Veröffentlicht am 2022-03-18 In Leben im Bündnis

Gemeinschaft: Verbindungen knüpfen

SPANIEN, Laura Toves •

An einem besonders regnerischen Tag im Frühling nutzte ich die Gelegenheit, um die Zimmerpflanzen auf die Terrasse zu bringen. Der Regen glitt an ihren Blättern herunter, die bald einen besonderen Glanz annahmen, und ich konnte sehen, wie sie nach und nach immer größer wurden, um auch den letzten Tropfen Wasser aufzufangen. Zweifellos hat ihnen das gefallen. —

Einer der charakteristischen Aspekte des Apostolischen Familienbundes ist die Gemeinschaft. Und wie sieht diese Gemeinschaft aus? Wir sprechen von Gruppen von Paaren, die wir einen „Kurs“ nennen.

Was ist ein Kurs?

Ein Kurs ist eine Gemeinschaft von Leben, Idealen, Bildung, Gebet und Gnade. Paare finden hier ein Zuhause, Ruhe und Hilfe, um mit Großmut und Freiheit das gemeinsame Ideal anzustreben. Für ein Mitglied ist die Gemeinschaft eine Berufung, ein Geschenk und eine von Gott getroffene Entscheidung.

So gesehen mag das Leben des Kurses in mancher Hinsicht einfach erscheinen. Es scheint zu genügen, einfach loszulassen und die Freundschaft zwischen allen Mitgliedern zu pflegen. Ist es aber nicht. Ein Kurs ist auf Lebenszeit angelegt, und genau aus diesem Grund ändern sich im Laufe der Jahre die persönlichen Umstände und das Umfeld. Wir fühlen uns nicht immer wohl, und wir haben auch nicht immer das Bedürfnis, uns in Gemeinschaft zu begeben. Konflikte sind unvermeidlich. Gerade in solchen Momenten muss uns die Gewissheit, dass Gott es will, in unserer gemeinschaftlichen Berufung verankern.

Andererseits bestimmt die Entdeckung und Formulierung des Kursideals unser Streben. Um dies zu erreichen, berücksichtigen wir die persönlichen Qualitäten aller Mitglieder sowie ihre Lebensgeschichte. Das Kursideal repräsentiert nicht nur die Sehnsüchte, sondern auch das, was Gott von ihnen allen erwartet.

curso

So wie die Pflanzen dankbar für das Regenwasser waren

So wie die Pflanzen für das Regenwasser dankbar waren und ihr Bestes gaben, so werden auch die Bindungen der Zuneigung durch Nähe und Kontakt nach und nach geknüpft werden. Es ist auch wichtig, allen genügend Raum zu lassen, in dem Vertrauen und Respekt herrschen. Sich gegenseitig zu beschützen, sich umeinander zu kümmern, den anderen wachsen zu lassen, auch wenn man selbst kleiner wird, ist das, was wir geschwisterliche Liebe nennen können. Wir müssen addieren und nicht subtrahieren.

Es ist genauso wichtig, sich um andere kümmern zu können, wie uns selbst zu erlauben, bereichert und korrigiert zu werden.

Die geschwisterliche Liebe bringt sogar eine geschwisterliche Korrektur mit sich, die als Weg zur Förderung des persönlichen Wachstums der Mitglieder eines Kurses verstanden wird. Manchmal tut das weh, aber im Nachhinein und im Laufe der Jahre ist die Erfahrung des Gemeinschaftslebens die größte Bereicherung, die man erleben kann. Das Gefühl, zu „etwas“ zu gehören, zu dem wir berufen wurden, kann alles bewirken.

Wir bilden eine Familie, die jeden Tag mit Banden der Liebe aufgebaut werden muss, die es jedem einzelnen ermöglichen, zu reifen und fruchtbar zu sein. Unsere Sehnsüchte werden uns weiterbringen, immer auf der Grundlage von Liebe und gegenseitiger Unterstützung. Auf diese Weise können wir Hoffnung in andere säen. Wenn wir Leben säen, werden wir Leben erzeugen.

 

Quelle: https://federacionfamilias.schoenstatt.es – mit Genehmigung

Original: Spanisch, 17.03.2022. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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