder ein 18. Oktober in Tupãrenda… aber ohne Pater Antonio

PARAGUAY, José Argüello •

Für viele Menschen wird der 18. Oktober 2019 einfach unbemerkt vorübergegangen sein, ein Tag wie jeder andere. Für die Schönstätter war es ein besonderer Tag, denn wir feierten den 105. Jahrestag des ersten Liebesbündnisses, das mit Maria geschlossen wurde, und in Paraguay feierten wir das 41-jährige Bestehen des Heiligtums von Tupãrenda. Aber niemand hätte gedacht, dass es die vorerst letzte Feier des 18. Oktober mit Zehntausenden von Pilgern sein würde – die letzte vor der COVID-19-Pandemie. —

Tuparenda

Diese Pandemie schloss uns für lange Zeit in unseren Häusern ein, trennte uns von unseren Lieben, entfernte uns von unseren Pilgerstätten, nahm uns viele, viele geliebte Menschen und viele andere Dinge, die nicht weiter aufgeführt werden brauchen, weil sie allen bekannt sind.

Am 18. Oktober 2019 fand in Paraguay das „Patronatsfest“ der Gottesmutter von Schönstatt statt. An diesem Fest nehmen Tausende von Pilgern teil, die aus allen Ecken des Landes kommen und in großen Gruppen zum Heiligtum der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt pilgern, um ihr all ihr Gnadenkapital, ihre Opfergaben, ihre Selbsthingabe, ihre Sorgen, ihre Versprechen, ihre Freuden, ihre Eroberungen und anderes zu schenken.

Und das war der letzte „18. Oktober in Tuparenda“, zumindest in dem Sinne, wie wir ihn kannten. Am „18. Oktober“ der beiden folgenden Jahre – 2020 und 2021 – konnten wegen der Pandemie keine Großveranstaltungen stattfinden, und eine Teilnähme war nur über das Internet möglich. Aber das ist nicht dasselbe.

Pater Antonio war „Tupãrenda“

Aus diesem Grund war der jüngste 18. Oktober ein echter Grund zum Feiern, denn das Heiligtum von Tupãrenda war wieder offen für Tausende von Pilgern, die hier das Liebesbündnis feierten.

Der Tag war wie gemacht dafür, das Wetter gut, es war nicht so heiß wie in anderen Jahren, die Helfer arbeiteten und gaben ihr Bestes in den verschiedenen Arbeitsteams, die gebildet werden, um die Pilger zu empfangen. Und dennoch war dieser 18. Oktober nicht vollständig. Irgendetwas hat gefehlt.

Und was fehlte, war die Anwesenheit unseres Pater Antonio Cosp, der am 7. März dieses Jahres verstorben ist. Was fehlte, war auch sein regelmäßiger Artikel mit dem Titel „Das Phänomen Tuparenda – 18. Oktober“, den er Jahr für Jahr, seit 2001, bis 2019, für schoenstatt.org schrieb und der immer am 19. Oktober veröffentlicht werden konnte.

Zweifelsohne war Pater Antonio „Tuparenda“. Ihn zu sehen, bedeutete, sich in dieses Heiligtum zu begeben. Er lebte und atmete Tupãrenda, 24 Stunden am Tag. Er war das Ideal des gelebten Tupãrenda, „Nation Gottes, im Herzen Amerikas“.

Es war schwer, ihn nicht zu sehen, wie er durch die verschiedenen Stände ging, die Kantine, den Andenkenladen, all das, was er Jahre lang begleitet hat. Jedes Jahr nahm er den ganzen Tag über die Zeit, jeden einzelnen Helfer und jeden einzelnen Arbeitsposten zu besuchen und sich natürlich „aufrichtig und herzlich“ für all die Mühe zu bedanken, die in den Service gesteckt wurde.

In der 20-Uhr-Messe, die von Pater Martín Gómez zelebriert wurde, wurde besonders an Pater Antonio gedacht. Am Ende des Gottesdienstes sprach Pater Oscar Saldívar, Rektor des Heiligtums von Tupãrenda, einige Worte zum Abschluss der Feierlichkeiten am 18. Oktober und erinnerte an Pater Antonio.

Tuparenda

Von Generation zu Generation

Pater Óscar erinnerte an die Worte von Kardinal Adalberto Martinez, der die 16-Uhr-Messe zelebriert und gesagt hatte, dass das Heiligtum von Tuparenda wie die Arme Marias sei, die alle Pilger umarmt. Er erinnerte noch einmal an Pater Antonio, der uns vom Himmel aus begleitet, der die Kirche Heilige Maria von der Dreifaltigkeitskirche erträumt und entworfen hat, die mit ihrer Form vom Atrium aus wie eine „große Umarmung“ ist, die alle Pilger willkommen heißt, die ihre Arme öffnet, damit wir in ihr Herz eintreten können.

Er erinnerte auch an die Worte von Kardinal Martínez, der sich auf die Übergabe des olympischen Feuers bei den ODESUR-Spielen, die kürzlich in unserem Land stattfanden, bezogen hatte. Die olympische Flamme wird dabei von einer Generation alter Athleten an eine Generation neuer Athleten weitergegeben. Pater Oscar zog eine Parallele, indem er darauf hinwies, dass zwei Jahre mit gesundheitlichen Einschränkungen vergangen sind, wir uns endlich wieder treffen und glauben, dass Pater Antonio uns in gewisser Weise vom Himmel aus begleitet; dies sei auch eine Zeit, in der sich diese Übertragung der Flamme von den ersten Generationen des paraguayischen Schönstatts auf die heutigen Generationen erfüllte. Das Ideal der Nation Gottes sei immer noch lebendig, und das umso mehr an diesem Tag, der unter dem Motto „Verbündet mit Maria, Laien im Dienst der Nation Gottes“ stehe.

Die Erinnerung und das Vermächtnis von Pater Antonio sind eine Flamme, wie die olympische Flamme oder die der ODESUR-Spiele, die von Generation zu Generation weitergegeben werden muss. Wir haben diese Flamme geerbt, und wir nehmen uns vor, sie mit großem Engagement hochzuhalten, damit sie leuchtet, Wärme spendet und sowohl unsere Generation als auch die kommenden Generationen leitet.

Es lohnt sich, einen Absatz aus einem Artikel zu zitieren, den Pater Antonio Cosp 2006 für schoenstatt.org über einen Kongress der Heiligtumspastoral geschrieben hat:

„Etwas mehr als 30 Personen aus fünf südamerikanischen Ländern reflektierten über die immense Bedeutung unserer Heiligtümer und das pastorale Handeln dort. Schon die Frage in der Begrüßung war ein starker Impuls: Ist Schönstatt eine Bewegung, die ein Heiligtum hat, oder ist es ein Heiligtum, das eine Bewegung hat?“

In Tuparenda ist die Antwort klar.

Danke für alles, Pater Antonio.

TuparendaFotos: Facebook  Revista Tuparenda

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

 

Menschenmengen und Staunen am Bündnistag in Tupãrenda

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