Rita Gódány

Veröffentlicht am 2021-06-18 In Leben im Bündnis

In Erinnerung an Rita Gódány, Mitgründerin der ungarischen Schönstattfamilie

UNGARN, Orsolya Török Endrédy / Maria Fischer •

Am heutigen Bündnistag, 18. Juni, ist im Katholischen Nachrichtenportal Ungarns eine Erinnerung an Rita Godany, zusammen mit ihrem Mann Robert und Pater Tilmann Beller Gründerin der ungarischen Schönstattfamilie, erschienen, verfasst von Orsolya Török Endrédy aus der Schönstatt-Familienbewegung. Rita war am Sonntag, 6. Juni, verstorben, vier Jahre nach ihrem Mann Róbert. Dieses Ehepaar war der Traum von Schönstatt in Ungarn in Person. —

Rita Gódány, Mädchenname Rita Gregorich, wurde am 13. Februar 1946 in Horvátzsidány geboren. Ihre Mutter betete zur heiligen Rita, dass ihr Mann heil aus dem Krieg zurückkommen würde, weshalb das neugeborene kleine Mädchen bei seiner Taufe den Namen Rita erhielt. Sie ist das Älteste von drei Geschwistern.

Rita studierte in Szeged Ungarisch und Deutsch. Im Sommer 1965 ging sie nach Wien, um Sprachen zu studieren. Dort lernte sie Róbert Gódány kennen, der seit 1956 in Wien lebte. Sie heirateten am 9. August 1966.

In Österreich absolvierte sie ihre Ausbildung als Lehrerin; ihre Familie wuchs, sie hatten fünf Kinder. Bis 1980 lebte die Familie in Wien. Und dann entschieden sie sich, ins kommunistische Ungarn zurückzukehren, ein wenig aus Heimweh, aber vor allem aus der Überzeugung, für ihr Land und ihr Volk wirken zu müssen, und das nicht nur gesellschaftlich und politisch, sondern weil es da etwas gab, das sie nicht nur für sich empfangen hatten. In Wien waren sie an der Gründung der ersten Schönstatt-Familiengruppe beteiligt. Und sie wussten: Das müssen wir nach Ungarn bringen. Robert hatte Schönstatt schon Anfang der sechziger Jahre kennengelernt und war 1962 nach Milwaukee gefahren, um Pater Kentenich kennenzulernen. Während ihrer Gespräche ermutigte Pater Kentenich, der die Lebenssituation von Róbert Gódany sehr genau kennenlernen wollte, ihn und seine ungarischen Freunde, das Bewusstsein für das Liebesbündnis zu wecken, es zu stärken und als Gemeinschaft weiterzugeben; so könnten sie es später nach Ungarn und dann weiter nach Osten bringen.

Im Jahr 1980 war der Moment gekommen. Die Gódanys zogen nach Ungarn, in das kleine Dorf Óbudavár am Plattensee, vom Wohlstand in die Unsicherheit. Schönstattpater Tilmann Beller besuchte sie von da an regelmäßig in Ungarn.

Die erste ungarische Schönstatt-Familiengruppe

1983 hielten sie das erste ungarische Schönstatt-„Gruppentreffen“ mit zwei Ehepaaren aus Veszprém. Bei seinen regelmäßigen Besuchen gab Pater Tilmann geistlichen Beistand, und gemeinsam mit dem Ehepaar Gódány begann er, die Bewegung aufzubauen und ein Netz von Hausheiligtümern zu schaffen. Rita absolvierte unterdessen einen Kurs als Katechetin.

Die beiden organisierten die ersten Familientage, zuerst in ihrem eigenen Haus und dann in mehreren Häusern im Dorf, wo Paare, die in geistlicher Ausbildung waren, mit ihren Kindern zusammenkommen konnten. Ihr Wohnzimmer war zehn Jahre lang Vortragssaal und Kapelle der Gemeinschaft. Später, als die Bewegung wuchs, reisten sie durch das Land, halfen bei der Einweihung vieler Hausheiligtümer, besuchten Familien und hielten Vorträge. Bei den Vorträgen von Pater Tilmann Beller übersetzten sie und Róbert die deutschen Worte des Paters, bis Pater Tilmann ungarisch gelernt hatte.

Rita Gódány

Mitten in der Kirche

Sie pflegten immer gute persönliche Beziehungen zur Erzdiözese Veszprém, wo sie von den Erzbischöfen József Szendi und Gyula Márfi unterstützt wurden.

Zusammen mit Robert übersetzten sie die im Konzentrationslager Dachau geschriebenen Gebete des Gründers, Pater Josef Kentenich, ins Ungarische, die die Essenz der Schönstatt-Spiritualität darstellen. Rita konnte die etwa 25 Gebete in Versform, mit vielen Strophen, in deutscher und ungarischer Sprache auswendig.

Rita Gódány

Leben im Heiligtum

Während Róberts Krankheit pflegte und betreute Rita ihren Mann mit größter Liebe und Geduld, auch in den letzten Monaten im Krankenhaus. Von da an verbrachte sie viele Stunden am Tag im Schönstatt-Heiligtum in Óbudavár und trug ihre Familie (fünf Kinder und 23 Enkelkinder) und die ganze Gemeinschaft im Gebet. Sie begegnete jedem mit Gelassenheit, persönlicher Liebe und großer Aufmerksamkeit. Zu Beginn jeder Familienwoche fragte sie nach den Namen der teilnehmenden Familien und betete für sie während der ganzen Woche.

Anfang März 2021 wurde bei ihr eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Am 6. Juni, dem Tag des Herrn, hat er sich von dieser Welt verabschiedet. Am 12. Juni wurde sie im Beisein hunderter Familien beigesetzt.

In Kondolenzschreiben brachten mehrere Leiter der internationalen Schönstattfamilie, Priester und Ehepaare ihre Wertschätzung und ihr Beileid zum Ausdruck. Die Familie, Vertreter der Gemeinde und Schwester Gertrud-Maria Erhard, die pastorale Leiterin der ungarischen Schönstatt-Bewegung, gedachten ihrer vor der Kapelle in Óbudavár.

Rita Gódány

Übersetzung aus dem Ungarischen und Anpassung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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