Santuario Santa Cruz do Sul

Veröffentlicht am 2022-10-11 In Leben im Bündnis

Das „Ur“-Heiligtum von Santa Cruz do Sul empfängt wieder Pilger

BRASILIEN, Maria Fischer •

Abgeschrieben, seiner Inneneinrichtung beraubt – und das ist nicht mehr und nicht weniger als ein Altar, ein Gnadenbild, Heiligenfiguren -, Tür und die Fenster herausgebrochen, der Name weggenommen, heilige Geschichte und Worte von „heiligem Land“ und „für immer“ mit Füßen getreten, die Gefühle der Älteren, die es gebaut haben, ignoriert… und es lebt. Erstaunlich, wie „resilent“ das kleine Heiligtum von Santa Cruz do Sul angesichts all der Versuche ist, es von der Landkarte und aus dem Gedächtnis der Herzen zu löschen. Der Widerstand einer Gruppe von Schönstättern und Pilgern, die ihr Heiligtum nicht verlassen haben, war und ist überraschend groß. Viel größer, wenn auch nicht überraschend, war und ist die Treue der Dreimal Wunderbaren Mutter zu ihrem Versprechen, für immer in diesem Heiligtum zu bleiben, um hier ihre Gaben und Gnaden auszuteilen. Das Heiligtum lebt.

„Nach der Kontroverse um die Verlegung des Schönstatt-Heiligtums vom ursprünglichen Standort an der BR-471 in Santa Cruz do Sul setzt sich eine Gruppe von Gläubigen dafür ein, den Ort als Ort der Verehrung für die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt zu erhalten. Dank der Arbeit der Gemeinde bleibt die Kapelle in dem Gebiet, in dem sich heute die Mãe de Deus – Schule befindet, erhalten. Sie wurde von der Stadtverwaltung renoviert, und seit August findet dort ein umfangreiches Programm statt“, kann man in der Lokalzeitung lesen. Ja, antwortet Ruy Kaercher, wir machen weiter. Einmal ein Heiligtum, immer ein Heiligtum, wie Lena Castro aus Portugal in ihrem Artikel über das Heiligtum von Santa Cruz do Sul sagt, der in der Gemeinde von Santa Cruz im Umlauf ist.

Wie bereits geplant, wurde die Verwaltung des Heiligtums – das auf Verlangen der Marienschwestern in Capela Mãe e Rainha Três Vezes Admirável, Kapellchen der Dreimal Wunderbaren Mutter, umgetauft wurde – von der Schulverwaltung (Aesca) übernommen. Diese arbeitet mit der Verein „Mãe e Rainha“ zusammen, die von Schönstatt-Mitgliedern und Pilgern des Ortes gegründet wurde. „Auf diese Weise konnten die Gläubigen, die sich für den Erhalt des Heiligtums einsetzten, den Ort bewahren“, heißt es in dem jüngsten Artikel in der Zeitung GAZ.

Santuario de Santa Cruz do Sul

Heiligtum von Santa Cruz do Sul

45 Jahre Geschichte können nicht ausgelöscht werden

Noeli Falleiro betont, dass die Gruppe die von den Marienschwestern durchgesetzte Änderung bedauert, erinnert aber daran, dass der Ort seit der Einweihung des Heiligtums im Dezember 1977 seine Bedeutung behalten hat. „Es wird immer ein gesegneter und heiliger Ort sein, und die Gnaden werden immer von dort fließen. Das Gefühl, das wir für diesen Ort haben, hat sich überhaupt nicht verändert. Obwohl die Kapelle keine Originaltür und -fenster mehr hat, ist die Ruhe und Beheimatung, die wir dort spüren, unerklärlich“, sagt sie. Laut Noeli haben seit der Wiedereröffnung des Heiligtums im August mehr als 300 Menschen den Ort besucht, der von Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr geöffnet ist.

Das Schönstatt-Heiligtum in Santa Cruz do Sul wurde mit Unterstützung der gesamten Gemeinde Santa Cruz gebaut. Auf der Westseite der BR-471 wurde am 29. Mai 1977 der Grundstein gelegt. Der 85-jährige Schönstätter Rudolfo Etges, der beim Bau half, erinnert sich mit Stolz an dieses Ereignis. „Es war etwas, das plötzlich auftauchte, und ich war als Freiwilliger sofort dabei. Meine Firma, Assmann S/A, hat sich um die Arbeit gekümmert“, erinnert sich Rudi, wie er von seinen Freunden genannt wird.

„Santa Cruz feierte; die Kasernenkapelle war da; die Leute standen Schlange. Es war ein ganz besonderer Moment. Es war die Einweihung des Heiligtums“, erinnert sich Cecília Etges. Sie sagt, dass die Veranstaltungen im Laufe der Jahre immer mehr zunahmen und der Ort eine gewisse Ausstrahlung bekam. „Wenn es auf der Straße Lärm gibt, herrscht Stille; wenn es Gewalt gibt, herrscht Frieden“, fasst sie zusammen.

Der Jurist Ruy Kaercher, Mitglied der Schönstatt-Bewegung (Institut der Familien) und Vorsitzender des Vereins “ Mãe e Rainha „, betont, dass die Kapelle der Ort war, an dem die damalige Schönstatt-Bewegung ihre Kräfte, Gebete und Opfer für den materiellen und spirituellen Aufbau kanalisierte. „Wir bemühen uns nur aus Respekt vor den Hunderten von Menschen, die nicht nur materielle Ressourcen, sondern vor allem Beiträge zum „Gnadenkapital“ der Mutter und Königin gespendet haben, den Ort zu erhalten. Wir respektieren die Erinnerung, die unsere Vorgänger aufgebaut haben, und werden uns bemühen, sie lebendig zu halten. Die kleine Kapelle gehört der ganzen Gemeinde.“ Einmal ein Heiligtum, immer ein Heiligtum.

Santa Cruz do Sul

Die soziale Dimension des Liebesbündnisses

Der Verein Mãe e Rainha möchte nicht nur ein gottesdienstliches Programm am Heiligtum veranstalten, sondern auch mit den Kindern der Mutter-Gottes-Schule arbeiten und soziale Aktionen in der Umgebung durchführen. Noeli erzählt, dass jeden zweiten Mittwoch im Monat der Kilo-Rosenkranz gebetet wird, bei dem die Gläubigen Lebensmittel bringen, die gespendet werden. Im Oktober wird diese Aktivität durch den Spielzeug-Rosenkranz ersetzt, und zwar im Rahmen einer besonderen Aktion zum Tag des Kindes.

Für Noeli Falleiro ist die Fortsetzung der Arbeit an diesem Ort ein Zeichen „göttlichen Eingreifens“ und stellt einen Sieg für die Gemeinschaft dar, auch nach der Überführung der Elemente des Heiligtums in das Haus der Marienschwestern (diese sollen in einem noch zu bauenden neuen Heiligtum ihren Platz bekommen). „Ich betrachte es als einen Sieg für diese kleine Gruppe, die für den Erhalt des Heiligtums mobilisiert und demonstriert hat. Und sie gewann immer mehr Unterstützer. Wir dachten, sie würden die Kapelle abreißen. Die Gottesmutter hat die Entscheidung getroffen, es so zu machen, wie es jetzt ist und das Heiligtum dort zu lassen. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt sie.

„Wir wollen und hoffen, dass die Menschen, die dort hingehen, sich wohl und willkommen fühlen. Das ist ein großer Gewinn für die Gemeinde“, sagt João Rocha.

Weiter so!

Mit Material aus der Zeitung GAZ.

Alle Artikel über die Leidens- und Auferstehungsgeschichte des Heiligtums von Santa Cruz do Sul

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

Schlagworte: , , , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert