Santa Cruz do Sul, 21.11.

Veröffentlicht am 2021-12-12 In Leben im Bündnis, Santa Cruz do Sul

„Denn wo zwei oder drei – oder 150 oder 200 – in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“

BRASILIEN, Maria Fischer •

Vielleicht erinnern sich einige Leser – zumindest aus der spanisch-portugiesischsprachigen Leserschaft von schoenstatt.org – an einen ausführlichen Kommentar von Schwester Marita Löhle in einem netten „Portuñol“ über die Anzahl der Schönstätter aus Santa Cruz do Sul, die nicht glücklich seien über die „großartige“ Idee der Marienschwestern, das Schönstatt-Heiligtum über Nacht leerzuräumen, nachdem es jahrzehntelang Ziel großer Wallfahrten war, und es zu einem Nicht-Heiligtum zu erklären. Ein paar 3, 4 oder 5… wären ja schon genug, damit Jesus in ihrer Mitte ist. Am 21. November, der letzten Bündnismesse in diesem entleerten und geschändeten Heiligtum, kamen nicht nur 3, 4, 5…, sondern 100, 200, 300 Pilger, um die Messe zu feiern, ihr Bündnis zu erneuern und die Zukunft ihres Heiligtums im „Nichts ohne dich, nichts ohne uns“ in die Hand der Gottesmutter zu legen.

„Die Messe zur Erneuerung des Liebesbündnisses wurde immer am 18. des Monats gefeiert, zum Gedenken an den Jahrestag der Bewegung, die am 18. Oktober 1914 gegründet wurde“, erklärt Rui Kaercher in einem Interview mit der GAZ. Aber in diesem Heiligtum, ohne Altar und mit der vollen Liebe von Hunderten von Schönstättern, ist es vorläufig nur möglich, den Sonntag davor oder danach zu feiern. So wurde es „verordnet“, so wie auch das „Dogma“ verbreitet wurde, dass es nicht zwei Heiligtümer in derselben Stadt geben dürfe (arme Städte wie Buenos Aires, Santiago de Chile, Rom, Madrid, Vallendar, Guayaquil, Quito… alles illegal?) oder dass man dort, wo es keine Marienschwestern gibt, nicht von einem Schönstatt-Heiligtum sprechen kann (ich sehe die Zahl der Filialheiligtümer in der Welt im Sturzflug sinken … und noch mehr, war das Urheiligtum dann erst seit der Gründung des Instituts der Schwestern 1926 ein Heiligtum?)

GAZ

Übergabe der Schlüssel

Santa Cruz do Sul. Preparando todo para la llegada de los peregrinos

Vorbereitung für die Ankunft der Pilger

Wie dem auch sei, Mitte November übergaben die Marienschwestern die Schlüssel des Grundstücks an die Gemeinde Santa Cruz do Sul und erhielten eine stolze Summe für die darauf errichteten Gebäude. „Zur Freude der Schwester ist der Kaufpreis horrend hoch“, lautet einer von mehreren ähnlichen Kommentaren in der lokalen Presse. Für Ruy Kaercher und die „zwei oder drei“, die bereits einen gemeinnützigen Verein für den finanziellen und spirituellen Unterhalt des Heiligtums gegründet haben, ist das Kapitel abgeschlossen.

„Wir haben uns bereits als neue Träger des Ortes beworben. Die Marienschwestern bestehen nun gegenüber dem Bischof darauf, dass es nicht zwei Heiligtümer in derselben Stadt geben kann. Es scheint, dass sie den „mens fundatoris“ nicht kennen… oder sie haben vergessen, was sie von ihm gelernt haben“, kommentiert Ruy Kaercher.

„Und es ist nicht die letzte Messe im Heiligtum“, sagt Kaercher in Anspielung auf den Titel der Pressemitteilung. Es war die letzte vor der Schließung des Heiligtums wegen Bauarbeiten der Stadtverwaltung, die den Raum in eine Schule umwandeln wird. Seit dem 22. November ist das Gelände wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und wird je nach Fortschritt der Renovierungsarbeiten erst im Februar oder März wieder geöffnet.

Aqui estamos, Mater, tus aliados

Bündnismesse

Bendicion personal

Persönlicher Segen

Die Bündnismesse am 21. November wurde von Pfarrer Leão Gomes da Silva aus der Pfarrei Jesus, Meister des Wortes, im Stadtteil Santa Vitória, vor dem Heiligtum gefeiert. Drinnen wäre wahrhaftig nicht genug Platz gewesen…

Und sie kamen. Aus allen Ecken und Enden. Zwei, drei, zehn, 100, 200 Pilger… Um die Gottesmutter zu grüßen, um Jesus zu grüßen, kamen die Menschen in großer Zahl, mit Freude, mit Engagement, mit Begeisterung.

Am Ende der Eucharistiefeier erhielten alle den Segen mit dem Allerheiligsten, die Zettel mit den Beiträgen zum Gnadenkapital wurden auf in einem improvisierten aber würdigen Englingbecken verbrannt, und jeder, der es wollte, erhielt einen persönlichen Segen.

Es lebe das Heiligtum, es lebe das Liebesbündnis! Es lebe Jesus, der mitten unter von zwei oder drei (oder 200 oder 300) lebt, die in seinem Namen um das Heiligtum seiner Mutter versammelt sind. Und sie, „die es versteht, mit ein paar Lumpen und einem Berg von Zärtlichkeit eine Tierhöhle in das Haus Jesu zu verwandeln“ (Papst Franziskus, Audienz für die Schönstatt-Bewegung, 2014), versteht es auch, von ihrem geschändeten Heiligtum aus Wunder zu wirken und es von neuem in ein Bethlehem unserer Zeit zu verwandeln, wo Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit herrschen, ja,

wo die Wahrhaftigkeit regieret
und Wahrheit herrscht und triumphieret;
wo nach des Rechtes heiligen Maßen
gemessen wird das Tun und Lassen;
wo Liebe einet Herz und Geister,
das Zepter führt der Herr und Meister (Himmelwärts, Heimatlied).

Santa Cruz do Sul

 

Original: Spanisch, 12.12.2021. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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